Workshop: Der bessere Ton – Der Ton macht den Film
Workshop/Seminar am 27. und 28. Oktober 2012 in der Pumpe in Kiel.
Sonnabend, 27. Oktober 2012
10 Uhr: Ton am Set: Volker Zeigermann
Der Begriff „Originalton“ klingt nach Ursprünglichkeit, Glaubhaftigkeit und Authentizität, alles Anmutungen die richtig sein können, aber entscheidend am Originalton ist, dass er nicht reproduziert werden kann. Er hat also den gleichen Stellenwert in der Filmproduktion wie das am Ort des Geschehens aufgenommene Originalbild. Um diesen Anspruch umsetzen zu können bedarf es sicher handwerklichen Könnens und, nicht weniger wichtig, eines kontinuierlichen Empfindens für die Drehsituation, für den Handlungsfortgang, sei es dokumentarisch oder szenisch. Volker Zeigermann wird sowohl in die handwerklichen Grundlagen wie auch den Einsatz dieses Wissens vor Ort einführen.
15 Uhr: Ton im Schnitt: Andrew Bird
Die Bearbeitung des Originaltons wie auch weiterer ergänzender Töne bis hin zur Musik in der Montage bringt die „Tonerzählung“ zum Klingen. Hier ist gleichermaßen die Mischung aus handwerklichem Können und empfindsamen Umgang mit den Tönen entscheidend für Erfolg oder Misserfolg. Das heißt auch, dass es leicht „zu viel des Guten“ werden kann, wenn den Entscheidungen im Schnitt keine klare, erkennbare Tondramaturgie zu Grunde liegt. Andrew Bird wird, gestützt von Praxisbeispielen, in die Problematik einführen und über die eigenständigen wie unterstützenden Aspekte der Tonarbeit berichten.
18.30 Uhr: Film: „Step across the border“
Nicolas Humbert & Werner Penzel, 1990, 90 min
Musizieren als spontaner und unaufhörlicher Stoffwechsel mit der Welt: Der britische Musiker Fred Frith macht das einfach so, ohne irgendwelche Künstler-Allüren, als wär’s nicht nur die leichteste, sondern auch die selbstverständlichste Sache der Welt. Die Regisseure haben sich Frith zwei Jahre an die Fersen geheftet, haben sich anstecken lassen. In ihrer Zelluloid-Improvisation antworten sie auf seine Musik mit Montagesequenzen, in denen sie sich dieselbe Freiheit nehmen, die Welt zum Tanzen zu bringen.
Sonntag, 28. Oktober 2012
10 Uhr: Die helle Farbe und der dunkle Klang: Dr. Benno Peters
Einen ganz anderen Blick auf Ton und Klang wirft für uns der Phonetiker Dr. Benno Peters (Uni Kiel, Phonexis): Sein multimedialer Vortrag vermittelt Eindrücke und Hintergründe der sinnesübergreifenden Wahrnehmung von Klängen und der technisch gestützten Visualisierung von Schall. Wir nähern uns der Sichtbarkeit des Schalls und der Hörbarkeit des Bildes.
13 Uhr: Filmmusik: Stefan Ziethen
Der renomierte Filmkomponist Stefan Ziethen wird das Verhältnis von Bild, Filmton und Musik beleuchten. Er zeigt Beispiele aus seinen Werken (die Kino, Fernsehen, Hörspiel, aber auch Pop und zeitgenössische Klassik umfassen und ein Spektrum zwischen „Freche Mädchen 2“, „Polizeiruf 110“ und „Die Sendung mit der Maus“ abdecken) und spricht über die Grundlagen seiner Arbeit.
15 Uhr: Abschlussforum
Referenten:
- Volker Zeigermann, Tonmeister VDT, www.zeigermann-schmahl.de
- Andrew Bird, Cutter/Schnittmeister (z.B. „Gegen die Wand“, „Auf der anderen Seite“)
- Dr. Benno Peters, Linguist, www.phonexis.de
- Stefan Ziethen, Filmmusiker, www.sziethen.de
Der Workshop findet vom 27.10.2012, 10 Uhr bis zum 28.10., ca. 16 Uhr in der Filmwerkstatt Kiel (Haßstr. 22, 24103 Kiel) statt. Verbindliche Anmeldung erbeten unter: filmwerkstatt@ffhsh.de oder unter 0431-551439 – begrenzte Teilnehmerzahl. Kostenbeteiligung: 60 Euro (Verpflegung inbegriffen). Das Tonequipment der Filmwerkstatt wird während des Seminars zur Verfügung stehen. Veranstalter: Filmwerkstatt Kiel und Kulturelle Filmförderung S.-H. e.V.
(nach einer Ankündigung der Filmwerkstatt Kiel)