Antje Hubert gewinnt mit „Das Ding am Deich“ den Preis der Deutschen Filmkritik 2012

Am 11. Februar 2013 wurde in Berlin der Preis der Deutschen Filmkritik 2012 in insgesamt 12 Kategorien verliehen. Den Preis für den besten Dokumentarfilm 2012 gewann Antje Hubert mit ihrem Film über den Kampf gegen das Atomkraftwerk in Brokdorf, „Das Ding am Deich“.
In der Preisbegründung der Jury heißt es dazu: Das Ding am Deich zeigt, wie auch der konservativste Bauer zum Wutbürger werden kann, wenn man ihm ein Atomkraftwerk vor die Tür setzt. Gegen Bau und Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Brokdorf an der unteren Elbe protestierten zwischen 1976 und 1986 zehntausende Atomkraftgegner, vor allem aber viele Anwohner. Landwirte, Milchbauern und Handwerker bildeten Bürgerinitiativen, bemalten die gute Bettwäsche mit Anti-Atomkraft-Parolen und organisierten Demonstrationen. Ein halbes Jahr nach Tschernobyl ging Brokdorf trotzdem ans Netz. Die Erfahrung, vom Staat überrollt und ignoriert zu werden, treibt manchem der Demonstranten von damals noch heute die Tränen in die Augen. Durch ihre Erzählungen wird ein Stück Zeitgeschichte neu beleuchtet, und die Widerständigen behalten am Ende endlich Recht. Die besondere Stärke von Antje Huberts Film aber besteht darin, dass die Regisseurin den klassischen Tugenden des Dokumentarfilms konsequent vertraut: dem Gegenüber Zeit und Raum zu lassen, sich selbst Ausdruck zu verschaffen.“
Weitere Preise gewannen unter anderem „Barbara“ von Christian Petzold für den besten Spielfilm 2012, und „Oh Boy“ von Jan Ole Gerster für das beste Spielfilmdebüt 2012. (hsch)
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