Symposium: Töne sehen – Bilder hören: Die akustische Dimension des Dokumentarischen

16. und 17. September 2010, Filmforum NRW, Köln

Der Filmkritiker Béla Balázs begrüßte 1930 als einer der wenigen die Einführung des Tonfilms: der Ton würde mit der Zeit besser werden, inspiriert durch die technischen Möglichkeiten und zusätzlich gestützt durch unseren Glauben an die technischen Apparaturen. Heute hat man den Eindruck, der Balázsche Begriff der “Tongroßaufnahme” ist Realität geworden, der Ton wird dramaturgisch immer wichtiger. Zuletzt hat die Digitalisierung die Möglichkeiten der Tonaufnahme wie -gestaltung verbessert und erweitert.
Das Symposium fragt nach den aktuellen Tendenzen der Tongestaltung im (Kino-) Dokumentarfilm und lotet zusammen mit Dokumentarfilmern und Tonleuten das Verhältnis von Bild und (digitalem) Sound aus. Dabei gilt ein Teil der Aufmerksamkeit der auffälligen Verwendung von Geräuschen und Atmoton; ein weiterer Block des Symposiums fragt nach der Montage unterschiedlichsten Herkunftsmaterials auf der Bildebene und wie sich Tonrekonstruktion und -nachbau dazu verhalten, ein Ausblick gilt dabei auch animierten Sequenzen.
Ein Vortrag untersucht in historischer Perspektive das Bild-Ton-Verhältnis und wirft die Frage nach der Enthierarchisierung zwischen Bild und Ton unter dem Vorzeichen der Digitalisierung auf.
Welche Möglichkeiten bieten sich für die dokumentarische Ästhetik durch den Ton und dessen spezifische Rezeption? Wie hat sich die Praxis von Aufnahme und Postproduktion verändert und wie hat das digitale Filmerlebnis die Erwartungen der Zuschauer modifiziert? Was sind die ausschlaggebenden Motive für die jeweilige Gestaltung der Tonebene im Dokumentarfilm? Was wird gemacht, was nicht?
Bisher haben zugesagt: Prof. T. Elsaesser (Filmwissenschaftler, Amsterdam), die Filmemacher Rainer Komers (Mülheim/Ruhr), Bernhard Sallmann (Berlin), Ali Samadi Ahadi (Köln), Carolin Schmitz (Köln) und Peter Schreiner (Wien), die Tonmeister und Sound-Designer Ed Cantu (Berlin), Thomas Mierau (Berlin), Judith Nordbrock (Köln).
Eine Veranstaltung der Dokumentarfilminitiative, gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes NRW. In Kooperation mit: Haus des Dokumentarfilms (Stuttgart), Filmbüro NW, AG DOK und SoundTrack_Cologne
Das vollständige Programm mit allen Beteiligten und Filmen finden Sie ab Anfang August auf der dfi-Homepage (www.dokumentarfilminitiative.de).
Information und Kontakt:
Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW
Petra L. Schmitz
Im Mediapark 7
50670 Köln
fon: 0221-17066508
fax: 0221-17069021
(nach einer Pressemeldung der Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW)
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