Preisträger 29. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

Zum krönenden Abschluss des 29. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes wurden beim Finale im Großen BALi am 18.11.2012 die vier Festivalpreise verliehen. Traditionell wurde die Filmnacht mit einer Auswahl an Kasseler Kurzfilmhighlights eröffnet.
Eine erste Bilanz der sechs Festivaltage zeigt: Mehr als 12.400 Besucher/innen, darunter 570 akkreditierte Fachgäste aus dem In- und Ausland, nutzten das vielfältige Angebot des Festivals. Allein zu den Filmprogrammen kamen 1.000 Zuschauer/innen mehr als im Vorjahr in die Kinos. Damit unterstrich das Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest erneut seinen erfolgreichen und anerkannten Ruf in der deutschen wie internationalen Medien- und Festivallandschaft.
Preisträger 2012
Der mit 5.000 Euro dotierte Goldene Schlüssel” für die beeindruckendste dokumentarische Nachwuchsarbeit, der mit Unterstützung der Stadt Kassel verliehen wird, ging an East Hastings Pharmacy” von Antoine Bourges. Aus der Jurybegründung: “Mit einem präzisen Konzept, frei von Bewertung und Illustrationen, schafft dieser Film einen privilegierten Raum, um sein zu Grund liegendes Thema zu betrachten und in einer neuen Art und Weise zu reflektieren. (“¦) Gefilmt mit einem minimalen Set an Bildern und in einem reduzierten Raum, legt “East Hastings Pharmacy” subtile Details und Nuancen der Personen, die tägliche Routine, die durch den Raum strukturierte Handlung und die Beziehungen in der Apotheke offen.”
Der “Goldene Herkules” zeichnet die beste filmische Produktion aus Nordhessen aus. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird von der Machbar GmbH Kassel gestiftet. Der Traditionspreis des Kasseler Dokfestes ging an “Sechster Sinn, drittes Auge, zweites Gesicht” von Jan Riesenbeck. Aus der Jurybegründung: “Jan Riesenbeck verknüpft seine mal ganz philosophischen und mal erfrischend banalen Ideen zu einem bunten und dichten Assoziationsgeflecht. (“¦) Die selbst gebastelte Optik (“¦) zwischen Pappschildern und improvisierten Raumanzügen offenbart eine eigene, ganz spezielle künstlerische Handschrift. Dieses Opus ist humorvoll, leidenschaftlich, berührend, melancholisch, mutig und absolut sehenswert.”
Eine lobende Erwähnung erhielt Hendrik Maximilian Schmitt für seinen Kurzfilm Ferngesteuert”. Aus der Jurybegründung: “Der dicht erzählte Kurzfilm mit seinem hohen Grad an visueller und erzählerischer Qualität fesselt. Kamera, Licht und Kadrierung sind brillant. (“¦) Wir freuen uns auf mehr von diesem talentierten Filmemacher.”
Das A38 – Produktions-Stipendium Kassel-Halle erhielt Marc Schmidt für seinen Langfilm De Regels van Matthijs”. Aus der Jurybegründung: “Marc Schmidt, ein niederländischer Filmemacher, begleitet seinen Schulfreund Matthijs mit der Kamera und so lernen wir Denken und Leben eines Autisten kennen. (“¦) Marc Schmidt ist mit seiner Kamera ganz dicht an Matthijs, und das schafft eine ungeheure Nähe für den Zuschauer. Der wird in die Geschichte tief hineingezogen. (“¦) Dramaturgisch ausgefeilt und daher fesselnd ist ein sehr emotionaler und dichter Film entstanden “¦” Das Stipendium ist durch die Unterstützung der LPR Hessen (Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien) und der Medienanstalt Sachsen-Anhalt mit bis zu 3.000 Euro Unterhalts- sowie max. 1.000 Euro Reisekosten ausgestattet und wird zusammen mit Werkleitz – Zentrum für Medienkunst vergeben, wo dem Preisträger Sachleistungen von bis zu 4.000 Euro (in Form von Equipment sowie technischer und personeller Betreuung) zur Verfügung stehen.
Der vom Kasseler Softwareunternehmen Micromata GmbH gestiftete Golden Cube” für die beste Installation der Ausstellung Monitoring, dieses Jahr um 1.000 Euro auf 3.500 Euro Preisgeld erhöht, wurde an Nebahats Schwestern” von Emanuel Mathias vergeben. Aus der Jurybegründung: “Emanuel Mathias hat eine wunderbar komplexe, intelligente und humorvolle Mehrkanal-Installation geschaffen. (“¦) Die Arbeit bezieht sich auf und zitiert eine türkische Fernsehserie der sechziger Jahre über eine Taxifahrerin in Istanbul. (“¦) Die historischen Filmzitate sind verwoben mit Interviews mit drei Taxifahrerinnen aus dem heutigen Istanbul. Die Protagonistinnen beziehen sich nicht nur in ihren Selbstdefinitionen auf ihr fiktionales Vorbild; sie spielen es auch nach, und so verschiebt die installative Montage kontinuierlich inner- und außerfilmische Wirklichkeiten ineinander.”
Das 30. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest findet vom 12. bis 17. November 2013 statt.
(nach einer Pressemitteilung des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofests)

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