Workshop digitales und interaktives Fernsehen – Chancen und Herausforderungen für Schleswig-Holstein
Das Thema „Digitales und interaktives Fernsehen – Chancen und Herausforderungen für Schleswig-Holstein“ diskutierten am 27.10. rund 50 Fachleute aus Deutschland und Europa mit namhaften Referenten auf einem gemeinsam vom Kieler Multimedia Campus (MMC), der Technologiestiftung Schleswig-Holstein (TSH) und der Unabhängigen Landesanstalt für Rundfunk und neue Medien (ULR) organisierten Workshop. Schwerpunkte der Veranstaltung waren neben einem Ausblick auf die Einführung von digitalem terrestrischem Fernsehen (DVB-T) in Norddeutschland Erfahrungsberichte aus Deutschland und anderen Ländern Europas sowie die Präsentation einzelner interaktiver Anwendungen.
In einem einführenden Referat zeigte Gernot Schumann, Direktor der ULR, zunächst die Perspektiven des digitalen terrestrischen Fernsehens für Schleswig-Holstein auf. Er verwies dabei auf die am 20. Oktober 2003 von öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehveranstaltern, der ULR und weiteren Landesmedienanstalten unterzeichnete Einführungsvereinbarung für DVB-T in Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen. Sie mache den Weg dafür frei, dass bereits ab dem 8. November 2004 rund 3,5 Mio. Einwohner in den Regionen Hamburg/Lübeck und Kiel zunächst 16, später bis zu 24 Programme, kostenfrei über die Hausantenne digital empfangen können. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, von vornherein dafür zu sorgen, dass neben Lübeck und Umgebung auch die Region Kiel digital terrestrisch versorgt wird. So ist sicher gestellt, dass mit dem DVB-T-Start in Schleswig-Holstein, der automatisch mit der Einstellung der analogen terrestrischen Antennenversorgung verbunden ist, von vornherein rund 80 Prozent der schleswig-holsteinischen Bevölkerung auf eine echte Alternative zu Kabel und Satellit zurückgreifen können“, so Schumann. Die Digitalisierung der Übertragungswege für das Fernsehen schaffe die Voraussetzungen, diesen wesentlichen Faktor der Informationsgesellschaft weiter zu entwickeln und mit innovativen Dienstangeboten neue Märkte zu erschließen. „Für unser Land ergeben sich daraus Chancen, die es zu nutzen gilt. Das gilt für die Schaffung moderner Kommunikationsinfrastrukturen, wie wir sie jetzt mit auf den Weg gebracht haben, ebenso wie für die Konzipierung innovativer Inhalte für diese leistungsfähigen Übertragungswege“, so Schumann weiter.
Der Geschäftsführer des gastgebenden Multimedia Campus Kiel, Axel Reimer, hob den hohen Praxisbezug des Workshops hervor: Er habe den Teilnehmern anschaulich die Möglichkeiten der Kombination interaktiver Nutzungsmöglichkeiten mit der digitalen Technik aufgezeigt, um so zu einem erweiterten Angebot an interaktiven Diensten über das normale Rundfunkprogramm hinaus zu kommen. Er betonte dabei das schon jetzt in Schleswig-Holstein insbesondere bei audiovisuellen Medien und Informationstechnologien vorhandene hohe Maß an Kompetenz. „Mit dem Multimedia Campus Kiel ist ein Kompetenzzentrum vorhanden, das innovative Beiträge zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft im Bereich multimedialer Kommunikation leistet. Gerade für die zunehmend an Bedeutung gewinnende Ausbildung des Nachwuchses in diesem Bereich spielt der Multimedia Campus Kiel eine wichtige Rolle“, so Reimer.
„Damit aus technologisch spannenden Trends und Ideen konkrete Projekte werden, kommt es darauf an, die beteiligten Akteure mit kompetenten und erfahrenen Fachleuten an einen Tisch zu bringen und Kräfte zu bündeln“, sagte abschließend der Direktor der TSH, Prof. Dr. Hans-Jürgen Block, der den Workshop moderierte. Die Technologiestiftung Schleswig-Holstein hat unter anderem die Aufgabe, auf zukunftsweisende Entwicklungen hinzuweisen und Chancen aufzuzeigen, die sich daraus für Schleswig-Holstein ergeben. „Digitales und interaktives Fernsehen betrifft uns alle – mit weitreichenden Auswirkungen auf Handel, Dienstleistung, Konsum und Bildung. Die Entwicklung zum Fernsehen der Zukunft sollten wir in einem gemeinsamen Dialog engagiert und verantwortlich begleiten.“
(nach einer Pressemitteilung der ULR)