Über 500 Besucher beim Medienkompetenztag Schleswig-Holstein 2014
Weit über 500 Teilnehmer informierten sich am 30.9.2014 auf dem 5. Medienkompetenztag Schleswig-Holstein in Kiel über die Chancen und Risiken der zunehmenden Mediennutzung für Unterricht und Schule. Die Veranstalter zeigten sich hochzufrieden mit der positiven Resonanz der Besucher.
Die vom Netzwerk Medienkompetenz Schleswig-Holstein organisierte Veranstaltung bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit 20 Workshops, 14 Themenbörsen und verschiedenen Vorträgen ein vielfältiges und inhaltsvolles Angebot rund um das Thema Medienkompetenz. Begleitet wurde die Tagung von einer ganztägigen Messe mit mehr als 40 Ausstellern. Hier präsentierten sich neben den Mitgliedern des Netzwerks Medienkompetenz auch eine Vielzahl von Medienkompetenzprojekten, nichtkommerziellen Organisationen, Medien- und Lehrmittelanbietern.
Die Beiratsvorsitzende des Offenen Kanals Schleswig-Holstein (OKSH), Jutta Kürtz, betonte in ihrer Begrüßung: „Ohne Medienkompetenz geht gar nichts! Die digitale Gesellschaft braucht Medienkompetenz als Grundsubstanz und als Garant für Qualität. Darin ist sich der Offene Kanal mit der Medienanstalt, dem Sozialministerium und dem Lehrkräftebildungsinstitut IQSH einig. Deshalb veranstalten wir den Medienkompetenztag gemeinsam. Denn Gemeinsamkeit macht stark!“
Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler an der Universität Tübingen, betonte anschließend in seinem Eröffnungsvortrag die Gefahren der zunehmenden Informationsmenge, die täglich auf uns einströmt: „Durchschnittlich werden wir heute bei der Arbeit alle elf Minuten unterbrochen. Informationsüberflutung ist zum Normalfall geworden – wir nähern uns einem Zustand der Selbstblockade.“ Informationssouveränität sei daher das große Zukunftsthema für Einzelne und Organisationen, es gehe um sinnvolle Filtertechniken für das digitale Zeitalter.
In der Abschlussdiskussion diskutierten Klaus Schlie, Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtags, und Robert Dürhager, Mitbegründer von socialbar, Berlin, über die Bedeutung der zunehmenden Vernetzung für die Demokratie.
Der Medienkompetenztag ist die zentrale Veranstaltung zum Thema in Schleswig-Holstein. „Das Angebot des Medienkompetenztages hilft, Antworten auf neue und sich rasch ändernde Herausforderungen im Umgang mit jungen Menschen und Medien zu finden“, stellte Kristin Alheit, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung in Schleswig-Holstein, fest.
„Zentrale Veranstaltungen sind wichtig, um gemeinsame Themen und Strategien der Medienkompetenzförderung abzusprechen“, so Thomas Fuchs, Direktor der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH). „Neben vielen anderen Projekten ist für die MA HSH die Kooperation mit dem IQSH beim Projektvorhaben „šInternet-ABC-Schule“˜ von wegweisender Bedeutung.“
Thomas Riecke-Baulecke, Direktor des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) ergänzte: „Die Stärkung der Medienkompetenz von Lehrkräften spielt bei uns sowohl in der Ausbildung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst als auch in der Fortbildung eine wichtige Rolle. So führen wir gemeinsam mit weiteren Partnern des Netzwerks Medienkompetenz seit dem letzten Jahr sehr erfolgreich Schulentwicklungstage an den Schulen unter dem Motto „šMedien machen Schule“˜ durch“, berichtete Riecke-Baulecke. Ende September starte zudem ein auf größere Nachhaltigkeit angelegter 54 Stunden umfassender Zertifikatskurs „Medienerziehung“, der Lehrkräfte zu kompetenten Medienerzieherinnen und -erziehern qualifiziere. Diese Angebote sollen in den nächsten Jahren ausgebaut werden.
Der nächste Medienkompetenztag Schleswig-Holstein findet im September 2015 in Kiel statt.
(nach einer Pressemitteilung der MA HSH)