Dokumentarfilm „Zuletzt befreit mich doch der Tod“ auf 3sat

Am Sonntag, dem 21.3.2010 um 21.45 Uhr wird auf 3sat der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm „Zuletzt befreit mich doch der Tod“ von Beate Middeke gesendet.
„Wenn mir unfreiwillig oder freiwillig etwas zustoßen sollte, möchte ich, Gwendolin, genannt Kay, dass etwas mit den Sachen passiert, die ich erzählt und aufgeschrieben habe.“ Am 20. September 2001 nimmt sich die Frau, die diesen Satz schrieb, im Alter von 25 Jahren das Leben. Beate Middeke stellt ihn gleichsam als Vermächtnis ihrem Film voran. Er ist Ausgangspunkt einer filmischen Nachforschung, die eine existenzielle Frage des Dokumentarischen berührt: Was ist wirklich geschehen – und können wir uns ein Bild davon machen? Aus Aufzeichnungen von Kay-Gwendolin, die den Schrecken der Vergangenheit nur erahnen lassen, und aus den widersprüchlichen Aussagen der anderen entsteht die fragmentarische Rekonstruktion einer von Missbrauch und Gewalt gezeichneten Kindheit, die unfassbar bleibt. Die Filmemacherin hat die Beteiligten dazu gebracht, sich vor der Kamera zu äußern, über Gwendolin und sich selbst zu sprechen, mal verwirrend, mal entlarvend. Eine juristische Nachforschung hat es aus Mangel an verwertbaren Beweisen nicht gegeben. Am Ende, so eine der Mitarbeiterinnen des Mädchenhauses, ist nicht mehr entscheidend, welche Teile der Geschichte im eigentlichen Sinne wahr sind und welche wahnhaft. Unübersehbar ist der verlorene Lebenskampf eines zutiefst traumatisierten und verzweifelten Menschen.
„Zuletzt befreit mich doch der Tod“
D 2008, 76 Min., Regie & Montage: Beate Middeke, Kamera: Justyna Feicht, Frank Wierke, dt. Erstaufführung: Filmfestival Max Ophüls Preis 2008.
Festivals: Max Ophüls Preis 2008, Duisburger Filmwoche 2008, Nordische Filmtage, Filmfest Schleswig Holstein „Augenweide“, Filmfest Wismar, Würzburger Filmtage, Blicke aus dem Ruhrgebiet.
Preise und Auszeichnungen: Duisburger Filmwoche: Dokumentarfilmpreis des Goethe Instituts 2008, Hauptpreis Blicke aus dem Ruhrgebiet 2008, Hauptpreis Filmfest Schleswig Holstein „Augenweide“ 2008, Prädikat Wertvoll Filmbewertungsstelle Wiesbaden
(nach einer Produktionsnotiz)
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