61. Internationale Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2011
Gläserne Bären bei Generation
Die Mitglieder der Generation 14plus Jury, Faysal Asfaha, Jonathan Curio, Leonie Goebel-Künnecke, Theresa Greiwe, Roberta Huldisch, Oskar E. Levis, Tara Mauritz, vergeben die folgenden Preise:
Gläserner Bär für den besten Film: On the Ice
von Andrew Okpeaha MacLean, USA 2011
Dieser Film hat uns von der ersten Minute an gefangen genommen und bis zum Ende kein einziges Mal losgelassen. Mit einfachen Mitteln wird hier zwischen Einsamkeit und unendlicher Weite eine Atmosphäre von erstickender Enge geschaffen. Unser Gewinnerfilm entführt uns in eine Welt, die uns ganz und gar unbekannt war. Eine Welt, in der alles in Dunkelheit getaucht scheint, obwohl die Sonne nie untergeht.
Lobende Erwähnung: Apflickorna
von Lisa Aschan, Schweden 2011
Gefühle zeigen macht verletzlich. Wer verletzlich ist, verliert die Kontrolle. Ein Spiel zwischen Liebe und Macht. Ein Film, der verwirrt und verstört, einen gleichsam erkalten und erstarren lässt, der eine Lawine von Gedanken, von Fragen, aber auch von Antworten aufwirft.
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm: Manurewa
von Sam Peacocke, Neuseeland 2010
Diesem Film gelingt es, in kürzester Zeit unabhängige Handlungen und Persönlichkeiten zu etablieren, sie gekonnt zu verdichten und in einem alles verändernden Schicksalsschlag zusammenzuführen. In unserem Gewinnerfilm gibt es nicht nur Opfer und Täter, nicht nur Schuldige und Unschuldige, sondern vor allen Dingen Menschen.
Lobende Erwähnung: Get Real!
von Evert de Beijer, Niederlande 2010
Aggressiv, innovativ und explosiv. Ein Angriff auf die Sinne. Ein Film, der für uns ständig auf dem Grat zwischen Abartigkeit und Genialität balanciert. Eine hektische Aneinanderreihung von Farben, Handlungen und Detailreichtum. Ein Film, wie wir ihn noch nie gesehen haben.
Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus, Ilenga Altug, Christian Becker, Merten Ebbert, Antonia Felsmann, Mascha Tabea Luise Leskien, Olivia Mirza, Jakob Oeschey, Paul Reichhoff, Lotta Schwerk, Jurek Stanislawski, Liv Thastum, vergeben die folgenden Preise:
Gläserner Bär für den besten Spielfilm: Keeper’n til Liverpool
von Arild Andresen, Norwegen 2010
Eine lustige Geschichte von jungen Schauspielern packend umgesetzt hat uns zum Lachen gebracht. Durch eine große Liebe wurde ein Außenseiter zum Helden.
Lobende Erwähnung: Mabul
von Guy Nattiv, Israel/Kanada/Deutschland/Frankreich 2010
Die gefühlvoll entwickelte Geschichte hat uns auf realistische Art und Weise das Leben einer Familie in einer sehr schwierigen Phase gezeigt. Besonders beeindruckt hat uns das sich langsam aufbauende, liebevolle Verhältnis zweier Brüder. Die Schauspieler waren großartig.
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm: Lily
von Kasimir Burgess, Australien 2010
Der Film hat uns deshalb so gut gefallen, weil es so berührend und schön war, wie ein kleines Mädchen sich um ihren kranken Vater kümmert. Kombiniert mit der gelungen Kameraführung wurde es ein unvergessliches Kinoerlebnis.
Lobende Erwähnung: Minnie Loves Junior
von Andy Mullins und Matthew Mullins, Australien 2010
Liebe braucht keine Worte, zumindest nicht sehr viele. Das sagt uns die rührende Geschichte zweier Kinder am Strand von Australien. Ein kleines Mädchen verliebt sich in einen verträumten Sachensammler, der ihre Liebe anfangs nicht erwidert und dann doch tief hinein taucht.
Die Mitglieder der Internationalen Jury Generation Kplus, Mabel Cheung, Jonathan Davis, Felix Gönnert, Rachel Perkins, Taika Waititi, vergeben die folgenden Preise:
Großer Preis des Deutschen Kinderhilfswerks für den besten Spielfilm, dotiert mit 7.500 Euro: Jutro bedzie lepiej
von Dorota Kedzierzawska, Polen/Japan 2010
Die Jury war ergriffen, auf welche wunderschöne Weise Verspieltheit und Humor mit einer spannenden Geschichte vom Überleben kombiniert wurden. Mit sicherer Hand und in beeindruckenden Bildern haben die Filmemacher eine bewegende Reise in eine harte Welt geschaffen, in welcher die Kinder zwar ihr Leben beeinflussen können, aber nicht ihr Schicksal. Außergewöhnliche Darsteller bringen Licht in die düstersten Situationen, und der Film schafft so eine intime Erzählung in einem bedeutenden politischen und sozialen Spannungsfeld.
Lobende Erwähnung: Keeper’n til Liverpool
von Arild Andresen, Norwegen 2010
Wir waren beeindruckt von dieser einfallsreichen und selbstbewussten Geschichte über einen Jungen ohne Selbstbewusstsein, der die holprige Straße des Erwachsenwerdens betritt, um sich auf die Suche nach Mut und Liebe zu machen. Eine großartige Verschmelzung von subtilem Schauspiel, kühnem Humor und rasend komischen Fantasiesequenzen. Dieser Film hatte die Jury und das Publikum fest im Griff.
Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerks für den besten Kurzfilm, dotiert mit 2.500 Euro: Land of the Heroes
von Sahim Omar Kalifa, Belgien 2010
Eine Mutter sitzt am Frühstückstisch und testet einen Raketenwerfer. Die Sehnsucht nach Stärke ist groß. Doch das Blatt kann sich schnell wenden und die Frage bleibt unbeantwortet – wer ist der Gewinner? Durch überraschende Wendungen und kraftvolle Bilder erschaffen die Filmemacher eine dichte und spannende Geschichte über die Absurditäten einer Gesellschaft, in der Gewalt und Unterdrückung dominieren.
Lobende Erwähnung: Dimanche
von Patrick Doyon, Kanada 2011
Bezaubernd animiert, verwandelt sich ein typischer Sonntag für einen Jungen in eine fantasievolle Reise voller Humor und Entdeckungen.
(nach Pressemitteilungen der Berlinale)