eDIT 13. Filmmaker’s Festival – ein Rückblick
Das eDIT Filmmaker’s Festival hat sich als europäisches Festival für Filmemacher aus aller Welt etabliert. Ministerin Eva Kühne-Hörmann: „Es ist zu einem Markenzeichen geworden.“
Dank des eDIT Filmmaker’s Festival wird Frankfurt am Main einmal jährlich zur Plattform und zum Brückenkopf für Filmemacher und Medienschaffende aus Hessen, Europa und den USA. Wegweisende Themen sowie erstklassige Referenten garantieren einen Wissenstransfer auf höchstem Niveau und – mit entscheidenden Fragestellungen. Welche Zukunft wird den bewegten Bildern bestimmt sein, im Kino, im Fernsehen, im Internet und an der Spielkonsole.
„Das eDIT Filmmaker’s Festival ist eine Veranstaltung mit Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus“, resümierte Schirmherrin Eva Kühne-Hörmann, Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, zum Abschluss des Festivals. „Die digitale Produktion gehört heute zum Alltag in der Film- und Medienbranche. Innovationen, neueste Trends und Standards aber werden alljährlich hier in Frankfurt präsentiert.“ Mittlerweile sei das eDIT Filmmaker’s Festival so zu einem Markenzeichen für Hessen geworden und das gälte es jetzt noch weiter auszubauen.
Stets international renommierte Filmschaffende wie in diesem Jahr Oscar-Preisträger Rob Legato (Titanic, Avatar) und John Nelson (Gladiator), einen Regisseur wie Pierre Coffin oder den mehrfach preisgekrönten Kameramann Franz Rath als Gäste begrüßen zu können, sei ein Ausweis dafür, welch guten Ruf das Festival auch international habe. „Diese positive Entwicklung spiegle zudem die wachsende Bedeutung der Medien- und Kreativwirtschaft in Frankfurt und der Rhein-Main-Region wider“, so Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Personal und Sport der Stadt Frankfurt am Main. „Für die hiesigen Medienunternehmen ist das Festival eine hervorragende Plattform, sich zu vernetzen: regional, national und international. Gleichzeitig ist die eDIT ein willkommener Anlass, den internationalen Gästen unsere Stadt und die Region als attraktiven Dreh- und Produktionsort mit hoher Lebensqualität zu präsentieren“ so Frank weiter.
Insgesamt besuchten in diesem Jahr 8.290 Zuschauer das eDIT Filmmaker’s Festival, das zum ersten Mal in den E-Kinos im Herzen Frankfurts stattfand. Über 100 Journalisten waren akkreditiert und 1194 Besuche wurden bei den kostenlosen Nachwuchs-Seminaren der eDIT:eDucation verzeichnet.
Bereits die Eröffnungsgala war ein gelungener Auftakt zum dreizehnten Filmmaker’s Festival – sie hatte erstmals im Sendesaal des Hessischen Rundfunks stattgefunden. Begleitet von der deutschen Jazz-Legende Emil Mangelsdorff und seinem Quartett feierte Schauspielerin Carol Campbell als Moderatorin des Galaprogramms eine von viel Applaus begleitete Premiere vor über 800 Gästen.
Von der Preisverleihung und der guten Stimmung an diesem Abend waren auch die Preisträger sichtlich gerührt: Paul Cichocki empfing aus den Händen von Ministerin Eva Kühne-Hörmann stellvertretend für die Pixar Animation Studios Festival Honors – den Ehrenpreis des Filmmaker’s Festival.
Aus gutem Grund, haben doch die Filmschaffenden von Pixar den Animationsfilm revolutioniert. Mit Toy Story gelang 1995 der Durchbruch. Es folgten Oscar-prämierte Filme wie Ratatouille, WALL.E und der 3-D-Animationsfilm Oben, der Eröffnungsfilm von Cannes 2009. Bis heute hat Pixar insgesamt 12 Oscars erhalten. Der dritte Teil von Toy Story knüpft daran an und ist schon heute der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten an der Kinokasse.
Regisseur Pierre Coffin nahm für Despicable Me/Ich – Einfach Unverbesserlich den Special Achievement Award vom Frankfurter Wirtschaftsdezernenten Markus Frank entgegen und die Ehrenauszeichnung des Europäischen Kameraverbands IMAGO erhielt in diesem Jahr ein Deutscher – der preisgekrönte Kameramann Franz Rath.
Im Rahmen der Gala wurden auch die Preise des Kurzfilmwettbewerbs eDward – The Young Filmmaker’s Award verliehen: Mit den Filmen Water von Rozaliya Dimitrova, Daniel Nenchev, Dobrin Kashavelov und Dimitar Luchev und Priceless von Evgeniya Sarbeva und Nikola Nalbantov räumten zwei Teams aus Bulgarien Platz eins und zwei ab. Den dritten Platz belegte das Darmstädter Duo Antonia Schmitt und Jessica Demirkaya mit Ihrem Film The Ordinary Essence.
Ein zentrales Thema war die Produktion von 3-D-Filmen. Ihnen scheint die Zukunft zu gehören: Hat James Cameron mit Avatar doch seinen eigenen, mit Titanic erzielten Rekord an den Kinokassen mit einem 3-D-Film brechen können. Der verantwortliche Cutter Stephen E. Rivkin und Oscar-Preisträger Rob Legato, der Erfinder des virtuellen Kamerasystems, stellten die wesentlichen Produktionsprozesse von Avatar vor. Stimmt die Weisheit, dass letztlich der Erfolg an der Kinokasse entscheidend ist, wäre 3-D-Film das Medium der Zukunft. Skeptiker dagegen halten den Erfolg für eine Momentaufnahme. Im Fernsehprogramm der deutschen TV-Sender werde 3-D aber lange auf sich warten lassen. Derzeit sei ja noch nicht einmal HD Standard, so die einhellige Meinung auf dem Festival.
Teilnehmer wie Gäste lobten die Qualität des Programms und die kreative Atmosphäre des Festivals gleichermaßen. „Großen Filmemachern wie Pierre Coffin, John Nelson oder Paul Franklin über die Schulter schauen und von ihnen lernen zu können, ist eine unglaubliche Bereicherung“, beschrieb eine junge Filmemacherin ihre Erlebnisse auf dem Festival.
„Die Nachwuchsförderung auf der einen und die Impulse für die hessische Medienbranche auf der anderen Seite sind gute Gründe, warum die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) sich auch in diesem Jahr wieder als ein Hauptträger des eDIT Filmmaker’s Festival engagiert“, erklärte der Direktor der LPR Hessen, Professor Wolfgang Thaenert bei seinem Besuch in Frankfurt. Er freue sich daher schon auf das Festival 2011.
Fazit: Die dritte Dimension, 3-D-Film also, bereichert die digitale Film- und Medienproduktion um eine weitere, phantastische und lukrative Spielform. 3-D stellt aber auch neue Ansprüche an die Branche, denn in Zukunft werden die Gewerke noch enger zusammenarbeiten müssen – vom Storytelling über Kamera und Schnitt bis hin zur Präsentation im Kino oder an den Bildschirmen in den Wohnzimmern. Die Produktionsprozesse von Avatar verdeutlichen das: beinahe von Beginn an waren Entwickler von Computerspielen an der Charakterentwicklung und dem Story-Development eingebunden.
„Neue Entwicklungen wie die digitale Filmproduktion im vergangenen Jahrzehnt oder jetzt den 3-D-Film frühzeitig zu erkennen und zum Thema zu machen, ist die Aufgabe des eDIT Filmmaker“˜s Festival“, sagt Festivaldirektor Rolf Krämer. „Auf diese Weise ist Hessen, ist Frankfurt zum Impulsgeber der Branche geworden und diesen Weg wollen wir fortführen.“
(nach einer Pressemitteilung des eDIT 13. Filmmaker’s Festival)