26. Husumer Filmtage
Vom 29.9. bis zum 5.10.2011 finden die 26. Husumer Filmtage im Kinocenter Husum (Neustadt 114) statt, sie werden von der Volkshochschule Husum veranstaltet. Insgesamt kommen 21 Filme und 9 Kurzfilme in mindestens 27 Aufführungen auf die Husumer Leinwände.
Eröffnet werden die Husumer Filmtage mit einer echten Premiere. Martina Flucks neuester Dokumentarfilm Theodor Storm – So komme, was da kommen mag ist rechtzeitig fertig geworden und wird am 29. September um 19.30 Uhr im Husumer Kinocenter uraufgeführt.
Doris Dörrie ist in diesem Jahr eine Werkschau gewidmet. Sie ist zwar keine Schleswig-Holsteinerin, aber immerhin in Norddeutschland, in Hannover, geboren. Sie ist die wohl bedeutendste Filmemacherin in Deutschland zurzeit, mit einer beeindruckenden Filmografie. Sie ist nicht nur Regisseurin sondern auch Drehbuchautorin von über 30 Filmen. Die Liste ihrer Auszeichnungen ist ebenso lang, vom Max-Ophüls-Preis, Deutsche Filmbänder, Bayrische Filmpreise bis zum Grimme-Preis. 6 Filme wurden zusammen mit Doris Dörrie ausgewählt. Sie geben Einblicke in ihre Lebensphilosophie: Spielen, sich verkleiden, querdenken, Grenzen überschreiten, Ernstes in Leichtfüßiges verwandeln, eigenwillige Wege suchen, unterwegs sein.
Ihr Durchbruchsfilm Männer aus dem Jahr 1985, der ja auch die Schauspielerkarrieren von Heiner Lauterbach, Ulrike Kriener und Uwe Ochsenknecht beflügelte, darf natürlich nicht fehlen. Genauso wenig wie der mit Preisen gekrönte Film Kirschblüten-Hanami aus dem Jahr 2008. Erleuchtung garantiert (1989) und Bin ich schön (1998) liegen Doris Dörrie besonders am Herzen.
Der Schleswig-Holstein-Bezug ist wieder stark vertreten: In Zusammenarbeit mit dem NDR wird es einen “Büttenwarder-Abend” geben, an dem drei Folgen der Kultserie “Neues aus Büttenwarder” gezeigt werden. Auch hier wird es eine Welturaufführung im Kino geben. Die Folge Nackt wird am 1.10. in einer Vorabpremiere gezeigt, zu dem der Hauptdarsteller Peter Heinrich Brix als Ehrengast erwartet wird.
Lars Jessens Film Am Tag als Bobby Ewing starb hat nicht nur einen Landesbezug zu den Demonstrationen um die AKW-Baustelle Brokdorf Anfang der 80er Jahre, sondern auch eine hohe Aktualität zur Kernenergie-Ausstiegsbewegung heute.
Als Matinee wird der Film Inseltöchter von Annette Ortlieb gezeigt, der die Kinderjahre dreier Frauen auf der Insel Sylt wiedergibt, die Strand- und Urlaubsidylle waren.
Bauernfrühstück heißt der neueste Film des Itzehoer Filmemachers Michael Söth, wobei es um einen Lebenskünstler geht, der sich in einem abgelegenen norddeutschen Dorf verirrt und dort den ländlichen Alltag durcheinander bringt.
Zwei wunderbare Naturfilme von Thoralf Gospitz und Jens Westphalen Wildes Deutschland – Nordfriesland und Ostfriesland – sieben Inseln und ein Meer kommen am 3.10. zur Aufführung, und zwar in überarbeiteten Fassungen in Friesisch und Plattdeutsch. Dazu gibt es ein friesisches Rahmenprogramm, das vom Friesenrat veranstaltet wird. Eine weitere Kooperation mit dem NDR.
Unter Specials ist der Stummfilmklassiker Metropolis aus dem Jahr 1929 von Fritz Lang in der restaurierten Fassung von 2010 ausgewählt worden, ein Kinoerlebnis, das 145 Minuten währt. Aus Anlass des 50. Jahrestages des Mauerbaus zeigen wir am 3.10. den Episodenfilm Geschichten jener Nacht, in dem 4 DEFA-Regisseure vier Schicksale schildern, die sich in der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 zutragen.
In Gedenken an den großen Schleswig-Holsteinischen Schauspieler Heinz Reincke, der am 13.7.2011 verstorben ist, zeigen wir den Film Das fliegende Klassenzimmer aus dem Jahr 1973.
Die Reihe Neuer deutscher Film wird repräsentiert durch die Streifen Sommer in Orange, in der auch eine Husumer Schauspielerin, Wiebke Puls, mitspielt, den preisgekrönten Film Poll von Chris Kraus, der 4 Lolas gewonnen hat, den Dokumentarfilm Joschka und Herr Fischer von Pepe Danquart.
Die Kurzfilmrolle 2011 mit 9 Kurzfilmen aus Schleswig-Holstein, vorgestellt von Claus Oppermann, rundet das Programm ab.
Die Husumer Filmtage werden gefördert von der Stadt Husum, dem Kreis Nordfriesland, der Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und von der Kulturstiftung Nordfriesland der Nord-Ostsee Sparkasse.
(nach einer Pressemitteilung der Husumer Filmtage)