66. Int. Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2016

Norddeutsche Filme und Veranstaltungen auf der Berlinale 2016

Insgesamt 19 von der FFHSH geförderte Filme stehen vom 11. bis 21.2.2016 auf dem Programm der 66. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Die FFHSH ist vor Ort auf dem European Film Market und präsentiert verschiedene Events.

Geförderte Filme im Programm

Sonia Kennebecks Dokumentarfilm National Bird ist das Ergebnis einer investigativen Recherchezu moderner Kriegsführung. Drei mutige Whistleblower brechen darin ihr Schweigen überden US-amerikanischen Drohnenkrieg – eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern wird. Die Ten Forward Films-Produktion wird als „Berlinale Special“ gezeigt.
Zwei Dokumentarfilme und ein Spielfilm sind für das diesjährige „Forum“ ausgewählt worden: Eröffnet wird die Sektion von Ulrike Ottingers fast zwölfstündigem Großprojekt Chamissos Schatten. Die Regisseurin, die insbesondere für ihre ausgezeichneten Reisefilme bekannt ist, macht sich darin auf die Spuren von Entdeckern und Naturforschern vergangener Jahrhunderte, folgt ihren Reiserouten und schafft eine sehr besondere Kombination zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem. Denn, so Ottinger: „Das Neue und die Veränderung können nur im Vergleich mit dem Vergangenen sichtbar gemacht werden“. 13 Personen in einem treibenden Schlauchboot, gefilmt von einem Passagier des Kreuzfahrtschiffs „Adventure of the Seas“. Die Amateuraufnahme hat Regisseur Philip Scheffner auf YouTube gefunden und daraufhin mit beteiligten Personen gesprochen. Der daraus entstandene, von pong film produzierte Dokumentarfilm Havarie ist der Versuch, das Meer als einen Ort der Begegnung zu zeigen. Toz Bezi / Dust Cloth (auf Deutsch: Staubtuch) ist ein Drama um zwei kurdische Putzfrauen in Istanbul. Während die eine gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter versucht, ohne ihren Ehemann in der Großstadt zu überleben, träumt die andere von einem Haus in den Gegenden, in denen sie putzt. Regisseurin Ahu Öztürk schafft mit ihrem türkisch-deutschen Spielfilmdebüt ein modernes Drama über die Komplexität eines einfachen Lebens. Als deutscher Koproduzent ist Stefan Gieren mit seiner Firma The StoryBay beteiligt.
Im „Panorama“ ist die deutsch-britische Koproduktion Remainder zu sehen. Regisseur Omer Fast realisiert mit der Adaption des Romans von Tom McCarthy seinen ersten Spielfilm. Er erzählt die Geschichte eines namenlosen Mannes, der nach einem Unfall ohne Gedächtnis, dafür mit 8,5 Millionen Pfund auf dem Konto aus dem Koma erwacht. Um seine Erinnerung wiederzuerlangen, kauft er sich einen Wohnblock und rekonstruiert gemeinsam mit Schauspielern seine verschwommenen Erinnerungen. Thema des Films, so Fast, sei auch die ambivalente Beziehung seiner Generation mit der Realität. „Wir haben alle technischen Möglichkeiten, um sie in bewegten Pixeln und Ton aufzunehmen“, erzählt er, „aber wir verbringen immer weniger Zeit in ihr.“ In derselben Sektion wird auch Jochen Hicks Dokumentarfilm Der Ost-Komplex gezeigt, in dem er das deutsch-deutsche Verhältnis und den heutigen Umgang mit der DDR-Vergangenheit am Beispiel des bedeutenden Republikflüchtlings Mario Röllig porträtiert, der kontinuierlich bis heute über die Unrechtseite der DDR aufklärt.
15 Jahre nach dem Film Kriegerin des Lichts, in dem sie die Arbeit der Menschenrechtlerin Yvonne Bezerra de Mello mit Straßenkindern in Rio dokumentiert, stellt Monika Treut in ihrem neuen Projekt Zona Norte nun die Frage nach der Entwicklung und Nachhaltigkeit dieser Arbeit. Aus den Kindern von damals sind junge Erwachsene geworden. Sie berichten aus ihrem Leben und beweisen, dass alternative Pädagogik langfristig den Teufelskreis von Armut und Gewalt durchbrechen kann.
Anlässlich des dreißigjährigen Jubiläums des Teddy Awards zeigt „Panorama“ außerdem den Film Gendernauts von Monika Treut. Der Film erforscht die menschliche Transgeschlechtlichkeit an der Grenze zum neuen Jahrtausend und zeigt Gender-Mixer und sexuelle Cyborgs, die ihre Körper mithilfe neuer Technologien verändern. Als filmische Pionierin der Emanzipations- und Genderbewegungen ist Monika Treut seit Jahren ein bekannter Gast in dieser Sektion. Gendernauts wurde 1999 mit dem Teddy Award, dem weltweit einzigen queeren Filmpreis auf einem A-Festival, ausgezeichnet.
Auf dem Programm der Sektion „Berlinale Shorts“ steht der experimentelle Kurzfilm Die Unzugänglichkeit der griechischen Antike und ihre Folgen von Gerrit Frohne-Brinkmann und Paul Spengemann. Die Filmemacher begleiten eine Gruppe von Schülern bei rätselhaft erscheinenden Tätigkeiten.

Screenings

Chamissos Schatten (Ulrike Ottinger)

  • 12.2. 10.00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele
  • 18.2. 12.00 Uhr, (1. Kap.) CineStar 8
  • 19.2. 11.00 Uhr, (2. Kap.) CineStar 8
  • 20.2. 14.00 Uhr, (3. Kap.) CineStar 8
Gendernauts (Monika Treut)

  • 14.2. 22.00 Uhr, Zeughauskino
Havarie (Philip Scheffner)

  • 11.2. 11.30 Uhr, Cinemaxx 6 (Presse)
  • 13.2. 19.00 Uhr, Delphi Filmpalast
  • 15.2. 11.00 Uhr, CineStar 8
  • 16.2. 15.00 Uhr, Kino Arsenal 1
  • 20.2. 22.00 Uhr, Cinemaxx 4
National Bird (Sonia Kennebeck)

  • 14.2. 15.00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele
  • 15.2. 18.00 Uhr, Cubix 8
  • 21.2. 18.00 Uhr, Cubix 8
Der Ost-Komplex (Jochen Hick)

  • 13.2. 17.00 Uhr, International
  • 14.2. 14.30 Uhr, CineStar 7
  • 15.2. 16.00 Uhr, Colosseum 1
  • 19.2. 17.00 Uhr, CineStar 7
Remainder (Omer Fast)

  • 15.2. 22.30 Uhr, Cinemaxx 7
  • 16.2. 20.15 Uhr, CineStar 3
  • 17.2. 20.00 Uhr, Cubix 7+8
  • 18.2. 22.30 Uhr, Colosseum 1:
  • 20.2. 22.00 Uhr, Zoo Palast 2
Toz Bezi (Ahu Oztürk)

  • 13.2. 16.30 Uhr, CineStar 8
  • 14.2. 12.30 Uhr, Kino Arsenal 1
  • 18.2. 21.30 Uhr, Delphi Filmpalast
  • 20.2. 20.00 Uhr, Cubix 9
Die Unzugänglichkeit der griechischen Antike und ihre Folgen (Paul Spengemann, Gerrit Frohne-Brinkmann)

  • 13.2. 16.30 Uhr, CinemaxX 5
  • 15.2. 22.00 Uhr, CinemaxX 3
  • 16.2. 17.00 Uhr, Colosseum
  • 18.2. 16.00 Uhr, CinemaxX 5
  • 21.2. 19.30 Uhr, Zoopalast
Zona Norte (Monika Treut)

  • 13.2. 17.30 Uhr, Cubix 7
  • 14.2. 15.15 Uhr, CineStar 3
  • 18.2. 17.00 Uhr, CineStar 7
  • 19.2. 12.00 Uhr, CineStar 7

LOLA@Berlinale

In der eigenen Marktreihe „LOLA@Berlinale“ präsentiert die Berlinale in Kooperation mit der Deutschen Filmakademie und German Films die 44 für den Deutschen Filmpreis 2016 vorausgewählten Filme einem internationalen Fachpublikum. Insgesamt zehn geförderte Filme stehen auf dem Programm:
4 Könige (Theresa von Eltz)
  • 12.2. 10.00 Uhr, Zoo Palast 2
Das dunkle Gen (Miriam Jakobs, Gerhard Schick)

  • 18.2. 14.00 Uhr, Zoo Palast 3
Himmelverbot (Andrei Schwartz)

  • 16.2. 12.00 Uhr, Zoo Palast 2
Honig im Kopf (Til Schweiger)

  • 18.2. 16 Uhr, Zoo Palast 3
Lenalove (Florian Gaag)

  • 18.2. 10.00 Uhr, Zoo Palast 2
Parchim International (Stefan Eberlein)

  • 18.2. 12.00 Uhr, Zoo Palast 2
Ritter Trenk (Anthony Power)

  • 16.2. 12.00 Uhr, Zoo Palast 3
Schrotten! (Max Zähle)

  • 15.2. 14.00 Uhr, Zoo Palast 2
Der Staat gegen Fritz Bauer (Lars Kraume)

  • 17.2. 14.00 Uhr, Zoo Palast 2
Urmila (Susan Gluth)

  • 15.2. 10.00 Uhr, Zoo Palast 2

Veranstaltungen

Panel: Green Film Shooting
13.2.2016, Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin
Die FFHSH lädt zum zweiten Mal zu einem Green Panel in die Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin ein. In zwei Diskussionsrunden geht es zum einen um Nachhaltigkeit in Serien, zum anderen um die Weiterentwicklung grüner Maßnahmen in Europa. Die Moderation übernimmt die Filmjournalistin Birgit Heidsiek, deren vierte Ausgabe des Magazins „Green Film Shooting“ in Kooperation mit der FFHSH zur Berlinale erscheint.
Co-Production Dinner
13.2.2016, Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin. Einlass mit persönlicher Einladung.
Die FFHSH lädt zum „Coproduction Dinner“ mit Präsentation von verschiedenen nationalen und internationalen Projekten und Netzwerken ein. Das Treffen mit europäischen und internationalen Produzenten und Vertretern von Förderinstitutionen dient dem Austausch und der Vertiefung bestehender Kontakte.
Hamburger Film Brunch
14.2.2016, Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin. Einlass mit persönlicher Einladung.
Am ersten Berlinale-Sonntag findet der Hamburger Senatsempfang in der Landesvertretung statt. Gastgeber des „Hamburger Filmbrunchs“ sind der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.
Schleswig-Holstein Empfang
16.2.2016, Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund. Einlass mit persönlicher Einladung.
Das Land Schleswig-Holstein, die Filmwerkstatt Kiel und die Nordischen Filmtage laden in die Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund ein.
(nach einer Mitteilung auf www.ffhsh.de)
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