32 Verbände der Filmbranche fordern Investitionsverpflichtung

Die deutsche Filmbranche bleibt in einer schwierigen Lage. Denn einer der wichtigsten Bausteine der Filmförderreform ist akut gefährdet: Das geplante Investitionsverpflichtungsgesetz mit Rechterückbehalt, das den Produktionsstandort Deutschland zukunftssicher macht und auch die Streamingdienste in die Verantwortung nimmt.

Amerikanische Tec-Unternehmen ziehen bei Streaming, KI und Cloud-Services enormen wirtschaftlichen Nutzen aus Deutschland. Gewinne und Werbeeinnahmen fließen dabei zusehends ab und fehlen auf dem heimischen Markt. Für den Filmstandort Deutschland bietet eine gesetzlich geregelte Investitionsverpflichtung eine konkrete Möglichkeit, dem entgegenzuwirken und dringend benötigtes wirtschaftliches Wachstum in Deutschland zu generieren.

Die deutsche Filmindustrie schafft 144.000 Arbeitsplätze. Sie setzt jährlich mehr als 10 Milliarden Euro um. Deutschlands Filmwirtschaft steht für eine große Vielfalt: Arthouse, nationale und internationale Blockbuster, Talent-, Dokumentar- und Animationsfilme als Kino-, TV-Film oder Serie made in Germany und/oder als Koproduktion mit anderen EU-oder US-Produzent*innen. Sie liefert Zuschauererfolge und erreicht ein Millionenpublikum. Arthouse-Projekte erreichen im Ausland Sichtbarkeit über Festivals und lassen den deutschen Film strahlen.

Deutschlands Filmtalente sind auf Weltniveau, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind es im europäischen Vergleich schon lange nicht mehr. Die Erhöhung des BKM-Haushaltes für die jurybasierte kulturelle Filmförderung, für das Kuratorium junger deutscher Film und die noch ausstehende Aufstockung von DFFF/GMPF sind erste Schritte, um Deutschland wieder als Filmland wettbewerbsfähig zu machen. Ohne die Säule der Investitionsverpflichtung ist das Fördersystem aber nicht tragfähig.

Freiwillige Absichtserklärungen reichen nicht aus, um dauerhaft Planungssicherheit und faire Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur mit einem gesetzlich verankerten Rechterückbehalt und klar definierten und überprüfbaren Vorgaben, die Investitionen auslösen, die bei den Kreativen ankommen, kann der Produktionsstandort Deutschland nachhaltig zukunftssicher gemacht werden.

Unterzeichner*innen:

Assistant Directors Union AG Animationsfilm / AG DOK – Berufsverband Dokumentarfilm AG Filmfestival / AG Verleih / Die Audiovisuellen Übersetzer*innen / Bundesverband Schauspiel / Bundesverband Filmschnitt Editor / Bundesverband Aufnahmeleitung / Bundesverband Beleuchtung u. Kamerabühne / Bundesverband Casting / Berufsvereinigung Filmton / Berufsverband Kinematografie / Bundesverband Regie / Changemakers.film / Deutsche Akademie für Fernsehen / Deutscher Drehbuchverband / Deutsche Filmkomponist:innenunion / Deutsche Filmakademie / Filmtonfrauen / Filmverband Südwest / German Stunt Association / Interessenverband Deutsches Schauspiel / Initiative Fair Film / Produktionsallianz / PROG Producers of Germany / ProQuote Film / Verband der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater / Verband deutscher Filmexporteure / Vielfalt im Film / Freie Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden / Verband der Berufsgruppen Szenenbild und Kostümbild

(nach einer Pressemitteilung der Unterzeichner*innen)

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