FilmFörde #6 zeigt: „Ein letzter Sommer“

2013 erkrankt die Tänzerin Ulrike Steenbuck mit Mitte 40 unheilbar an Krebs. Für die Mutter von drei Kindern endet mit der Diagnose das Leben, wie sie es bisher gekannt und genossen hat. Ohne Illusionen über eine vielleicht doch noch mögliche Heilung entscheidet sie sich, die als Lehrerin zahlreiche Theaterprojekte mit ihren Schülern auf die Beine gestellt hat, mit dem Filmemacher André M. Kuhl ein letztes Projekt in Angriff zu nehmen. Um Tanz soll es gehen, Theater, darum, das eigene Leben der Diagnose zum Trotz vor der Kamera und in eigenen Texten zu gestalten. So gelangt sie zu einer neuen, intensiven und beeindruckenden Entfaltung ihrer Persönlichkeit im Angesicht des Todes.

Der Film verweigert sich der Chronologie des körperlichen Verfalls, mischt Inszenierung, Tanz und dokumentarisches Material in einer rhapsodischen Form und wird getragen von der einfühlsamen Stimme der Schauspielerin Anna von Haebler, sowie der Musik von Nikolas B. Kuhl.

André M. Kuhl über den Film: „Mein Lehrer, Lutz Mommartz, sagte einmal (das war in den späten 80er Jahren), der traditionelle Spielfilm sei für die Zuschauer bloß Surrogat für das eigene nicht gelebte Leben. Er aber habe immer versucht, seine Darsteller dazu zu bringen, vor der laufenden Kamera ihr Leben ganz bewusst zu gestalten, unmittelbar. Besonders gut gelungen ist ihm das in seinem Film ’Als wär’s von Beckett’, den das Fernsehen nie auszustrahlen gewagt hat. Sehr spät hat er diesen Anspruch noch einmal in einem kurzen Film über das Sterben und den Tod seiner Lebensgefährtin Margret einzulösen versucht. Ein heftiger Film, mit dem ich immer noch nicht fertig bin. ’Ein letzter Sommer’ sollte für mich unter anderem eine Antwort darauf sein.“

Eintritt: 5 € (erm.: 3 €, Geflüchtete: frei)

Infos: www.facebook.com/filmfoerde

Homepage des Films: www.art-amk.de

Trailer: www.youtube.com/watch?v=6PlBk4KJuag

(nach einer Ankündigung der Veranstalter)