Neu erschienen: Provokation der Wirklichkeit – Das Oberhausener Manifest und die Folgen

In einer Zeit weltweiter Medienumbrüche und Mentalitätswechsel wurde am 28. Februar 1962 in Oberhausen das Oberhausener Manifest verkündet. Die Unterzeichner des fraglos wichtigsten Gruppendokuments des deutschen Films reklamierten in einer bewusst konfrontativen Mischung aus niederschmetternder Diagnose der deutschen Filmwirtschaft und ungestümem Pathos die Lizenz zur Schaffung eines neuen deutschen Films. Die Publikation Provokation der Wirklichkeit macht diesen Teil der deutschen Filmgeschichte neu sichtbar und stellt gleichermaßen die Frage nach der heutigen Relevanz der dort erhobenen Forderungen und ihren Folgen.

Der Band erscheint im Verlag „edition text + kritik (et+k)“ im Richard Boorberg Verlag und versammelt weitgehend unbekannte Dokumente, darunter auch ein erst kürzlich entdecktes Gespräch zwischen Theodor W. Adorno, Alexander Kluge, Edgar Reitz, Joseph Rovan, Haro Senft und Hans Rolf Strobel aus dem Jahr 1962, sowie eine Reihe von Essays und Gesprächen, u. a. von und mit Hans-Christoph Blumenberg, Hilmar Hoffmann, Klaus Lemke, Günter Rohrbach und Klaus Kreimeier.

Publizist, Filmhistoriker und Übersetzer. Programmberatung für internationale Museen und Festivals. Lehrender an der Universität der Künste Berlin, dem Institut für Filmwissenschaft der Universität Wien und der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Kurator des Filmprogramms zur Ausstellung „Die Tropen – Ansichten von der Mitte der Weltkugel“ (2009) und Co-Kurator des Filmprogramms „Mavericks, Mouvements, Manifestos“ zum 50. Jahrestag des Oberhausener Manifests bei den 58. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen.

Seit 1997 Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. 1996/97 Geschäftsführer des Europäischen Dokumentarfilm Instituts in Mülheim an der Ruhr. Zahlreiche Kritiken, Essays und Vorträge zu Fotografie, Film und kulturpolitischen Themen (u. a. in taz, FAZ, FR, SZ, NZZ, Die Welt, Trafic, epd Film). Verschiedene Lehraufträge zu Film und Kulturmanagement. Autor des Buches Film und Kunst nach dem Kino (2012).

Ralph Eue, Lars Henrik Gass (Hg.)

358 Seiten, € 24,80

ISBN 978-3-86916-182-2

Der Band ist Bestandteil des Projekts „Provokation der Wirklichkeit“, mit dem die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen den 50. Jahrestag des Oberhausener Manifests würdigen. Neben dem Buch gehören dazu die Restaurierung zahlreicher Filme der Unterzeichner, eine DVD-Edition mit deren Arbeiten, eine Reihe von Filmprogrammen im In- und Ausland, die Website www.oberhausener-manifest.com, ein Festakt am 28. Februar 2012 in München sowie ein internationales Symposium im Österreichischen Filmmuseum Wien am 7. und 8. Juni 2012. Das Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes.

(nach einer Pressemitteilung der Kurzfilmtage Oberhausen)