Preisträger 27. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest 2010
Am 14. November 2010 ging das 27. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest mit der Verleihung der vier Festivalpreise zu Ende. Eröffnet wurde das Finale traditionell mit einer Auswahl an Kasseler Kurzfilmhighlights, durch den Abend führte Moderator Steffen Hallaschka.
Eine erste Bilanz der sechs Festivaltage zeigt: Mehr als 11.000 Besucher/innen, darunter 500 akkreditierte Fachbesucher/innen, nutzten das vielfältige Programmangebot, das in diesem Jahr mit einer Reihe neuer Veranstaltungen noch breiter aufgestellt war.
Preisträger 2010
Der mit 5.000 Euro dotierte Goldene Schlüssel für die beste dokumentarische Nachwuchsarbeit, der mit Unterstützung der Stadt Kassel verliehen wird, ging an Viera Cákanyová für ALDA. Ein Film, der formale Grenzen überschreitet, überraschende Wege geht und auch bei dem schweren Thema Alzheimer nie den Humor verliert. Eine Lobende Erwähnung erhielt Tomasz Wolski für SZCZESCIARZE (THE LUCKY ONES), der einen Blick in die Alltagswelt der Angestellten und Kunden des Einwohnermeldeamtes in Nuwa-Wuta wirft und es dabei schafft, wundervoll nah und voller Respekt für seine Protagonisten zu bleiben.
Der Goldene Herkules für den besten nordhessischen Film, der mit 2.500 Euro dotiert und von der Machbar GmbH gestiftet ist, ging an den Spielfilm SUICIDE CLUB von Olaf Saumer, der durch präzise platzierte Wendepunkte, einen übergreifenden Rhythmus und vielschichtige Bildmontage besticht. Der Film hat am 25. November seinen bundesweiten Kinostart. Eine Lobende Erwähnung ging an Jens Jever für seine Dokumentation BOBBY, die einen Skater durch die Straßen von New York begleitet und ein dichtes Portrait seiner Lebenswelt zeichnet.
Der von der Micromata GmbH gestiftete Golden Cube für die beste Installation der Ausstellung Monitoring, ebenfalls mit 2.500 Euro verbunden, wurde den Kasseler Studenten Lukas Thiele und Tilman Hatje für die Installation WELTMASCHINE verliehen. Besonders beeindruckt hat die Jury an der Arbeit der skulpturale Umgang mit Video. Eine Lobende Erwähnung erhielt Anthony McCall für seine Arbeit LEAVING (WITH TWO-MINUTES SILENCE).
Das A38-Produktions-Stipendium gewann Kara Blake für THE DELIAN MODE – ein beeindruckendes Portrait einer Pionierin der analog-elektronischen Musik, Delia Derbshyre, und eine virtuose audiovisuelle Collage. Das Stipendium ist durch die Unterstützung der LPR Hessen und der Medienanstalt Sachsen-Anhalt mit bis zu 4.000 Euro Unterhalts- und Reisekosten ausgestattet und wird zusammen mit Werkleitz – Zentrum für Medienkunst vergeben, wo der Preisträgerin Sachleistungen von bis zu 4.000 Euro zur Verfügung stehen. Eine Lobende Erwähnung sprach die Jury an Corinna Liedtke für THOMAS, THOMAS aus. Der Film bewegt sich zwischen Geschichte und Gegenwart, Fiktion und Realität und übt dabei Kritik an damaligen wie aktuellen sozialen Verhältnissen.
Jurybegründungen und weitere Infos finden sich unter www.filmladen/dokfest.
Das 28. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest findet vom 8. bis 13. November 2011 statt.
(nach einer Pressemitteilung des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofests)