29. Husumer Filmtage
Vom 2. bis zum 8. Oktober 2014 heißt es wieder: „Film ab!“ bei den Husumer Filmtagen, die zum 29. Male von der VHS Husum veranstaltet werden. In diesem Jahr sind es zwei Schwerpunktthemen, die aus aktuellem Anlass gewählt wurden.
Der Beginn des Ersten Weltkriegs jährt sich in diesem Jahr zum 100. Male. Das Medium Film hat das Bildgedächtnis des Ersten Weltkriegs wesentlich mitbestimmt und dazu beigetragen, dass seine Erinnerung über ein Jahrhundert wach gehalten wurde. In den Filmen über den „šGroßen Krieg“˜ zeigt sich aber auch das ganze ideologische Spektrum seiner Interpretation: von Propagandafilmen, „šrealistischen“˜ Dokumentarfilmen und patriotischen Spielfilmen der Kriegsjahre bis zu den meist kritischen Filmen der Zwischenkriegszeit und den vielen Filmen, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch über den Ersten gemacht wurden. Die Reihe „Der Erste Weltkrieg im Film“ zeigt Klassiker ebenso wie weniger bekannte Beispiele des Dokumentar- und Spielfilms.
Bespitzelungsaffären und Datendiebstähle haben uns in den letzten Monaten in vielfältiger Weise in den Medien beschäftigt. Unter der Überschrift „Big Data“ sind sechs bedeutende Filme ausgewählt worden, die zeigen, wie einzelne Hacker auch im Auftrage von Staaten oder Kommunikationskonzernen in unsere Privatsphäre eindringen und sie ausspähen. Diese Reihe wird mit Einführungsvorträgen und Diskussionen begleitet.
Zwei Filmpremieren gibt es in der Schleswig-Holstein-Filmreihe: „Ich bin“, ein Filmprojekt von Husumer Jugendlichen zum Thema „Sein“ und den Dokumentarfilm „Damals am Rutebüller See“ von Martin Tiefensee. Bei „Im weißen Roessl“ geht es um eine satirisch kitschige Neuinterpretation des Klassikers vom Wörthersee, der vom Flensburger Filmemacher Christian Theede ins Bild gesetzt wurde.
25 Jahre Mauerfall gedenken wir am „Tag der Deutschen Einheit“ mit dem wunderbaren Film „Good bye Lenin“.
Eine Holsteiner Kuh steht im Mittelpunkt des preisgekrönten Dokumentarfilms „Krista“, mit der die Reihe „Neuer Deutscher Film“ beginnt. In dieser Reihe sind auch der reichlich mit Filmpreisen ausgezeichnete Spielfilm „Das finstere Tal“ und die Literaturverfilmung „Der Geschmack von Apfelkernen“ zu sehen.
Als Eröffnungsfilm wurde „Antons Fest“ ausgewählt, eine sozialkritische Parabel von John Koyla Reichart, der auf der diesjährigen Berlinale den Preis des Verbandes der Filmkritiker erhielt. Die Auswahl wurde auch durch den viel zu frühen Tod des aus Husum stammenden Schauspielers Frank Jacobsen, der hierin eine tragende Rolle spielt, getroffen.
Der Landesverband Jugend und Film präsentiert wie in jedem Jahr die „Kurzfilmrolle„mit aktuellen, außergewöhnlichen Kurzfilmen von Filmschaffenden aus Schleswig-Holstein.
Als „Klassik-Film“ kommt der Film „Anastasia – die letzte Zarentochter“ aus dem Jahre 1956 auf die Leinwand, mit Lilli Palmer in der Hauptrolle. Lili Palmer wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden.
Die Husumer Filmtage werden gefördert von der Stadt Husum, dem Kreis Nordfriesland, der Filmwerkstatt Kiel, der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und der Kulturstiftung Nordfriesland der Nord-Ostsee Sparkasse.
Als Gäste werden erwartet:
- Uwe Schmitz, Bürgermeister, Eröffnungsabend
- John Koyla Reichart, Regisseur „Antons Fest“
- Dr. Eckehard Pabst, Filmwissenschaftler
- Prof. Dr. Gerd Roscher, Dokumentarfilmer „Kurze Schatten“
- Constanze Kurz, Sprecherin des Chaos-Computerclubs
- Claus Oppermann, „Kurzfilmrolle“
- Martin Tiefensee, „Damals am Rutebüller See“
- Christian Theede, Regisseur „Im weißen Rössl“
- Florian Eichinger, Regisseur „Nordstrand“
- Rasmus Gerlach, Regissseur „Lampedusa“
- Bahne Beliaeff
- Celine Döring
- Anna Fahrun
- Jessica Ruhbaum
- Nele Schlüter
- Moritz Höhnscheidt
- Noah Rode
- Toni Sass, „Ich bin“
(nach einer Pressemitteilung der Husumer Filmtage)