52. Nordische Filmtage Lübeck 2010

Retrospektive: Exploitation-Star Christina Lindberg ist Ehrengast der Nordischen Filmtage Lübeck

„I love Christina Lindberg. She’s Sweden’s coolest actress“, sagt Kult-Regisseur Quentin Tarantino über die Schauspielerin Christina Lindberg, die Anfang November als Ehrengast der Nordischen Filmtage in Lübeck erwartet wird. Die Retrospektive des Festivals widmet der Schwedin eine Hommage und zeigt ihre Klassiker „Verbotene Früchte der Erotik“ (1971) und „Das Schwedenmädchen Anita“ (1973).
Mit Christina Lindberg begrüßen die Nordischen Filmtage Lübeck den auf skandinavisches Exploitation-Kino spezialisierten Filmarchivar Rickard Gramfors aus Stockholm und den Filmhistoriker Jack Stevenson aus Kopenhagen, der sein jüngst erschienenes Buch „Scandinavian Blue – The Erotic Cinema of Sweden and Denmark“ in Lübeck vorstellt.
Christina Lindberg arbeitete zunächst als Fotomodell, bevor sie in den 70er Jahren durch ihr Mitwirken in einer Reihe spektakulärer Exploitation-Filme zum internationalen Star aufstieg, der bis heute verehrt wird. Im Internet existieren zahlreiche Fan-Seiten, die sich dem Kult um Christina Lindberg widmen. Quentin Tarantino ließ sich von ihr für die von Daryl Hannah dargestellte Figur in seinem Film „Kill Bill“ inspirieren. In den 80er Jahren gab Christine Lindberg ihre Filmkarriere auf und startete eine Laufbahn als Journalistin. Heute ist sie die Herausgeberein des größten schwedischen Flugmagazins „Flygrevyn“.
Unter dem Titel „Die skandinavische Verlockung: LIEBE – WOHLFAHRT – SEX im Kino der 50er bis 70er Jahre“ widmet sich die Retrospektive der 52. Nordischen Filmtage Lübeck der freizügigen Darstellung von Liebe und Sexualität anhand folgender Themenschwerpunkte:
Aufklärung: Die Dokumentarfilme „Mehr Sex bitte – wir sind Skandinavier!“ (2002) und „Variationen der Liebe“ (1969) vermitteln historisches sowie lebenspraktisches Wissen zum Thema.
Luft und Liebe: Die Filmklassiker „Sie tanzte nur einen Sommer“ (1951), „Die Zeit mit Monika“ (1953) und „Frühehe“ (1959) schildern junge Paarbeziehungen in den 50er Jahren und mit ihnen die Entdeckung der Sexualität in freier Natur.
Sex & Pop: „Verlockung“ (1961), „Tannenzapfen unter dem Rücken“ (1966), „Inga – Ich habe Lust“ (1968) und „Stille Tage in Clichy“ (1970) zeigen Sexualität in den 60er Jahren als Teil einer Jugendbewegung, eingebettet in Cliquenkulturen und Pop-Musik.
Politik versus Pornografie: Sexualität zwischen kommerzieller Ausbeutung und politischer Agitation stellen „Die Strandbiene“ (1966), „Ich bin neugierig – gelb“ (1967), „Frauenbilder“ (1970) und „Liebe Irene“ (1971) mit gesellschaftskritischen Intentionen dar.
Hommage an Christina Lindberg: Die Schwedin, in den 70ern Star internationaler Produktionen, ist in „Verbotene Früchte der Erotik“ (1971) und als „Das Schwedenmädchen Anita“ (1973) zu sehen – und wird in Lübeck persönlich zu Gast sein.
(nach einer Pressemitteilung der NFL)
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