57. Nordische Filmtage Lübeck 2015:
Abenteuer, Identität und starke Mädchen – Das Kinder- und Jugendfilmprogramm
Die Kinder- und Jugendfilme im Programm der Nordischen Filmtage Lübeck bieten auch dieses Jahr wieder viele spannende und beeindruckende Produktionen für ein junges Publikum, die vom 4. bis zum 8. November 2015 gezeigt werden. Junge Filmemacher aus dem Baltikum, packende Geschichten und starke Mädchenfiguren warten darauf, entdeckt zu werden. Zu den Filmen werden Gäste erwartet, die sich darauf freuen, mit ihrem Publikum ins Gespräch zu kommen. Die jüngsten Besucher der NFL bekommen spannende Abenteuerfilme aus Estland, Finnland und Norwegen, eine Familienkomödie aus Dänemark sowie einen neuen Spaß mit Sveppi und Gói aus Island („Sveppi und Gói retten die Welt“) zu sehen. In „Der Geheimbund von Suppenstadt“ müssen vier aufgeweckte Kinder ihr ganzes Können aufbieten, um ihre Heimatstadt Tartu vor dem Untergang zu bewahren. „Die Insel der Geheimnisse“ liegt in Griechenland, wo die Kinder einer finnischen Patchwork-Familie zusammenfinden müssen, um skrupellosen Verbrechern das Handwerk zu legen und eine Freundin zu retten. Allein auf eine unbewohnte Insel im Nordmeer verschlagen, müssen sich drei Geschwister aus Norwegen in „Operation Arktis“ gegen eisige Schneestürme und hungrige Eisbären bewähren und über sich hinauswachsen, um zu überleben.
Starke Mädchenfiguren nehmen einen besonderen Platz im Jugendfilmprogramm ein: Hilde, der Star im Mädchenchor und die zum Rockstar geborene Henriette treffen in „Dryads – Girls Don’t Cry“ aufeinander, und der Film „Girls Lost“ zeigt drei Außenseiterinnen, die auf magische Weise die Körper von Jungen annehmen können und dabei viel über ihre eigene sexuelle Identität erfahren. Die Verlockungen und Herausforderung der persönlichen Freiheit für junge Erwachsene werden in dem deutsch-schwedischen Film „Die junge Sophie Bell“ oder dem finnischen Spielfilm „Other Girls“ eingefangen.
Themen wie Mobbing und psychische Gewalt werden in dem Drama „Die Herde“ aufgegriffen, in dem sich eine ganze Dorfgemeinschaft gegen eine 15-Jährige stellt, die einen ihrer Mitschüler der Vergewaltigung bezichtigt und damit eine Hetzjagd auf sich selbst auslöst. Auch der Film „Bridgend“ über den gleichnamigen walisischen Ort, der als „Suicide Village“ traurige Berühmtheit erlangt hat und dessen destruktive Jugendkultur bald auch die neu hinzugezogene Sara in ihren Bann zieht, zeigt, dass sich Jugendliche mit Einsamkeit und Verzweiflung auseinander setzen müssen.
Besonders in Erscheinung treten in diesem Jahr Filme von jungen Regisseuren aus den baltischen Staaten wie der Film „Nullpunkt“ (Regie: Mihkel Ulk) aus Estland, in dem Johannes nach etwas sucht, das ihm zwischen Eliteschule und der psychischen Krankheit seiner Mutter Halt gibt. „Modris“ hingegen kann sich seiner Spielsucht nicht entziehen und begibt sich auf eine Talfahrt, die zunächst im Zentralgefängnis von Riga endet. Der Film von Regisseur Juris Kursietis vertritt Lettland im Rennen um den Auslands-Oscar 2016. Für Litauen geht „Sommer von Sangaile“ von Alanté Kavaité ins Oscar-Rennen, eine ermutigende Geschichte über die Selbstfindung eines jungen Mädchens.
Passend zu den Themen der Kinder- und Jugendfilme organisieren die Nordischen Filmtage Lübeck wieder zahlreiche Jugendprojekte. Allen voran stehen die
„Young Nordic Filmmakers“: sechzehn Jugendliche aus Deutschland, Dänemark, Finnland und Norwegen zwischen 17 und 21 Jahren alt, die in der Festivalwoche sieben Tage lang gemeinsam Kurz-Dokumentarfilme entwickeln und drehen. Die Jugendlichen lernen in Workshops die nötigen Grundlagen dafür. In Viererteams erstellen sie Kurzdokumentarfilme, um dabei vorberufliche und interkulturelle Erfahrungen in der Filmbranche zu machen. Außerdem stehen professionelle Filmmacher, die ihre Arbeiten auf dem Festival präsentieren, für Fragen, Feedbacks und als Interviewpartner und Mentoren zur Verfügung. Die finalen Filme werden am Sonntag, 8. November, 12 Uhr im CineStar 1 präsentiert, der Eintritt ist frei.
Eine Gruppe von 10 Jugendlichen ist als „Junge Festival-Blogger“ unterwegs. Sie machen erste journalistische Erfahrungen, interviewen Gäste und schreiben Filmkritiken, die sowohl auf den Online-Seiten des Medienpartners Lübecker Nachrichten als auch auf der Festival Homepage abgedruckt werden.
Die Kinderjury besteht aus vier Kindern von 11 bis 12 Jahren, die dieses Jahr wieder die Aufgabe haben, die Kinderfilme des Festivals zu sichten und daraus den besten Film zu erwählen. Der Preis der Kinderjury wird vom Radisson Blu Senator Hotel gestiftet und ist mit 5.000 € dotiert. Er wird von den Mitgliedern der Jury am Samstag, 7. November 2015 während der Filmpreisnacht im Theater Lübeck überreicht.
Das Programmraster sowie weitere Details zu den Filmen und dem Programm mit allen Vorführzeiten können ab dem 24. Oktober 2015 auf der Festival-Website
www.filmtage.luebeck.de eingesehen werden. Der Kartenvorverkauf beginnt ab 31. Oktober 2015, 15 Uhr im CineStar Filmpalast Stadthalle, online über die Festival-Webseite und
www.cinestar.de.
Zusätzlich zum Filmprogramm präsentieren die Filmtage auf
www.filmtage.luebeck.de regelmäßig Sonderveranstaltungen und Events sowie die neuesten Highlights und Kurznachrichten auf
Facebook und
Twitter.
(nach einer Pressemitteilung der NFL)