Filmprogramm im Kieler Schauspielhaus:
Bühne frei für Geflüchtete – reloaded
So, 28.5.2017, 15 – 21 Uhr, Schauspielhaus Kiel (Holtenauer Str. 103)
Internationale Filmszene in Zusammenarbeit mit der Filmklasse der Muthesius Kunsthochschule zeigt Filmprogramm in Anwesenheit der Filmemacher.
Block 1: 15.30 Uhr:
(Iran 2013, 18:21 Min., Regie: Kaweh Kordouni)
Der iranische Filmemacher Kaweh Kordouni lebt und arbeitet seit 2002 in Deutschland.
Mahnaz, die Frau des Professors, steckt in einer Lebenskrise. Das ist der Grund, warum sie ihren Mann betrügt. Kamran plant, den Iran aus politischen Motiven zu verlassen. Hussein ist arm und gezwungen zu stehlen. Der Film zeigt junge Iraner, deren Leben vom Wunsch nach Freiheit und den starken Widersprüchen ihrer Gesellschaft geprägt ist. Alle Ereignisse geschehen an einem Tag.
REST
(D 2016, 11:46 Min., Regie: Eugenia Bakurin)
Das Bild zeigt eine typisch mitteleuropäische Landschaft. Nichts ändert sich, lediglich die aufkommenden Wolken am Himmel sowie der Wind deuten beim längeren Hinsehen darauf hin, dass es sich hierbei um ein bewegtes Bild handelt. Was diese Landschaft aber besonders macht, ist die Tatsache, dass dort bis vor wenigen Jahren eine Flüchtlingsunterkunft zu sehen war. Eine Stimme aus dem Off erinnert sich an die Schicksale der Menschen, die dort gelebt haben. Eingeklammert wird diese Erzählung durch die nüchternen Beschreibungen des Ist-Zustands.
Nachmittag
(China 2010, 12:00 Min., Regie: Naiwei Tian)
Der chinesische Filmemacher Naiwei Tian studiert und arbeitet in Kiel.
Der Film handelt vom alltäglichen Leben in China. Die visuelle Dokumentation besteht aus drei Episoden: Junge Büroangestellte, die in der U Bahn warten, Rentner, die im Park tanzen, und die Kinder werden vor dem Tian’anmen Platz fotografiert.
Deep Insomnia
(Experimentalfilm, D 2016, 6:21 Min., Regie: Shabnam Azar)
Shabnam Azar (*1977) ist eine iranische Dichterin, Journalistin und Künstlerin. Sie studierte Journalismus am “Center of Media Studies and Researches” in Teheran (2003). Seit 2011 lebt und arbeitet sie in Köln und studiert seit 2015 Mediale Künste an der KHM. Bisher wurden vier Gedichtbände von ihr veröffentlicht. Ihre Gedichte und künstlerische Arbeit thematisieren kritische und poetische Aspekte des zeitgenössischen Menschen. Ausstellungen, Lesungen und Performances u.a. in Teheran, Berlin, Gothenborg, Paris, Malmö, Bonn, Köln, Solimanie, Halabche, Frankfurt, Hamburg.
Auf dem Rückweg sagte die Polizei am Kölner Flughafen zu dem Fahrer “Sie dürfen hier nicht anhalten. Entfernen Sie sich sofort.” Er zeigte uns einen großen, umgeklebten Karton. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Bombe in diesem Karton befindet, sagte die Polizei. Laute Polizeisirenen “¦ Allgemeine Panik “¦
Nichts
(D 2016, 14:38 Min., Regie: Reza Ghadyani)
Der iranische Regisseur und Kameramann Reza Ghadyani lebt und arbeitet in Kiel.
Drei Männer aus drei verschiedenen Ländern. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen, die können sich nicht direkt verstehen. Hier versteht niemand irgendwas! Aber Sie haben ein Ziel.
Heimatlose
(poetischer Dokumentarfilm, D 2015, 10:00 Min., Regie: Gor Margaryan)
Der aus Armenien stammende Filmemacher Gor Margaryan lebt und arbeitet seit 2010 in Deutschland.
Verlorenes Heimatland. Man hat nur Erinnerungen an das alte Heimatland und die Hoffnung auf ein neues Heimatland. Alles verloren, aber den Frieden gefunden. Traurige Erinnerungen werden als Narben immer da bleiben. Drei kleine Geschwister und ihre Mutter erzählen ihre Familiengeschichte. Verschiedene chaotische Bilder, die gegeneinander gereiht sind, sind ein Versuch, ein filmisches Bild über Flucht und Heimatlosigkeit zu schaffen. Im Film werden die Gedichte von Max Herrmann-Neiße über die Heimatlosigkeit verwendet, die auch heute noch sehr aktuell sind.
Der Film wurde in Frankreich in einem Flüchtlingsheim gedreht. Das Filmprojekt wurde von dem Programm “Culture of the European Union”, von der “Association Aye Aye V-O” und von dem Projekt “Transkaukazja” unterstützt.
Flucht aus dem Krieg
(D 2016, 25 Min., Regie: Karwan Ramadhan)
Karwan Ramadhan, aus dem Irak stammender kurdischer Filmemacher, lebt und arbeitet seit 5 Jahren in Deutschland.
Der Film handelt von einem Mann, der vom IS erschossen und dessen Kind von der Terrororganisation entführt wird. Er setzt alles daran, seine Tochter zu retten.
Der Wind wird uns tragen
(D 2016, 4:10 Min., Regie: Sarang Aria)
Der iranische Filmemacher Sarang Aria lebt und arbeitet in Kiel.
Eine visuelle Interpretation des gleichnamigen Gedichts von der iranischen Lyrikerin und Filmemacherin Foroogh Farokhzad. Sie ist die Ikone der iranischen modernen Dichtung.
Block 2: 18:30 Uhr:
(Dokumentarfilm / Making-of, D 2014, 65 Min., Regie: Fredo Wulf)
Fredo Wulf ist Kameramann und Regisseur, der lebt und arbeitet in Kiel.
Idun Hübner und Ulrike Krogmann proben ein neues Theaterstück. Die Schauspieler sind Schüler der Gemeinschaftsschule Friedrichsdorf und Geflüchtete aus aller Welt. Über 8 Monate hat der Filmemacher die spannende Annäherung junger Akteure begleitet.
(nach einem Programmhinweis von Fredo Wulf)