54. Nordische Filmtage Lübeck 2012
Preise der Nordischen Filmtage verliehen
Der dänische Regisseur Thomas Vinterberg konnte sich gleich über drei Preise der 54. Nordischen Filmtage Lübeck freuen. Sein Film „Die Jagd“ erhielt neben dem NDR Filmpreis (ex aequo), auch den beliebten Publikumspreis der Lübecker Nachrichten, der mit 5.000 Euro dotiert ist, und den Baltischen Filmpreis. Der Film erzählt die packende Geschichte eines Mannes (gespielt von Mads Mikkelsen), der sich gegen falsche Anschuldigungen wehren muss und um seinen Ruf und sein Leben in der Gemeinschaft kämpft. Thomas Vinterberg reiste persönlich in die Hansestadt, um die Auszeichnungen entgegen zu nehmen. Mit dabei auch sein junger Darsteller, Lasse Fogelstrøm. Insgesamt acht Preise wurden bei der Filmpreisnacht des europaweit größten Festivals für nordische und baltische Filme und Filmschaffen aus Norddeutschland am 3. November 2012 im Theater Lübeck vergeben.
Der mit 12.500 Euro dotierte NDR Filmpreis ging ex aequo an die Regisseurin Gabriela Pichler aus Schweden für ihren Film „Eat Sleep Die“ und an Thomas Vinterbergs „Die Jagd“. Gabriela Pichler kam ebenfalls persönlich nach Lübeck, um ihren Preis in Empfang zu nehmen. Die NDR Filmpreis Jury beschrieb ihre Entscheidung für die Regisseurin damit, dass sie „mit großer Glaubwürdigkeit, Kraft und liebevoll erzählten Figuren“ aufwartet. „Die Jagd“ erzählte für sie „mit großer Sogwirkung die Hysterisierung einer kleinstädtischen Gemeinschaft, die beinahe eine Existenz zerstört“. Für die Baltische Jury fiel die Entscheidung auf „Die Jagd“, weil der Film „sich mit großem Mut einem sensiblen gesellschaftlichen Thema nähert, und dazu gekonnt dramatische Mittel und einnehmende Figuren einsetzt“.
Der Kirchliche Filmpreis Interfilm mit einem Preisgeld von 2.500 Euro ging wieder nach Finnland, darüber freute sich besonders der ausgezeichnete Regisseur Aku Louhimies. Er zeigte im Wettbewerb seinen Film „Liebe auf Finnisch“, ein Großstadtfilm in brillant komponierten Episoden. Der Jury hatte die „dramaturgisch überzeugende Umsetzung seiner existenziellen Themen“ gefallen. Den mit der gleichen Summe ausgestatteten Dokumentarfilmpreis der Lübecker Gewerkschaften, gestiftet vom DGB, gewann die Regisseurin Katja Gauriloff für „Canned Dreams“. Der Produzent Joonas Berghäll nahm den Preis entgegen. Dabei ging es der siebenköpfigen Jury um „eine Konservendose, die die Träume der globalisierten Arbeit platzen ließ“.
Auch bei den Preisen der Kinder- und Jugendfilmjury und der Kinderjury gab es einen doppelten Gewinner. Morten Køhlert aus Dänemark durfte gleich beide Preise für seinen packenden Kinder- und Jugendfilm „Das Geheimnis“ mit ins Nachbarland nehmen. Die Kinderjury mit ihren Mitgliedern zwischen 11 und 13 Jahren, war sehr bewegt, vor allem von einer Botschaft des Films: „Lebe jeden Tag.“ Für die erwachsenen Jurymitglieder, die den Kinder- und Jugendfilmpreis vergaben, zeichnete sich die Geschichte um drei Jugendliche, die plötzlich ihre Mutter verlieren, dadurch aus, dass er „durch seine sensible Inszenierung berührt und nahe an den Figuren bleibt, ohne sie bloßzustellen“.
Zum ersten Mal wurde der neu gestiftete CineStar-Preis, ausgestattet mit einem Preisgeld von 3.000 Euro, für einen Kurzfilm im Filmforum verliehen. Dabei handelte es sich bei dem Gewinnerfilm von Barbara Dévény „Steh auf und geh“ zudem um den allerkürzesten Film im Programm, der „sein Thema pointiert und humorvoll in Szene zu setzen“ wusste, wie die Jury begründete.
Liste der Preisträger und Lobenden Erwähnungen:
NDR Filmpreis:
Der Preis geht ex aequo an:
EAT SLEEP DIE / ÄTA SOVA DÖ, Regie: Gabriela Pichler, Schweden
und
DIE JAGD / JAGTEN, Regie: Thomas Vinterberg, Dänemark
Der Preis geht ex aequo an:
EAT SLEEP DIE / ÄTA SOVA DÖ, Regie: Gabriela Pichler, Schweden
und
DIE JAGD / JAGTEN, Regie: Thomas Vinterberg, Dänemark
Publikumspreis der Lübecker Nachrichten:
DIE JAGD / JAGTEN, Regie: Thomas Vinterberg, Dänemark
Baltischer Filmpreis:
DIE JAGD, JAGTEN, Regie: Thomas Vinterberg, Dänemark
Kirchlicher Filmpreis Interfilm:
LIEBE AUF FINNISCH / VUOSAARI, Regie: Aki Louhimies, Finnland
Dokumentarfilmpreis:
CANNED DREAMS / PURKITETTUJA UNELMIA, Regie: Katja Gauriloff, Finnland
und eine lobende Erwähnung an:
DAS VERDREHTE LEBEN VON ELVA / SNÚIà LÃF ELVU, Regie: Egill Eðvarðsson, Island
und eine lobende Erwähnung an:
DAS VERDREHTE LEBEN VON ELVA / SNÚIà LÃF ELVU, Regie: Egill Eðvarðsson, Island
Preis der Kinderjury:
DAS GEHEIMNIS / HEMMELIGHEDEN, Regie: Morten Køhlert, Dänemark
und eine lobende Erwähnung an:
DER EISDRACHE / ISDRAKEN, Regie: Martin Högdahl, Schweden
und eine lobende Erwähnung an:
DER EISDRACHE / ISDRAKEN, Regie: Martin Högdahl, Schweden
Kinder- und Jugendfilmpreis:
DAS GEHEIMNIS / HEMMELIGHEDEN, Regie: Morten Køhlert, Dänemark
CineStar-Preis:
STEH AUF UND GEH, Regie: Barbara Dévény, Deutschland
und eine lobende Erwähnung an:
HERR SCHULTZ STICHT IN SEE, Regie: Frank Mueller, Deutschland
und eine lobende Erwähnung an:
HERR SCHULTZ STICHT IN SEE, Regie: Frank Mueller, Deutschland
(nach einer Pressemitteilung der NFL)