Die Filmbriefe der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein (1989 – 2000) auf www.infomedia-sh.org: Nr. 10 – April 1991

In der September 2017-Ausgabe unseres Newsletters www.infomedia-sh.org starteten wir mit einer historischen Serie. Jeden Monat – mitunter, wie zuletzt geschehen, unterbrochen durch unsere zweite filmhistorische Serie „Blick in die kinematographischen Erinnerungsarchive“ – wurde bisher in chronologischer Folge jeweils eine Ausgabe des Filmbriefs der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein e.V. (heute Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.) im PDF-Format zusammen mit einigen förderungsgeschichtlichen, filmgeschichtlichen bzw. editorischen Anmerkungen veröffentlicht.
Seit September 2017 veröffentlichen wir nun schon in einer historischen Serie die 50 Filmbriefen der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein e.V. (heute Filmkultur SH) im PDF-Format. Das letzte Mal hatten wir aus gegebenen Anlass, der Wiederaufführung von Antje Huberts Gaarden-Film in der FilmFörde, einen „Ausreißer“ in der chronologischen Abfolge der Veröffentlichungen mit der Nr. 46. Doch jetzt kehren wir mit der Nr. 10 des Filmbriefs vom April 1991 vorerst zum gewohnten Ablauf zurück.

Anmerkungen zu Filmbrief Nr. 10, April 1991

Diesmal sollen die Anmerkungen nur kurz auf zwei aus heutiger Sicht (ich nenne es mal sehr salopp) „Kuriosa“ gelenkt werden, die, damals in kleinen Meldungen abgehandelt, doch zeigen, wie sich die Zeiten auch bei den Filmförderungen geändert haben.
So wird noch auf Seite 1 des Filmbriefs geflissentlich vermerkt, dass das Bundesland Bremen zum ersten Mal, man lese und staune, 100.000 DM für eine kulturelle Filmförderung zur Verfügung stellt. Ein relativ kleiner Betrag, aber immerhin. Heute unvorstellbar, weil die Politik nicht mehr mitspielt und andere Prioritäten setzt. So heißt es denn auf der entsprechenden Unterseite der Website vom Filmbüro Bremen ganz lapidar: „Die große Kulturelle Filmförderung ist leider ausgesetzt und muss erst wieder politisch gewollt und finanziell machbar sein.“ Was nun schon komisch klingt, denn eine große Kulturelle Filmförderung hat es in Bremen nie gegeben. Heute gibt es hingegen unter anderem eine so genannte „Micro-Förderung“, bei der nicht die Akkustik-Tools bezuschusst werden, sondern eine kleine Förderung von 1.000 Euro in Aussicht gestellt wird. Hier findet sich auch die groteske Forderung/Voraussetzunng, dass die Geförderten zwar andere Förderungen, aber nur in der gleichen Größenordnung erhalten dürfen.
Auf Seite 3 wird die Nachricht vom Hamburger Filmbüro verbreitet, dass es nun wieder möglich sei, Förderung für die Entwicklung von Drehbüchern sowie von dokumentarischen und experimentellen Projekten zu beantragen, und zwar ohne sich an feste Einreichtermine halten zu müssen. Denn die gab es nicht, weil das Vergabegremium je nach Bedarf zeitnah zusammen kam und zügig entschied.

Heute ist so etwas bei der Menge der Anträge und der Komplexität der Antrags- und Entscheidungsmodalitäten und -abläufe kaum vorstellbar.

(Helmut Schulzeck)

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