60. Internationale Filmfestspiele Berlin (11. – 21. Februar 2010)

Berlinale 2010: Internationale Jury

Unter dem Vorsitz von Werner Herzog entscheidet die Internationale Jury über die Vergabe des Goldenen und der Silbernen Bären sowie des Alfred-Bauer-Preises im Wettbewerb der Berlinale 2010.
Die weiteren Jury-Mitglieder sind Francesca Comencini, Nuruddin Farah, Cornelia Froboess, José Maria Morales,Yu Nan und Renée Zellweger.
Werner Herzog prägte als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des Neuen Deutschen Films und eine ganze Ära von Filmschaffenden. In seiner knapp 50jährigen Filmkarriere schuf er über 50 Spiel- und Dokumentarfilme, darunter Aguirre, der Zorn Gottes (1972), Nosferatu – Phantom der Nacht (1979), Fitzcarraldo (1982, Silberne Palme in Cannes für die beste Regie), Grizzly Man (2005) und Encounters at the End of the World (2007), für den er 2009 eine Oscar-Nominierung erhielt. Herzog wurde mit zahlreichen Auszeichnungen großer internationaler Filmfestivals geehrt, unter anderem erhielt er für sein Spielfilmdebüt Lebenszeichen den Silbernen Bären für den Besten Erstlingsfilm auf der Berlinale 1968.
Die talentierte italienische Regisseurin und Autorin Francesca Comencini drehte mit 23 Jahren ihren ersten Spielfilm Pianoforte, für den sie in Venedig den Nachwuchspreis gewann. In Cannes war sie mit The Words of my Father sowie dem Dokumentarfilm Carlo Giuliani, ragazzo vertreten. In Berlin erhielt sie 2004 für I like to Work (Mobbing) den Preis der Ökumenischen Jury. Ihr jüngstes Werk Lo spazio bianco lief 2009 im Wettbewerb in Venedig.
Der Schriftsteller Nuruddin Farah gehört zu den bedeutendsten Autoren des modernen Afrika. Bereits sein erster Roman „Aus einer gekrümmten Rippe“ (1970) machte ihn international bekannt. Farahs Werke, die häufig die Suche nach sozialer und familiärer Identität schildern, wurden in über 20 Sprachen übersetzt. 1998 wurde er mit dem internationalen Neustadt-Literaturpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2007 der Roman „Netze“, zweiter Teil einer Trilogie über Farahs Heimat Somalia.
Nach ihrem frühen Ruhm als deutscher Kinderstar wurde Cornelia Froboess zu einer beliebten und äußerst vielseitigen Film- und Theaterschauspielerin. Sie erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den Ernst-Lubitsch-Preis für ihre Rolle als Claire in der Tucholsky-Verfilmung Rheinsberg (1967). Unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder war sie 1982 in Die Sehnsucht der Veronika Voss zu sehen.
Der renommierte spanische Produzent José Maria Morales zeichnet für über 50 Filme von Regisseuren wie Arturo Ripstein, Costa Gavras oder Goran Paskaljevic verantwortlich. Im Berlinale Wettbewerb präsentierte er 2001 La ciénaga (Der Morast) von Lucrecia Martel. 2004 folgte die kraftvolle Familiengeschichte El Abrazo Partido von dem argentinischen Regisseur Daniel Burman, der den Großen Preis der Jury erhielt. Das bewegende Spielfilmdrama La Teta Asustada (Eine Perle Ewigkeit) von Claudia Llosa gewann 2009 den Goldenen Bären.
Die Schauspielerin Yu Nan, in ihrer Heimat China als „Königin des Arthouse-Films“ bekannt, hat eine Reihe eindrucksvoller Frauengestallten gespielt (Lunar Eclipse, The Story of Er Mei) und dafür zahlreiche Darsteller-Preise erhalten. Für ihre Rolle in Tuyas Hochzeit (Goldener Bär der Berlinale 2008) erhielt sie unter anderem die Auszeichnung als beste Schauspielerin beim Chicago International Film Festival. In Hollywood und Babelsberg stand sie 2008 für den Action-Film Speed Racer vor der Kamera.
Die Kinokarriere der international bekannten Oscar-Preisträgerin Renée Zellweger begann u.a. mit Jerry Maguire – Spiel des Lebens, Teurer als Rubine oder Nurse Betty – Gefährliche Träume. Als Titelheldin der Liebeskomödien Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (2001; Oscarnominierung als Beste Hauptdarstellerin) und der Fortsetzung Bridget Jones – am Rande des Wahnsinns feierte die gebürtige Texanerin einen internationalen Publikums- und Kritikererfolg. Auf der Berlinale brillierte Zellweger 2003 in dem Eröffnungsfilm Chicago, für den sie ebenfalls eine Oscarnominierung als Beste Hauptdarstellerin erhielt, sowie 2004 in dem Wettbewerbsbeitrag Unterwegs nach Cold Mountain, der ihr einen Oscar einbrachte.
(nach einer Pressemitteilung der Berlinale)
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