MA HSH und ULD betonen Notwendigkeit des Datenschutzes bei Smart-TV

Die Mitglieder des Medienrats der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH) haben auf ihrer letzten Sitzung 2013 mit dem Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), Dr. Thilo Weichert, über Anforderungen an Smart-TVs aus der Sicht des Datenschutzes diskutiert. Smart-TVs sind Fernsehgeräte, die mit dem Internet verbunden werden und über diesen Weg auch Informationen über das Nutzungsverhalten der Zuschauer weitergeben können.

Weichert betonte: “In Zeiten, in denen Fernsehen und Internet zusammenwachsen, ist es wichtig, dass Datenschutz und Medienpolitik nicht länger isoliert betrachtet werden.” Weichert forderte eine werkseitige “privacy by default”. Dies bedeutet, dass die Weitergabe von Nutzungsdaten nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Zuschauers erfolgen darf. Es müsse, so Weichert weiter, für den Nutzer jederzeit erkennbar sein, welche seiner Daten an welche Firmen weitergegeben werden. Auch müsse sichergestellt werden, dass der Nutzer einer Weitergabe seiner Daten ohne technischen Aufwand widersprechen kann.

Lothar Hay, Vorsitzender des Medienrats der MA HSH, wies auf die Bedeutung des Datenschutzes bei Smart-TVs hin, der bisher kaum Bestandteil der öffentlichen Diskussion sei: “Es ist notwendig, eine bundesweite Debatte zu diesem Thema anzustoßen. Neben den Sendern und Plattformbetreibern geraten nun nicht nur beim Datenschutz auch die Endgerätehersteller ins Blickfeld.”

Smart-TV-Geräte sind mit dem Internet verbindbare Fernsehgeräte, die neben den klassischen TV-Angeboten eine Vielzahl von internetbasierten Angeboten und Diensten zugänglich machen. So lassen sich Mediatheken direkt auf dem Fernsehgerät nutzen oder auch zusätzliche Inhalte zum Programm aufrufen. Dabei besteht die Möglichkeit, dass Informationen über genutzte Angebote weitergegeben werden, ohne dass dies für den Nutzer erkennbar ist. Diese Daten dienen dazu, Nutzerprofile zu erstellen, die dann zum Beispiel für personalisierte Werbeansprachen auf der Fernsehoberfläche genutzt werden können.

(nach einer Pressemitteilung der MA HSH)