„Hitlers Hitparade“ hat Weltpremiere auf dem Internationalen Filmfestival in Amsterdam
„Hitlers Hitparade“ von Oliver Axer und Susanne Benze, produziert von der Bad Schwartauer C. Cay Wesnigk Filmproduktion für ZDF/ARTE, ist eine Komposition von Archivfilmsequenzen aus den Bereichen Spielfilm, Amateurfilm, Lehrfilm, Trickfilm, Werbung, Propaganda – unterlegt mit zeitgenössischer Tanz- und Unterhaltungsmusik des Dritten Reiches. Der Film analysiert auf subtile Art die verführerische Komponente der nationalsozialistischen Zeit in Deutschland. Und zeigt dabei, wie sich ein Kulturvolk und eines der modernsten Länder der damaligen Zeit durch den Naziwahn in einen moralischen und substantiellen Trümmerhaufen verwandelten. „Hitlers Hitparade“ hat seine Welturaufführung beim Internationalen Filmfestival in Amsterdam:
- 21.11., 17 Uhr im Kino Cinerama
- 22.11., 20 Uhr im City 6
- 23.11., 10.30 Uhr im City 6
„Hitlers Hitparade“ (Oliver Axer u. Susanne Benze, D 2003, 75 Min., DigiBETA)
Der Film ist in Themenwelten aufgegliedert, jeweils begleitet von einem Lied. Jedes Kapitel wird vorgestellt von einer original anmutenden Überschrift im Geschmack der Zeit. In künstlerischer Collageform führt der Film den Betrachter an einem musikalischen Faden durch Erlebnis- und Vorstellungswelten der Nazizeit.
Im Gegensatz zu stillen Bildern – von Bauhaus bis Dix – ist dies eine Collage aus lebenden Bildern. In einer Fülle von Originalfilm-Situationen formt sich schrittweise ein Sittenbild einer modernen Zivilisation unter Hervorhebung der Gleichzeitigkeit von schönen wie bösen Welten. Dabei werden die Melodien und Liedtexte sowohl unterstützend als auch kontrastierend eingesetzt.
Dieser Film kommt ohne belehrenden Kommentar aus, denn er setzt die entsprechende historische Bildung voraus und spricht den Betrachter stärker auf der Ebene der Empfindung an. Hierdurch offeriert er dem aufgeschlossenen Betrachter einen erweiterten Zugang zum Problem einer Beurteilung dieser Zeit.
Statt auf gewohnte Distanz zu setzen, wird der Zuschauer eingeladen, eine ungewohnte Nähe zuzulassen – der sichere Rückblick von außen weicht bei dieser Zeitreise ins Dritte Reich einer Besichtigung von innen und macht ihn fast zum Teilnehmer am Zeitgeschehen.
Beim Durchwandern zahlreicher Situationen und menschlicher Rollenbeispiele wird der Zuschauer zur Identifikation verführt und kann sich innerlich die Frage stellen, welche Rollen er damals selbst hätte einnehmen können, wollen oder müssen.
Buch und Regie: Oliver Axer und Susanne Benze; Herstellungsleitung: C. Cay Wesnigk; Redaktion: Alexander Bohr; Bild- und Tonschnitt: Mechthild Bruns; Digitale Nachbearbeitung/Postproduktion: Klaus Schäfer VIPFilm. Die Entstehung des Drehbuchs wurde gefördert durch die Kulturelle Filmförderung Niedersachsen.
(nach einer Pressemitteilung der C. Cay Wesnigk Filmproduktion)