Die Filmwerkstatt der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein vergibt Fördermittel an 17 Projekte

Der dreiköpfige Förderbeirat der Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein – Ruth Bender (Kulturjournalistin, Kiel), Lars Jessen (Regisseur, Kiel) und Bernd-Günther Nahm (Leiter Filmwerkstatt FFHSH, Kiel) – hat am 12.4.2011 aus insgesamt 31 Anträgen zur ersten Förderperiode 2011 siebzehn Projekte aus den Bereichen Recherche, Produktion, Präsentation und Verleih/Vertrieb ausgewählt. Insgesamt vergab der Beirat Fördergelder in Höhe von 110.571,00 Euro. Darüber hinaus wurden in diesem Jahr bisher 20.000 Euro Fördermittel für Festivals bewilligt.
Folgende Projekte werden gefördert:

Recherche / Produktionsvorbereitung

Moderne Zeiten
Dokumentarfilm, Beate Middeke
Fördersumme: 4.665 EUR
Moderne Zeiten ist ein Dokumentarfilm über das Alter, die Moral, die Ethik und die Werte unserer Gesellschaft. Gespräche mit Menschen, die sich in ihrer letzten Lebensphase befinden, Menschen, die alt sind, Menschen, die eine enorme Lebenserfahrung in sich tragen und damit auf die Gesellschaft, das Leben und das Alter blicken.

Bei Wind und Wetter
Dokumentarfilm, Jürgen Kleinig und Tina Leeb, Alte Celluloid Fabrik GbR
Fördersumme: 5.000 EUR
Die kleinen Küsten- und Kutterfischer leben seit Generationen im Einklang mit der Natur, dennoch werden sie in den Medien als die Ausbeuter der Meere dargestellt. Der Krabbenfischer von Büsum, der Boddenfischer, der Wolfsbarschfischer auf der Ille de Quessant, der Dorschfischer auf den Lofoten und die Schwertfischer Siziliens werden uns die Schönheit ihrer traditionellen Berufe erzählen und zugleich ihre tagtäglichen Probleme zeigen. Wir wollen ein Plädoyer für ihr Handwerk halten, in schönen packenden Bildern die Männer auf See begleiten und ihre Geschichte erzählen, zeigen, dass die Poesie und Romantik, die früher unser Bild von der Fischerei prägte, noch heute besteht.

Glücklichsein in Deutschland – Afrikanische Träume
Dokumentarfilm, Helmut Schulzeck
Fördersumme: 5.000 EUR
Der Film soll das Leben junger, mit Deutschen verheirateten Afrikanerinnen in Schleswig-Holstein einfangen. Wie integrieren sich diese Afrikanerinnen bei uns? Was passiert beim interkulturellen Hindernislauf, an dem sie nicht vorbeikommen? Wo sind die Grenzen des Verstehens beiderseits?

Sanella
Spielfilm, Annekatrin Hendel, IT WORKS! Medien
Fördersumme: 4.950 EUR
Rostock 1980. SIMONE (15), ein hübsches und eigenwilliges Mädchen, lebt allein mit ihrer kleinen Schwester BIRTE (7) und ihren Omas Hetty und Lisbeth. Die Eltern sitzen im Gefängnis. Gemeinsames Ziel ist die Ausreise in den Westen – bis Simone sich in den algerischen Vertragsarbeiter KARIM (31) verliebt und die Situation zunehmend außer Kontrolle gerät.

Gott grüß die Kunst
Dokumentarfilm, Antje Hubert
Fördersumme: 5.000 EUR
Die “Schwarze Kunst” der Handpressendrucker, bis heute ein stolzer und eigensinniger Hort der Sprache, ist Ausgangspunkt einer filmischen Reise in die Welt der Buchstaben und Bücher im 21. Jahrhundert.

Am Anfang eines Tages
Spielfilm, Susanna Leu
Fördersumme: 3.700 EUR
Der junge Kemal kommt aus irakisch Kurdistan und lebt mit seiner Familie geduldet in einem Pavillondorf für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein in der Nähe von Hamburg. Mit seinen Bemühungen sich zu integrieren und alles “richtig” zu machen, um ein guter Deutscher zu werden, zieht er den Zorn seiner Landsleute auf sich und sogar den Zorn der eigenen Familie. Er muss die schmerzliche Erfahrung machen, dass Gutes zu wollen das Gegenteil bewirken kann.

Die Ungezähmten
Spielfilm, Rosa Hannah Ziegler
Fördersumme: 3.500 EUR
Tibor (16 Jahre) und Sophia (17 Jahre) sind ein junges wildes Liebespaar und leben ihr eigenes Leben; möglichst abgekapselt von der Erwachsenenwelt. Am Ende steht ein Selbstmordversuch. Angelehnt an eine wahre Begebenheit soll der Weg der beiden jungen Menschen bis zum Selbstmord, nachempfunden werden.

Produktion

Mauerhaft
Dokumentarfilm, Gerald Grote und Claus Oppermann, Einfallsreich-Film
Fördersumme: 14.906 EUR
Am Sonntag, 13. August 1961 legt die Regierung der DDR den Grundstein für das “hässlichste Monument der Welt”. 155 Kilometer lang, millionenfach fotografiert und abgefilmt. Die Berliner Mauer, das Symbol des kalten Krieges aus privatem Blickwinkel – ein einzigartiges Dokument.

Vom Mädchenstreich zum Straflager
Dokumentarfilm, Verena Gräfe-Höft, Hermine Huntgeburth, Josefine Filmproduktion
Fördersumme: 15.000 EUR
Ein Dokumentarfilm, der das Nachkriegsschicksal einer Frau erzählt und gleichzeitig exemplarisch für eine Generation von Frauen steht, die bislang nicht gewagt haben, ihre Geschichten zu erzählen. Ein Zeitdokument, das auch eine Brücke zur aktuellen Diskussion um politisch Inhaftierte schlägt.

Ohne Netz und doppelten Boden
Dokumentarfilm, Kay Gerdes
Fördersumme: 13.850 EUR
Ein ehemaliger Chemielaborant wagt den Schritt, gibt alles auf und gründet mit seiner Frau ein Zirkusunternehmen. Das ist jetzt 20 Jahre her, und den Zirkus gibt es immer noch. Der Dokumentarfilm “Ohne Netz und doppelten Boden” begleitet die Familie Hecker und ihr Zwei-Personen-Unternehmen eine Jahr lang quer durch Schleswig-Holstein.

Schnee von Gestern
Dokumentarfilm, Melanie Andernach, Made in Germany Filmproduktion
Fördersumme: 7.500 EUR
Für den Dokumentarfilm “Schnee von Gestern” begibt sich die israelische Regisseurin Yael Reuveny auf die Spuren des mysteriösen zweifachen Todes des Bruders ihrer Großmutter, um ihn ausgerechnet in Deutschland ein drittes Mal sterben zu lassen. Es ist eine Suche nach der Identität vor dem Hintergrund einer übermächtigen Familiengeschichte.

Präsentation / Verleih

Generation Kunduz – Der Krieg der anderen
Dokumentarfilm, Martin Gerner
Fördersumme: 3.500 EUR
Erzählt die Geschichte von fünf jungen Afghanen: Mirwais, noch ein Kind, redet über Krieg und Frieden mit den Worten eines 10-Jährigen. Nazanin, eine junge Journalistin, trägt die Burka und kämpft zugleich für Gleichberechtigung. Hasib, Student und Wahlbeobachter, hat einen Traum von freien und fairen Wahlen. Ghulam und Khatera drehen einen Spielfilm, mitten im bewaffneten Konflikt, der Aufschrei und Seelenlage einer jungen Generation spiegelt. Verstörende Wirklichkeit wechselt mit scheinbarer Normalität. Ständig ist der Aufbruch in Gefahr, wird der Alltag zum Tanz auf der Rasierklinge.

Nana Benz
Dokumentarfilm, Stefan Schneider, Schneiderfilm
Fördersumme: 5.000 EUR
Der Film erzählt von den legendären Nana Benz, den mächtigsten Frauen Westafrikas, die ab den 60er Jahren, kurz nach der Unabhängigkeit, Togos Hauptstadt Lomé zur Drehscheibe des “Pagne-Stoffhandels” in der Subsahelregion machten und so aus dem Nichts zu sagenhaftem Reichtum aufstiegen.

Karsten Weber
Fördersumme: 7.500 EUR
Das Blitzfilm Festival hat sich in China zur besucherstärksten Präsentation deutschen Filmschaffens entwickelt. Mit dem Schwerpunkt auf norddeutschen Produktionen wird ein Programm wieder auf eine Tour durch 15 Großstädte gehen.

Dokumentarfilm, Silke Schranz
Fördersumme: 5.000 EUR
Jeder, der die Nordsee kennt, wird diesen Film lieben. Aber nicht jeder, der die Nordsee liebt, wird sie gleich wiedererkennen. Die Strukturen, die die Gezeiten auf den Meeresboden malen, sehen aus wie Kunstwerke, die Salzwiesen erinnern an die Serengeti, das Wattenmeer an die Karibik. Von Emden in Ostfriesland über Hamburg bis hoch nach Sylt geht die filmische Reise. Der exotische Heimatfilm zeigt, wie einzigartig und schützenswert Nordsee und Wattenmeer sind. “Die Nordsee von oben” ist der erste deutsche Kinofilm, der die Macht der Bilder aus der Vogelperspektive auf die Leinwand bringt.

Dokumentarfilm, Regie: René Frölke, Produktion: Ann Carolin Renninger
Fördersumme: 5.100 EUR
Ein Film über einen jungen Mann. Er heißt Jürgen Stenzel. Er malt. Einmal hat Jürgen geträumt, er ging in einen großen dunklen Wald hinein. Als er aufwachte, stand er bis zu den Knien im Meer vor dem Haus.

Cinarchea e.V., Kurt Denzer
Fördersumme: 1.400 EUR
Im Vordergrund dieser Fachtagung steht die kritische Auseinandersetzung mit der Darstellung archäologischer Fachbereiche im Medium Film und deren Vermarktung in der Öffentlichkeit. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der filmischen Umsetzung wissenschaftlicher Arbeit und der Präsentation dieser Filme im Museum, im Fernsehen, im Internet oder über DVD. Handwerk und Technik bei der Produktion werden auf ihre ästhetische und dramaturgische Wirkung hin untersucht.

Festivals

Fördersumme: 10.000 EUR
Yucca Filmproduktion, Martina Fluck, Dithmarschen
Fördersumme: 1.000 EUR
Volkshochschule Husum
Fördersumme: 4.000 EUR
Flensburger Kurzfilmtage e.V.
Fördersumme: 5.000 EUR
Weitere Informationen sowie Vergaberichtlinien und Antragsformulare können angefordert werden bei der Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (www.fwhsh.de) oder sie können hier als PDF-Datei herunter geladen werden.
Kontakt: Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein GmbH, Haßstr. 22, 24103 Kiel, Tel.: 0431/551439, E-Mail: filmwerkstatt@ffhsh.de.
Der nächste Einreichtermin zur Filmförderung in Kiel ist der 15. September 2011.

(Pressemitteilung der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH, V.i.S.d.P. Bernd-Günther Nahm)

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