Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein: Förderentscheidungen Gremium 1
Honig & Hallig
Til Schweiger, Detlev Buck, Hermine Huntgeburth und Christian Alvart werden unter anderem in den nächsten Monaten ihre neuesten Kino- und Fernsehfilme in Hamburg und Schleswig-Holstein realisieren. Die Themen der nationalen und internationalen Spiel- und Dokumentarfilmproduktionen reichen von Roadmovies, über historische Stoffe bis hin zu Familien- und Liebesgeschichten. Gremium 1 der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH), zuständig für Projekte mit Herstellungskosten bis 800.000 Euro, vergab am 20. März 2014 Fördergelder in Höhe von 2,8 Mio. Euro an 21 Projekte.
Produktionsförderung Kino erhalten sieben Spielfilme und ein Kino-Dokumentarfilm.
Til Schweiger erzählt in HONIG IM KOPF (750.000 Euro, Barefoot Films, Berlin) zusammen mit der Hamburger Drehbuchautorin Hilly Martinek die Geschichte von dem an Alzheimer erkrankten Großvater Amandus, der von seiner Enkeltochter Tilda aus dem Pflegeheim entführt wird, um gemeinsam mit ihm eine Reise nach Venedig anzutreten. Vor der Kamera stehen unter anderem Dieter Hallervorden, Emma und Til Schweiger und Jeannette Hain. Gedreht wird HONIG IM KOPF voraussichtlich ab Ende April in der Hansestadt.
In A PLACE UNDER THE SUN (450.000 Euro, Amusement Park Film, Hamburg) widmet sich der dänische Regisseur Martin P. Zandvliet einem wichtigen Thema der deutsch-dänischen Geschichte: Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden Soldaten aus der Kriegsgefangenschaft nach Dänemark geschickt, um an der Westküste die von den Deutschen platzierten 2,2 Millionen Landminen zu entschärfen. Die deutsch-dänische Koproduktion mit Nordisk Film wird auch in Schleswig-Holstein gedreht, als Hauptdarsteller stehen unter anderem Nikolaj Lie Kaas und Jesper Christensen vor der Kamera.
Die Abenteuer von Bibi und Tina gehen weiter: Mit BIBI & TINA 2 (370.000 Euro, DCM Pictures, Berlin) realisiert Detlev Buck in Zusammenarbeit mit der Autorin Bettina Börgerding die Fortsetzung der auf der beliebten gleichnamigen Hörspielreihe basierenden Geschichten rund um Bibi Blocksberg auf dem Reiterhof.
Julian (Paul „Sido“ Würdig), Yasin (Fahri Ögün Yardim) und Addi (Tedros „Teddy“ Teclebrhan) sind Halbbrüder unterschiedlicher ethnischer Herkunft und treffen erst nach dem Tod ihrer deutschen Mutter aufeinander. Um an das Familienerbe zu kommen, müssen sie sich auf eine gemeinsame Reise quer durch die Republik begeben. Sie lernen dabei nicht nur ihre Väter kennen, sondern auch, was es heißt, eine Familie zu sein. Das Drehbuch zu HALBE BRÜDER (150.000 Euro, Syrreal Entertainment, Berlin) hat Doron Wisotzky geschrieben, der bereits für die Vorlagen der Schweighöfer-Filme DER SCHLUSSMACHER und WHAT A MAN verantwortlich zeichnet. Regie führt Christian Alvart, dessen Film BANKLADY zurzeit in den deutschen Kinos läuft.
In MEMORIES OF THE WIND von Özcan Alpers (150.000 Euro, Riva Filmproduktion, Hamburg) flieht ein armenischer Dissident im Zeiten Weltkrieg vor der türkischen Regierung nach Georgien und findet Unterschlupf bei seinem Fluchthelfer und dessen Ehefrau. Für Amram ist die Situation unerträglich, sein Exil zugleich ein Gefängnis. Die internationale Koproduktion mit Partnern aus der Türkei, Frankreich und Georgien wurde in der Entwicklung bereits über den deutsch-türkischen Co-Production Development Fonds gefördert. Film Editor ist der Hamburger Andrew Bird.
RIVERBANKS (150.000 Euro) ist die erste Spielfilmproduktion der Hamburger Firma Vidicom. Die internationale Koproduktion unter der Regie von Panos Karkanevatos erzählt die bewegende Liebesgeschichte zwischen dem Soldaten Yannis und der Schlepperin Chryssa am Grenzfluss Evros an der griechisch-türkischen Grenze.
Mit TONI ERDMANN (100.000 Euro, Komplizen Film, Berlin) legt Maren Ade ihr drittes Spielfilmprojet vor. Erzählt wird die Geschichte zwischen Winfried und seiner Tochter Ines, die in Bukarest lebt. Vater und Tochter sind sich fremd geworden und Winfried versucht mit einer Verwandlung und viel Humor die Beziehung zu retten. Vor der Kamera des Hamburgers Patrick Orth stehen unter anderem Sandra Hüller und Peter Simonischek.
In DIE SCHULE AUF DEM ZAUBERBERG (130.000 Euro, Detailfilm, Hamburg) begleitet der Regisseur Radek Wegrzyn vier Teenager im letzten High School Jahr am teuersten Privatinternat der Welt. Zwischen mondänem Leben und normalen Teenagersorgen sollen die künftigen Weltlenker für die nahenden Probleme ihrer Generation wach gerüttelt werden. Wie schon in seinem Film VIOLONISSIMO wird Wegrzyn erneut mit Matthias Bolliger (Kamera) zusammenarbeiten. Den Schnitt übernimmt der Hamburger Sebastian Thümler.
Produktionsförderung Fernsehen in Höhe von 150.000 Euro erhält Hermine Huntgeburth für ihren Film DIE REISE ZUM MITTELPUNKT DER HALLIG (Brainpool TV, Köln) mit Anke Engelke und Charly Hübner in den Hauptrollen. Die Liebesgeschichte zwischen einer Klatschreporterin und einem Ökokrieger wird unter anderem auf der Hallig Langeness gedreht.
Projektentwicklungsförderung erhalten drei TV- und Kinofilmprojekte.
Mit HEIRS OF THE NIGHT von Maria Heland (80.000 Euro, Hamster Film, Hamburg) soll eine englischsprachige TV-Serie nach der erfolgreichen Buchreihe DIE ERBEN DER NACHT von Ulrike Schweikert in einem Writer’s Room in Hamburg entwickelt werden. Die Jugendromane sind historisch und erzählen vom Überlebenskampf verschiedener Vampirclans im Europa des 19. Jahrhunderts aus Sicht des elfjährigen Vampirmädchens Alisa aus Hamburg.
Mit 55.000 Euro wird Fatih Akins neuestes Projekt unterstützt. In AUS DEM NICHTS (Bombero International, Hamburg) erzählt er die Geschichte des türkischstämmigen Illias, der als Zugbegleiter immer wieder Fremdenfeindlichkeit und Hass erlebt. In seiner Verzweiflung plant er ein blutiges Attentat, um sich dem in Deutschland verbreitenden Rassismus entgegen zu stellen.
Mit APPARTMENT 53 (50.000 Euro, Wüste Film) realisieren die HMS-Absolventen Marvin Kren (Regie) und Benjamin Hessler (Buch) einen Spielfilm mit Horror-Elementen. Der lethargische Michael hat wenig Interessen und verbringt seine Zeit mit Kiffen und Computerspielen, bis er einen mysteriösen Anruf erhält, der ihn in ein Hochhaus an der Nordsee führt. Es geht um Leben und Tod.
Drehbuchförderung in Höhe von je 30.000 Euro erhalten der Film HERR KLEE UND HERR FELD (Relevant Film, Hamburg) von Michel Bergmann nach dem gleichnamigen Roman und zugleich dritten Teil der „Teilacher“-Trilogie des Autors über zwei schrullige jüdische Brüder sowie HAPPY BURNOUT (Riva Filmproduktion, Hamburg) von Gernot Gricksch und André Erkau über den arbeitslosen Alt-Punk Andreas, dem sich die Krankheit Burnout als durchaus nützlich erweist. Je 20.000 Euro Förderung erhalten die Projekte DIE KLEINE DAME (Detailfilm, Hamburg) nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Stefanie Taschinski über das Mädchen Lilly und ihre magische Nachbarin sowie VAMOS A VER von Fabian Wiemker (Wüste Film, Hamburg) über den Südspanier Fonso der in Norddeutschland Arbeit sucht und Freunde findet.
Im Verleih und Vertrieb werden ANTBOY von Ask Hasselbalch (30.000 Euro, MFA + Filmdistribution, Kinostart: 27.3.2014), MISS SIXTY von Sigrid Hoerner (30.000 Euro, Senator Film Verleih, Berlin; Kinostart 24.4.2014), der Eröffnungsfilm von Filmfest Hamburg 2013 GABRIELLE von Louise Archambault (25.000 Euro, Alamode Filmdistribution, München; Kinostart: 24.4.2016), EINMAL HANS MIT SCHARFER SOSSE von Buket Alakus (20.000 Euro, NFP Marketing & Distribution; Kinostart: 12.6.2014) sowie DER JUNGE SIYAR von Hisham Zaman (Dualfilm, Stuttgart, 10.000 Euro; Kinostart: voraussichtlich Mitte Juni 2014) gefördert.
Sondermittel für TV-Produktionen in Schleswig-Holstein in Höhe von insgesamt 380.857 Euro erhalten zusätzlich die Kieler Joker Pictures-Produktionen DAS PHANTOM AM FUSS (22.173 Euro), DIE SCHMETTERLINGSFRAU (22.207 Euro), DER STEINWAY-VERKÄUFER (20.943 Euro) und DER POSTSCHIFFER VON DER HALLIG (22.384 Euro), die Produktion DER RUF DER VÖGEL VON HELGOLAND (23.150 Euro, Clipart, Heikendorf) sowie der TATORT: BOROWSKI UND DER HIMMEL ÜBER KIEL (270.000 Euro, Nordfilm Kiel).
Die Förderentscheidung haben getroffen: Christian Granderath, Alfred Holighaus, Eva Hubert, Claudia Landsberger, Peter Preisser und Caroline von Senden
(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)