Terminal, Jörg Wagner, 2009
Mit seinem Festivalerfolg „Motodrom“ bewies Jörg Wagner ein hervorragendes Gespür für visuell starke Themen. Waren es dort menschliche Protagonisten, Stuntfahrer auf den Jahrmärkten, die ihre Höllenmaschinen mit Todesverachtung beherrschen, so geben in„Terminal“ die Maschinen den Ton an. Sie haben scheinbar die Herrschaft über eine künstliche, „verlorene Welt“ übernommen, der Mensch erscheint nur noch am Rande als kaum wahrnehmbarer Zwerg zwischen den Füßen der Giganten. „Terminal“ portraitiert den Containerterminal in Bremerhaven, verzichtet jedoch auf jeglichen, erklärenden Duktus. Wagner und sein Team, darunter die bewährten „Motodrom“-Kollaborateure Kamermann Peter Drittenpreis und Cutter Andrew Bird, inszenieren stattdessen ein unheimliches Ballet der Kräne, Hubwagen und Container, für das Felix Kubin einen flirrenden, elektronischen Soundtrack schrieb. „Terminal“ entwickelt über Rhythmus und ästhetische Kadrierung eine zwingende, visuelle Sogwirkung. Die lobende Erwähnung auf den Nordischen Filmtagen ist mehr als verdient.