56. Nordische Filmtage Lübeck 2014

Geschichte und Jugend durchziehen die Dokumentarfilmsektion der 56. Nordischen Filmtage Lübeck

Ein vielfältiges Dokumentarfilmprogramm mit 27 Beiträgen (davon vier Filme unter 30 Minuten) und einem thematischen Focus auf das Baltikum bieten die 56. Nordischen Filmtage Lübeck in diesem Jahr. Die baltischen Beiträge erinnern an die „Singende Revolution“, in der die Baltischen Republiken um die Wiedererlangung ihrer Unabhängigkeit kämpften, und verweisen darauf, dass die Nordischen Filmtage Lübeck vor 25 Jahren das erste Festival waren, das Filme aus dem Baltikum in seinem Programm gezeigt und damit die nordisch-baltische Kooperation eingeleitet hat. Die Filme befassen sich mit Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkriegs wie in „Das Ehrenmal“ oder Phänomenen des Sozialismus („Die Gold-Spinner“). Sie zeichnen nach, wie „Der Weg zur baltischen Freiheit“ beschritten wurde, und was der „Kapitalismus an der Crossroad Street“ bewirkt hat. „Wie ein Pelikan in der Wüste“ und „PMR -Versuch einer Republik“ lenken beide den Blick auf wenig bekannte europäische Regionen.
Auch in Finnland hält man Rückschau mit „Himmlers Instrument“, „Die letzte Reise der Herzogin“ und „Erinnerung – ein kleiner Film über Oulu in den 50er Jahren“, den das Festival zur Erinnerung an den kürzlich verstorbenen großen finnischen Filmemacher Peter von Bagh zeigt. In die Zukunft blicken begabte junge „Ballet Boys“ in Norwegen, die eine Karriere im klassischen Tanz anstreben, und kleine„Zwillingsschwestern“ sind über Kontinente verbunden, auch wenn sie durch Adoptionen getrennt wurden. „Mama arbeitet im Westen – Eine Kindheit in Polen“ und „Der Traum von einer Familie“ zeigen Kinder in sozialen Verhältnissen, die nicht einfach sind. „Ich hasse ADHS – Kinder in der Diagnose“ beobachtet einen erstaunlichen Schulversuch und alternative Behandlungsmethoden bei Kindern mit dieser Diagnose. „Fern von Jordbro“ leben die Kinder der Protagonisten eines Langzeitfilmprojekts, das der Filmemacher seit den 1970er Jahren begleitet, während „Familie Persson im fremden Land“ nach Jahren in Pakistan die Rück-Eingliederung in Schweden versucht. In Island leben Asylbewerber im „Haus der Hoffnung“, während „Der Laden – Wo die Zeit still steht“ heute in dieser Form nicht mehr zu finden ist. „Salóme“ und „Abschied“ zeigen filmische Auseinandersetzungen mit den Eltern. „Früher träumte ich vom Leben“ handelt von Suizid, während „Die Optimistinnen“ von Lebensfreude im Alter zeugen als eine Gruppe vitaler Volleyballerinnen von 66 bis 98 Jahren noch einmal ein Spiel gewinnen will. „Mein Leben unter der Regie von Nicolas Winding Refn“ gibt Einblick in die Arbeit des berühmten dänischen Regisseurs, wenn seine Frau Liv Corfixen sich filmisch mit dem Mann an ihrer Seite und ihrer Rolle in der Beziehung auseinandersetzt.
Zahlreiche Filmemacher und Regisseurinnen im Dokumentarfilmbereich begleiten persönlich ihre Filmvorführungen und Premieren bei den 56. Nordischen Filmtagen Lübeck. Kurz vor Beginn des Festivals werden alle Festivalgäste online auf www.filmtage.luebeck.de bekannt gegeben. Das Programm ist bereits auf der Homepage einsehbar, der Vorverkauf startet am 25. Oktober um 15 Uhr.
(nach einer Pressemitteilung der NFL)
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