Doku „Eisen bewegen – Lokomotiven aus Kiel“ läuft im Koki Kiel
Auf vielfachen Wunsch und aktuellem Anlass (drohender Abbau von Arbeitsplätzen) läuft am 15. Januar 2013, 20.30 Uhr im Kieler Koki noch einmal der Dokumentarfilm „Eisen bewegen – Lokomotiven aus Kiel“ von Fredo Wulf und Kay Ilfrich (gefördert von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, eine Produktion von Wulf-Medien in Koproduktion mit dem NDR).
Kurzinfo zum Film:
Nirgendwo auf der Welt produzieren gleich zwei Fabriken, Vossloh und Voith, erfolgreich moderne Diesellokomotiven wie am Standort Kiel. Warum dies so ist, hat mit politischen Ideen zu tun und Menschen, die sie in die Wirklichkeit umsetzten. Als in den 80er Jahren in der metallverarbeitenden Industrie tausende Arbeitsplätze vernichtet wurden, gründete sich bei der Kieler Maschinenbaufirma MaK aus Arbeitern und Ingenieuren der IG-Metall der Arbeitskreis Alternative Produktion. Ausgehend von diesen ersten politischen und ökologischen Aktivisten erzählt der Film anhand von Zeitzeugengesprächen, Archivmaterial und dokumentarischen Beobachtungen die außergewöhnliche Entwicklung des Lokbaus am Standort Kiel von den 80er Jahren
bis heute.
Der Mitbegründer des Arbeitskreises Alternative Produktion, Hinrich Krey, hat die spannende Industriegeschichte der Kieler Lokfirmen entscheidend mitgeprägt. Er arbeitet zunächst als Starkstromelektriker bei der MaK, studiert dann Verkehrsökonomie und wird erfolgreicher Unternehmensberater. Als der Lokbau bei der MaK Ende der 90er Jahre verkauft werden soll, kehrt Krey mit Hilfe der IG-Metall Kiel zu seinem alten Betrieb zurück.
Unter der Regie des Bahnkonzerns Vossloh wird Krey Geschäftsführer, und es gelingt ihm, die schon fast geschlossene Loksparte zum europaweit größten Diesellokhersteller auszubauen. Nach mehreren umsatzstarken Jahren führen schwerwiegende Differenzen zwischen Geschäftsführer und Vorstand der Vossloh AG zur Entlassung Kreys. Zur Verwunderung der Fachwelt wird am Nordostseekanal in Kiel die erste Lokomotivfabrik seit 1945 neu gegründet, die Voith Turbo Lokomotivtechnik. Geschäftsführer ist Hinrich Krey.
(nach einer Produktionsnotiz der Filmemacher)