„UNTER DRUCK – ein multimedialer Ritt durch den Trollwald“ ist ein multimediales Performanceprojekt, das am 3. und 4. September 2022 in Lübeck zu sehen ist. Das Stück spielt, wie der Titel schon verrät, in einem mystischen, nordischen Wald. Hedda, die Protagonistin der Geschichte, begegnet dort diversen skandinavischen Märchengestalten: von einem „klassischen Waldtroll“, den man in einem Trollwald ja schon vermuten kann, über einen gewitzten Nissen bis hinzu dem gefährlichen und gestaltenwandelnden Nöck im See.

„Du musst stark sein, perfekt, schnell, effektiv, besser …“ Sätze, Bilder, Videos, die uns das täglich spiegeln und vor Augen halten. Sie lassen unseren Puls in die Höhe schießen, bereiten uns Atemnot und Kopfschmerzen. Jede*r kennt dieses Gefühl, „unter Druck“ zu stehen – sei es durch äußere Einflüsse oder den eigenen Anspruch. Es scheint nie genug zu sein. In diesem Alltagsrad rotierend fällt Hedda wortwörtlich in die Welt der nordischen Märchenfiguren: Im Trollwald begegnet sie u.a. einem Waldtroll, einem sturen Nissen und einem hinterhältigen Nöck. Auch diese fantastischen Wesen des Nordens sind nicht frei von Druck. Schaffen sie es sich davon zu befreien?

​Das Märchen-Format

In „UNTER DRUCK“ wird der gesellschaftliche und der eigene Druck von „es ist nie genug“ behandelt. Um sich diesem Thema mit einem anderen Ansatz zu nähren, fiel die Entscheidung auf das Einbinden der Märchenfiguren. „UNTER DRUCK – ein multimedialer Ritt durch den Trollwald“ spielt, wie der Titel schon verrät, in einem mystischen, nordischen Wald. Hedda, die Protagonistin der Geschichte, begegnet dort diversen skandinavischen Märchengestalten: von einem „klassischen Waldtroll“, den man in einem Trollwald ja schon vermuten kann, über einen gewitzten Nissen bis hinzu dem gefährlichen und gestaltenwandelnden Nöck im See.

Die künstlerische Entscheidung, die Geschichte in diesem mystischen Wald stattfinden zu lassen, beruht vor allem in der Zeitlosigkeit, die das Bild eines Waldes darstellt. Der Wald an sich, dieser Ort des Rückzugs, der Poesie, des Lebens und des Abenteuers, bietet für jede Generation Identifikationspotenzial. Das Motiv des Waldes zieht sich auch durch das Leben und die Werke von Günter Grass. Mit großem Einsatz machte Grass durch seine Werke auf die fortschreitende Zerstörung des Waldes durch den Menschen aufmerksam. Das Element der Waldzerstörung findet auch in unserer Inszenierung Gestalt: der Wald soll gefällt werden und der Waldtroll, quasi der oberste Verwalter des Trollwalds, ist unter dem Druck, dem er ausgesetzt ist, den Wald zu retten, am Ende seiner Zauberkräfte und seines Einfallsreichtums.

Multimediale Arbeitsweise

Die Arbeitsweise und Entstehung von „UNTER DRUCK“ hat auch zeitgleich einen forschenden und experimentellen Charakter: keiner der Künstler*innen hat je zuvor an einem vergleichbaren Konzept gearbeitet. Auf der Bühne wird es nur eine Schauspielerin geben, die übrigen Gegenspieler*innen, also die Märchenfiguren, treten digital über Video auf, werden also auf der Leinwand, die das Bühnengeschehen einrahmt, erscheinen. Schauspielerin Ronja Donath hat in der Vorproduktion alle Märchenfiguren selber „eingespielt“, indem ihre Bewegungen durch die so genannte Motion-Capture-Technik des kybernetischen Künstlers Dirk Hoffmeister über Kamera aufgenommen wurden. Hoffmeister programmierte ein eigenes Framework extra für dieses Projekt, das eine einzigartige Grundlage für diese interdisziplinäre Kunstform ist. Die Märchenfiguren und Hintergründe wurden von der Videokünstlerin Pola Rader gestaltet. Im engen Zusammenspiel und Abstimmung zwischen diesen drei Bereichen (Schauspiel, Design, IT) entwickeln die Künstler*innen gemeinsam das Projekt bis im letzten Schritt die Musiker von „Pabameto“ hinzukommen.

Die Musik

Die Inszenierung wird musikalisch von dem im Norden angesiedelten Duo „Pabameto“ ergänzt. Pay Bandik und Melf Torge Nonns ordnen ihre Kompositionen dem „nordischen Folk“ zu. Diese Musikrichtung besticht durch ihre Melange aus Heiter- und Leichtigkeit, Verspieltheit, dunklen und manchmal tiefen, schweren Tönen. Diese magisch-mystische Note der Musik untermalt und erzählt die Geschichte von Hedda im Trollwald auf einer weiteren Ebene.

Das Team, bestehend aus Schauspielerin Ronja Donath, Videokünstlerin Pola Rader, dem kybernetischen Künstler Dirk Hoffmeister, Techniker Sönke Ramert und dem Musik Duo „Pabameto“, arbeitet für die Stückentwicklung „UNTER DRUCK“ zum ersten Mal in dieser Zusammenstellung. Unterstützung in konzeptionellen und dramaturgischen Belangen erfolgt durch Nina Reimann, Mentoring für Bewegung und Körperlichkeit durch die Tänzerin Sueki Yee. Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Günter-Grass-Haus in Lübeck.

Aufführungstermine:
Samstag, 3. und Sonntag, 4. September 2022, jeweils 20 Uhr in der St. Katharinenkirche (Königstraße, Ecke Glockengießerstraße, 23552 Lübeck).

Tickets: unter: www.ronjadonath.de/tickets

(nach einer Pressemitteilung der Künstler*innen)

 

Fotos: Dirk Hoffmeister & Pola Rader
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