Im De Gruyter Verlag ist das „Handbuch kommunikationswissenschaftliche Erinnerungsforschung“ erschienen. Es ging aus der gemeinsamen Arbeit im Netzwerk „Kommunikationswissenschaftliche Erinnerungsforschung: Grundlagen und Arbeitsfelder“ (Memory and Media Research Network) hervor. Das Handbuch bezieht sich u.a. auf den Modus Erinnerung in Dokumentarfilmen und ist daher für Dokumentarfilmer*innen von besonderem Interesse, wenn es um die Frage geht, wie Erinnerungen und Vergangenheit im Dokumentarfilm adäquat kommuniziert werden können.
Zur Zielsetzung und Inhalt heißt es im Vorwort: „Die Beschäftigung mit Medien und Kommunikation im Weitergeben von Erinnerungen und dem Umgang mit Vergangenheit behauptet seit geraumer Zeit einen zentralen Platz im wachsenden Feld der interdisziplinär betriebenen memory studies. Ob Spiel- und Dokumentarfilme, Radio, Fernsehen, Presse oder zunehmend das Internet und online-mediale Dienste, Datenbanken und Plattformen– dass der mnemonische Rückgriff auf Vergangenes und dasTradieren von Erinnerungen aufMedien undKommunikation angewiesen sind, steht außer Frage. Ungeachtet dessen aber spielten kommunikationswissenschaftliche Ansätze und Befunde bei der Auseinandersetzung mit den medialen und kommunikativen Bedingungen des persönlichen wie kollektiven Gedächtnisses bislang kaum eine Rolle. Anders gesagt: Die Beschäftigung mit sozialem Gedächtnis und kommunikativem Erinnern hat in den Sozialwissenschaften fachübergreifend eine enorme Konjunktur erlebt, ohne einen ebensolchen Widerhall in der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft gefunden zu haben. Fragen medial und kommunikativ vermittelter Vergangenheitsbezüge wurden sehr wohl bearbeitet, jedoch ohne Rückgriff auf kommunikationswissenschaftliche Expertise.“
(nach einer Verlagsnotiz des De Gruyter Verlags)