Oliver Boczek Filmabend

Der Kieler Regisseur zeigt alle von ihm bisher gedrehten Filme, erzählt von den Dreharbeiten und beantwortet die Fragen des Publikums.
Gezeigt werden:
Präsentiert werden die neun Kurzfilme im Rahmen des bundesweiten „Kurzfilmtages“ am 21.12.2014, 20 Uhr im Kieler Traum-Kino.

Die Würze der Kürze

Zum Kurzfilmtag zeigt der Kieler Filmemacher Oliver Boczek im Traum-Kino eine Werkauswahl
Der 21. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres und daher seit zwei Jahren auch der bundesweit veranstaltete Kurzfilmtag (www.kurzfilmtag.com), eine Initiative der AG Kurzfilm unter der Schirmfrauschaft der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters. Zu diesem Anlass zeigt der Kieler Filmemacher Oliver Boczek im Traum-Kino eine Werkauswahl mit neun seiner Kurzfilme von „Dreckiger Deal“ über den „Kleinen Kaiser“ bis zum „Spoiler“, der im Rahmen des 48-Stunden-Wettbewerbs des Studentenwerks SH in diesem Jahr entstanden ist. Neben einer Kurzfilmnacht im Lübecker KoKi (20.30 Uhr), weihnachtlichen Kurzfilmen nach Astrid Lindgren im Savoy-Kino Bordesholm (14 Uhr) und KielTV (Offener Kanal), das ab 10 Uhr den ganzen Tag Kurzfilme zeigt, der schleswig-holsteinische Beitrag zum internationalen Kurzfilmtag.
Kurzfilme erleben gegenwärtig eine Renaissance. Kurzfilmabende wie beim Filmfest SH in Kiel, die KielNET-Kurzfilmnacht im Metro-Kino oder bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck sind regelmäßig ausverkauft. Was früher nur als „Kulturfilm“ im Vorprogramm der Kinos vor der Werbung und dem Film aus Hollywood gezeigt wurde, erfreut sich als Hauptsache zunehmenden Zuspruchs – auch durch Video-Portale wie YouTube und Vimeo. Nicht ohne Grund, wie Oliver Boczek meint: „Je kürzer der Film, desto kurzweiliger und einprägsamer. In der Kürze liegt oft die schärfste Würze.“ Auch Boczek begann sein Filmschaffen mit Kurzfilmen, „weil man als junger Filmemacher noch nicht den Atem und auch nicht das Geld für einen Langfilm hat“. Dennoch ist ihm das „Ausweichmedium“ Kurzfilm inzwischen zu seiner liebsten Form geworden: „Man kann dort eine Geschichte erzählen, oft pointiert, aber nicht bloß als ’Sketch’, man kann sich und die Reaktionen des Publikums ausprobieren.“ Natürlich träume jeder Filmemacher vom abendfüllenden Werk, jedoch könne man das dramaturgische Handwerk dazu am besten im Kurzfilm lernen.
Der Kieler Filmemacher Oliver Boczek setzt auf den Kurzfilm als innovative Form. (Foto: Kay-Christian Heine)
Gelernt hat Boczek die „ganz eigene Dramaturgie des Kurzfilms“ durch Schau von Musikvideos (demnächst dreht er sein erstes eigenes), Werbefilmen und Trailern zu Kinofilmen, „welche die lange Geschichte kurz auf den Punkt bringen“. Sein Filmschaffen sieht er als „Dienstleistung zu unterhalten“. Und das im besseren Sinne des Wortes: „Unterhaltung kann man vielfältig sehen, gerade als Anregung zum Nachdenken.“ Etwa in seinem Film „Der kleine Kaiser“, wo eine Geschichte der Trauer und des Verlusts einfühlsam und dennoch kurzweilig erzählt wird.
Der studierte Kaufmann weiß, „wie viel Film mit Organisation und Marketing zu tun hat“. Auch unter diesem Aspekt habe der Kurzfilm eine besondere Würze. So wichtig die Publikumsreaktion sei, solle man sich dennoch nicht scheuen, „einfach erstmal zu machen“, empfiehlt Boczek. Der Kurzfilm biete dafür die künstlerisch wie wirtschaftlich freieste Plattform. (jm)
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