Filmfrühstück von Filmkultur SH und MOIN Filmförderung bei den Nordischen Filmtagen Lübeck
von Festival-Bloggerin Antonia Boda (15)
Es ist Samstag, 11 Uhr, als das Cafe Ulrichs in den Schüsselbuden zum Frühstück für Filmemacher*innen einlädt. Hier dreht sich alles um Kommunikation – seien es aufkommende Filmprojekte, lokale Filmfestivals oder auch einfach Kaffee-Schnack.
Die Stimmung im Cafe ist léger. Altbekannte begrüßen sich herzlichst und Neuankömmlinge schauen sich zuerst verhalten auf die Akkreditierungen, um sich Minuten später wie alte Freunde über das Festival und gemeinsame Bekannte zu unterhalten. Gespräche liegen im Raum, ungezwungenes Lachen und erst als die Veranstalter um Aufmerksamkeit bitten, wird es still. Trotz der persönlichen Atmosphäre des kleinen „Come together“ sah man an den ein oder anderen Tischen bekannte Gesichter, z.B. Uta Röpcke. Sie ist die Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, die sich schon in der Vergangenheit für die schleswig-holsteinische Filmförderung eingesetzt hat. Röpcke ist der Meinung, dass mehr Festivals die gleiche Förderung wie die Nordischen Filmtage erhalten sollten – diese fanden in den letzten Jahren auch außerhalb Deutschlands Sponsoren – schließlich seien Filme eine Reflexion der Gesellschaft.
Die Gunst der Stunde wurde ebenfalls genutzt, um über den Infotag Filmberufe zu informieren: Dieser findet am 11.11.2023 in Kiel statt und stellt Studiengänge zum Thema Film vor, um vor allem junge Menschen für das Thema zu begeistern und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es gibt. Die Veranstaltung findet im Kino in der Pumpe von 11 bis 14.30 Uhr statt und ist auch per Zoom-Call zu erreichen. Für Studierende findet ebenfalls der Workshop zum Thema Filmfestivals statt.
Viele junge Filmemacher*innen genossen die entspannte Atmosphäre und sprachen über ihre zukünftigen Filme. Kilian Helmbrecht, junger Filmemacher der in Hamburg lebt, erzählte von seinem Kurzfilm „Von Salz und Federn“. Darin geht es um eine Frau, die, während sie auf eine Freundin wartet, sich zur Natur hingezogen fühlt. Helmbrechts Ziel ist, mithilfe des Films Emotionen aus Menschen herauszuarbeiten, die schwierig zu beschreiben sind: „Wie kann ein Film starke Gefühle in einem auslösen, ohne ins Klischee zu fallen?“, ist die Frage, die er mit seinem Projekt zwar noch nicht beantworten konnte, jedoch als ersten Schritt auf dem Weg sieht. „Von Salz und Federn“ hatte sein Debüt bei den NFL am 6.11.2023 im Saal 7 der Stadthalle.
Auch an meinem Tisch kam es zu interessanten Begegnungen: Der Produzent des Sozialdramas „Und dass man ohne Täuschung zu leben vermag“ saß gemeinsam mit seiner Tochter neben Eugenia Bakurin, der Regisseurin des Kurzfilms „Long time no Techno“, ein musisch geladener Film, der von einer sowjetische Kindheit mit Techno-Soundtrack handelt und bereits beim 35. Filmfestival Dresden großen Anklang fand. Es war ein gelungener Morgen, dessen Luft von Kaffee und Buttercroissants erfüllt war – und in den nächsten Jahren hoffentlich erneut Filmschaffende zusammenbringt.
Weitere Infos zum Infotag Filmberufe sind unter Infotag Filmberufe | Filmfest Schleswig-Holstein (filmfest-sh.de) zu finden.
(Quelle: NFL)