Die Preise des 25. European Media Art Festivals
Am 22. April 2012 fand in der Osnabrücker „Lagerhalle“ die Preisverleihung des 25. European Media Art Festivals (EMAF) statt. Insgesamt rund 170 Filme nahmen am Wettbewerb um die beim Festival zu gewinnenden Preise teil.
Der Preis der deutschen Filmkritik 2012 in Bereich Experimentalfilm geht an Constanze Fischbeck und Daniel Kötter für ihren Film „State-Theatre #2 Tehran“ (D 2011, 24 Min.). In der Begründung heißt es: „Den Film bewegt beidseitiges Sehen. Zwei Kameras erkunden die Räume eines prächtigen, ehemals belebten, seit 1979 stillgelegten Theatergebäudes in einer ruhigen, nüchtern konzipierten Struktur. Mit großer Eindeutigkeit, auch durch die gleichmäßig helle Ausleuchtung, wird die Übersichtlichkeit klarer Linien erreicht. In dieser Strenge, Geschlossenheit und Schönheit liegen die besonderen Qualitäten des Films. Zusätzliche Szenen über die dort installierten Überwachungskameras sowie mit Puppenspielern und einer Tänzerin nähern sich über Umwege der historischen und politischen Brisanz dieses Ortes in Teheran.“ Der Verband der deutschen Filmkritik e.V. hatte Günter Agde, Bodo Schönfelder und Hans-Jürgen Tast in die Jury berufen.
Eine internationale Jury, bestehend aus Maria Pallier, Daniel Cockburn und Abdo Nawar, vergab sowohl den EMAF Award, den Newcomer Award als auch den Dialogpreis des Auswärtigen Amtes.
Der EMAF Award prämiert richtungsweisende Arbeiten der Medienkunst und ging, zusammen mit einem Preisgeld von 2.500 Euro an Hayoun Kwon und ihren Film „Manque de Preuves“ (Mangel an Beweisen) (F 2011, 9:20 Min.). Die Jury begründete ihre Entscheidung so: „Der EMAF-Award wird Hayoun Kwon für ihre transmediale Erzählung von interkulturellem Unverständins verliehen. „Manque de Preuves“ ist ein Märchen, eine Erzählung, eine Untersuchung und eine Autopsie eines kulturellen Dilemmas, die eine Bandbreite verschiedener Medien verwendet um Unterschiede in einzelnen Kulturen und Wahrheiten aufzuzeigen.“
Der mit 1.500 Euro dotierte EMAF Newcomer Award wurde in diesem Jahr an Ed Atkins und den Film „Death Mask III“ (GB 2011, 34 Min.) verliehen. Die Jury beschreibt den Film als „ein Werk, das eine sensible und erstaunliche Mischung von Ton und Bild verwendet um eine Geschichte zu erzählen – ohne sie zu definieren; um auf Emotionen und Traumata anzuspielen ohne sie jedoch fühlbar zu machen.“ Weiterhin lobt die Jury Ed Atkins für sein technisches Können und seine musikalische Sensibilität.
Der Dialogpreis des Auswärtigen Amts zur Förderung des interkulturellen Austauschs ging an Kaya Behkalam und „Excursions in the Dark“. Die Jury nennt die Arbeit ein „poetisches Portrait der Straßen und Menschen in Kairo nach der Revolution. „Excursions in the Dark“ zeigt leere Räume, geladen von Angst vor einer chaotischen Zukunft. Gleichzeitig wird dem Zuschauer die Universalität menschlicher Träume bewusst gemacht.“ Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.
Das EMAF beglückwünscht alle Preisträger und bedankt sich bei den Jurys für ihre Arbeit. Alle Neuigkeiten und Infos zum Festival unter www.emaf.de und regelmäßig auch auf facebook, twitter, vimeo und flickr.
(nach einer Pressemitteilung des European Media Art Festival)