Film aus Kaschmir eröffnet Filmfest Hamburg

Der Film „Valley of Saints“ ist der erste Langfilm des Regisseurs Musa Syeed. Seine Eltern mussten aus der indischen Provinz Kaschmir in die USA fliehen, dort wurde er geboren und lebt heute in New York. Als Musa Syeed eines Tages die Heimat seiner Eltern besucht, ist er überwältigt. Auf diesen intensiven Eindrücken basiert „Valley of Saints“, der am 27. September 2012 das 20. Filmfest Hamburg in Anwesenheit des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz eröffnet.
„Kaschmir ist auf der cineastischen Landkarte ein weißer Fleck. Es gibt kaum Kinos und selbst der Hauptdarsteller, ein Laienschauspieler, hat bis heute ’Valley of Saints’ noch nie auf einer Leinwand gesehen. Wir wollen unseren Zuschauern Kaschmir auf diese Weise vorstellen; die beeindruckende Natur und die Mythen der Vorfahren auf der einen und die bei uns oft vergessene politische Instabilität in dieser Region auf der anderen Seite“, begründet Festivalleiter Albert Wiederspiel seine Wahl für diesen Eröffnungsfilm abseits des üblichen deutschen Kinoprogramms.
„Valley of Saints“, eine US-amerikanisch/indische Koproduktion, gedreht in Kaschmir auf Kashmiri, wurde bereits international mehrfach ausgezeichnet: Er erhielt u. a. beim Sundance Film Festival und beim Los Angeles Asian Pacific Film Festival Preise für den besten Spielfilm.
Im Zentrum der Handlung liegt der idyllisch gelegene Dal-See, wo der junge Bootsmann Gulzar in einem einfachen Stelzenhaus lebt. Um Armut und Krieg zu entkommen, beschließt er, mit seinem besten Freund nach Delhi zu gehen. Dieser Plan wird plötzlich durch eine über ganz Kaschmir verhängte Ausgangssperre vereitelt. Daraufhin lernt Gulzar die hübsche Wissenschaftlerin Asifa kennen, der er dabei hilft, für eine Umweltstudie Wasserproben aus dem See zu entnehmen. Als ihm das Ausmaß der Umweltverschmutzung klar wird und er sich zusätzlich in Asifa verliebt, gerät seine Welt aus den Fugen. Wofür soll er sich entscheiden? Für ein fortschrittliches Leben in der glitzernden Großstadt oder für seine Heimat? Der See ist zwar vom schleichenden Untergang bedroht, Gulzar aber könnte durch sein Bleiben dazu beitragen, ihn zu retten, um so das traditionelle Leben an seinen Ufern zu bewahren.
Regisseur Musa Syeed ist ein außerordentlich vielschichtiges Porträt seiner Heimat vor dem Hintergrund der globalen, ökologischen und politischen Umwälzungen gelungen. „Valley of Saints“ beeindruckt nicht nur durch seine behutsam erzählte Geschichte, sondern auch durch das bezaubernde Licht und die raumgreifende Kamera, die den Zuschauer in die ferne und fast vergessene Provinz Kaschmir mit allen Sinnen eintauchen lässt.
Der Film „Valley of Saints“ läuft bei Filmfest Hamburg in der Sektion „Drei Farben Grün“ und ist im Verleih der Kairos Film. Die Eröffnungsveranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im CinemaxX Dammtor. Anschließend findet die Eröffnungsparty von Filmfest Hamburg im Grand Elysee am Rothenbaum statt. Diese Veranstaltung wird vom NDR als Medienpartner sowie von SKODA und dem Grand Elysee unterstützt.
(nach einer Pressemitteilung von Filmfest Hamburg)
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