„Nackte Tatsachen“ in der Postproduktion
Was haben ein 80-jähriger alter Mann, eine 30-jährige junge Frau, ein ebenso alter junger Mann und ein kleiner, 10-jähriger Junge gemeinsam?
Diese Frage beantwortet der Kieler Filmemacher Oliver Boczek („Herren“, „Schlüsselerlebnis“) in seinem neuesten Film „Nackte Tatsachen“ (Arbeitstitel). Dazu versammelte er ein 15-köpfiges Filmteam um sich und drehte drei Tage lang im Park der Forstbaumschule in Kiel einen neun Minuten langen Kurzfilm, der von der Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein gefördert wurde.
Weitere Unterstützung fand das Filmteam in der Landeshauptstadt Kiel, die die Drehgenehmigung gab und die nötigen Straßenabsperrungen durchführte. Mit dem Restaurationsbetrieb Forstbaumschule und der Provinzial Versicherung erfuhr der Kieler Filmemacher Boczek weitere Unterstützung für sein Filmprojekt.
In Zeiten von Digitalkameras und Fotohandys: die Sofortbildkamera als Anachronismus und Ferdinand Lindenau als Fotograf (Foto: Hauke Fischer)
Lange hatte Boczek nach dem richtigen Drehmotiv gesucht. Obwohl von Anfang an fest stand, dass es sich um eine Parkanlage in einer Stadt handeln würde, suchte er erst auf dem Land, um das Motiv dann wieder als Stadtpark zu etablieren. Lange favorisiert wurde auch der Alte Botanische Garten in Kiel bis dann doch die Forstbaumschule als idealer Drehort feststand.
Die Auswahl der Schauspieler erfolgte genauso gründlich. Der Kammerschauspieler Siegfried Kristen und Felix Zimmer, beide vom Schauspielhaus Kiel, konnten neben Ferdinand Lindenau für die männlichen Rollen besetzt werden. Einzige weibliche Rolle in diesem Film, um die sich der rote Faden spinnt, ist die Hamburger Schauspielerin Sina Magdalena Morcinek, die zuletzt in dem Kurzfilm „Familie Rabel fährt in den Urlaub“ unter der Regie von Sarah Roloff die Rolle der überforderten Mutter zweier Kinder spielte.
Wunderbare Ruhe, doch der Schein trügt: Siegfried Kristen als Genießer (Foto: Hauke Fischer)
Die Bildgestaltung übernahm der Kieler Produzent und Kameramann Thomas Henke, der ebenfalls mit „Böses Mädchen“ (Arbeitstitel), einen knapp 45-minütigen Kurzfilm Anfang August in Kiel realisiert. Franziska Rudolph, die bereits einige Projekte mit Boczek realisierte, stand als erfahrene Regieassistentin für die No-Budget-Produktion zur Verfügung. Verantwortlich für den Ton zeichnete sich Torsten Pinne, der unter anderem zuletzt für den Spielfilm „Diese Frau von vorhin“ von Bernd Fiedler den Ton realisierte.
(nach einer Produktionsnotiz)