60. Internationale Filmfestspiele Berlin (11. – 21. Februar 2010)
Berlinale Talent Campus #8: Die Zukunft des Films: interkontinental, kollaborativ und crossmedial
„Cinema Unlimited – Intercontinental Connections“
Eines der wesentlichen Ziele des Berlinale Talent Campus ist die Förderung kollaborativen Filmemachens über nationale und kulturelle Grenzen hinweg. Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit braucht man jedoch die richtigen Kontakte, vor allem wenn man in Regionen arbeitet, in denen Filmemacher keine nennenswerte Unterstützung durch die Filmindustrie erfahren, um international zu arbeiten. Das Panel „Cinema Unlimited – Intercontinental Connections“ lädt vier Filmemacher aus vier Kontinenten ein, denen es gelungen ist, über ihre jeweiligen Landesgrenzen hinaus zu arbeiten und sich international zu vernetzen: den iranischen Regisseur Rafi Pitts (The Hunter, Berlinale Wettbewerb 2010), den in Kamerun geborenen und in Frankreich lebenden Regisseur Jean-Marie Téno (Clando, Le Malentendu colonial), die argentinische Regisseurin Natalia Smirnoff (Rompecabezas, Berlinale Wettbewerb 2010) und die zweifache National Film Award-Gewinnerin Madhusree Dutta, die als eine der führenden Dokumentarfilmerinnen Indiens gilt und ihre Installation Cinema City im Programm des Forum Expanded zeigen wird. Die Panelteilnehmer diskutieren u.a., worauf sie bei der Teamfindung achten und wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf internationaler Ebene aussehen kann (Montag, 15.02.2010, 11:00-12:30 Uhr, HAU 1).
„The Indie Filmmakers Guide to Cross Media“
In 100 Jahren Kinogeschichte waren dem Medium Film durch Länge, Verleih- und Vertriebsvorgaben stets Grenzen gesetzt. Der Einfluss neuer Technologien bewirkt gegenwärtig jedoch einen tiefgreifenden Wandel in der Filmproduktion und im Storytelling: welche Konsequenzen hat es für eine Filmhandlung, wenn das Publikum über multiple Plattformen am Produktionsprozess beteiligt und vom passiven Zuschauer zum aktiven Gestalter wird? Wie lassen sich am besten Stoffe und Charaktere entwickeln, die über die unterschiedlichsten Medien ihren Weg zum Publikum finden? Die Veranstaltungsreihe „The Indie Filmmakers Guide to Cross Media“ des Berlinale Talent Campus wird sich diesen Fragen widmen. Pioniere der Cross Media-Bewegung und Experten des interaktiven und immersiven Storytellings werden erläutern, wie man Handlungswelten erschafft, die sich erfolgreich über mehrere Medien und Plattformen transportieren lassen und das Publikum auf neue, wirksame Weise einbinden. Darüber hinaus wird es um die Erschließung neuer Finanzierungsquellen, Vermarktungsstrategien und Distributionsmöglichkeiten unter Einbeziehung crossmedialer Modelle gehen. Moderiert wird die Reihe von Liz Rosenthal, einer Wegbereiterin digitaler Filmproduktion und Vermarktung, die als Digital Distribution Strategy Advisor des UK Film Council tätig ist und die Organisation „Power to the Pixel“ gegründet hat (Montag, 15.02.2010, HAU 2, Dienstag, 16.02.2010, HAU 3, Mittwoch, 17.02.2010, HAU 3, jeweils 14:00 – 15:30 Uhr).
„In the Limelight“: Claire Denis
Die erfolgreiche französische Regisseurin und Drehbuchautorin Claire Denis wird in der „In the Limelight“-Reihe des Campus den Talenten einen persönlichen Einblick in ihre Arbeit gewähren. Gleich mit ihrem ersten Film Chocolat – Verbotene Sehnsucht war Claire Denis 1988 im Wettbewerb von Cannes vertreten.1996 gewann sie mit Nénette et Boni den Goldenen Leoparden in Locarno und 2005 zeigte sie Towards Mathilde im Forum der Berlinale. Zu ihren jüngsten Filmen zählen 35 Shots of Rum und White Material, den sie 2009 im Wettbewerb der Filmfestspiele in Venedig präsentierte (Montag, 15.02.2010, HAU 1, 17:00 Uhr).
Der Berlinale Talent Campus ist eine Initiative der Internationalen Filmfestspiele Berlin, ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH, gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, in Kooperation mit MEDIA – Trainingsprogramm der Europäischen Union, Medienboard Berlin-Brandenburg, Skillset und UK Film Council.
(nach einer Pressemitteilung der Berlinale)