Buch-Novität: „Privatsphäre versus Post-Privacy“ – Spuren der Digitalisierung
Zeitnah zum 100. Geburtstag von Alan Turing, dem Vordenker in der Computertechnologie und einer der Begründer der Informatik, ist in der Schriftenreihe der Medienanstalt Berlin-Brandenburg der mabb-Band 27 „Autonomie und Transparenz – Privatsphäre und öffentlicher Raum in Zeiten der Digitalisierung“ erschienen.
Der Autor, Prof. Dr. Norbert Schneider, zuletzt Direktor der Landesanstalt für Medien NRW und ein Berufsleben lang in verschiedenen Funktionen in der Medienlandschaft tätig, präsentiert einen Zwischenbericht über Veränderungen im Verhältnis von Privatsphäre und öffentlichem Raum in Zeiten der Digitalisierung.
Die Balance zwischen privat und öffentlich ist in eine Schieflage geraten. Was Verfechter eines geschützten Privatlebens, was Datenschützer verstört registrieren, verzückt die Anhänger der Post-Privacy-Bewegung. Die Vorstellung vom autonomen Menschen, von einem selbstbestimmten Individuum und von grenzenloser Transparenz prallen ungebremst aufeinander.
Der Autor geht der Frage nach, ob diejenigen recht haben, die sagen oder auch fordern: Privatheit war gestern! Dazu dient ihm die historische Einordnung des Themas, aber auch der ständige Rückgriff auf den aktuellen Diskurs, der weniger in den Eliteuniversitäten als in den großen Blättern unseres Landes geführt wird.
Norbert Schneiders Leitfragen lauten: Was ist das eigentlich Revolutionäre an der Digitalisierung? Welche Spuren hinterlässt die Digitalisierung im Selbstwertgefühl der Menschen? Beschädigt die Digitalisierung das um Autonomie bemühte Individuum? Führt konsequent praktizierte Transparenz zu autoritären Strukturen und macht aus einer notwendigen Aufklärung eine menschenverachtende Kontrolle?
In dieser VISTAS-Novität beschreibt der Autor sachkundig und lesenswert die Situation, jenseits von ideologischen oder gar apokalyptischen Fixierungen.
(nach einer Pressemitteilung der VISTAS Verlag GmbH)