Ministerpräsident Carstensen verlieh den Kinopreis des Landes Schleswig-Holstein

Die Landesregierung hat erstmals nach einer langjährigen Pause wieder den Kinopreis Schleswig-Holstein verliehen. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen zeichnete am 30. November im Cinema Paradiso im Kleinen Theater Bargteheide (Kreis Stormarn) 14 Kinos für ihr kulturell besonders ansprechendes Programm aus.
“Es ist erklärtes Ziel der Landesregierung, den Filmstandort Norddeutschland noch stärker zu profilieren. Dabei steht für uns fest: Ein Filmstandort kann nur stark sein, wenn er auch starke Kinos mit starken Inhalten hat. Mit dem Kinopreis Schleswig-Holstein wollen wir Filmtheater ermutigen, ihrem Publikum ein ambitioniertes Programm zu bieten”, sagte der Regierungschef. Schleswig-Holstein brauche Kinos, die als lokale Kulturzentren wirken, sagte der Ministerpräsident weiter. “Die Kinos, die wir heute auszeichnen, zeigen regelmäßig Filme, die unsere Filmförderungen mit öffentlichen Mitteln gefördert haben. Und sie runden ihr kulturelles Angebot mit Lesungen, Gesprächen und Konzerten ab”, so Carstensen.
Der Kinopreis Schleswig-Holstein wurde in fünf Kategorien verliehen: Neben dem Sonderpreis des Ministerpräsidenten wurden Kinos ausgezeichnet für ihr Kinderfilm-, Kurzfilm-, Dokumentarfilm- und ihr Jahresfilmprogramm. Die Preisgelder liegen zwischen 5.000 Euro (Sonderpreis) und 1.000 Euro. Insgesamt wurden 27.500 Euro vergeben.
Die Auswahl traf eine Jury bestehend aus der Kulturjournalistin Ruth Bender, dem Produzenten und Regisseur Lars Büchel und Matthias Elwardt, Betreiber des Hamburger Abaton-Kinos.

Kinopreis Schleswig-Holstein 2009 – Die Preisträger


Preise für das Kinderfilmprogramm:
Burg Kino, Uetersen
Beluga Kino, Quickborn
zusammen 1.500 Euro
Jury-Begründung:
Das Burg-Kino Uetersen und das Beluga-Kino Quickborn bieten unter Regie der K&B Kinobetriebe am Hamburger Rand ein ambitioniertes Familienprogramm mit großem Engagement für die Verbreitung des Kinderfilms etwa über einen eigenen Abspielring.
Kommunales Kino, Lübeck
3.500 Euro
Jury-Begründung:
Das Kommunale Kino Lübeck hat in den letzten Jahren sämtlichen Stürmen getrotzt und sein anspruchsvolles Programm auch ohne Unterstützung der Stadt verteidigt. Dabei hat sich das Kino nicht nur mit einem regelmäßigen Angebot, sondern auch mit dem Begleitseminar zur Sektion Kinderfilm der Nordischen Filmtage als besonderer Experte im Bereich Kinderfilm ausgewiesen.
Preis für das Kurzfilmprogramm:
Cinema Paradiso, Kino im Kleinen Theater, Bargteheide
3.500 Euro
Jury-Begründung:
Das Cinema Paradiso hat sich in Bargteheide als kulturell ausgerichtetes Kinozentrum mit einem anspruchsvollen Arthouse-Programm und einer besonderen Liebe zur Kinotradition etabliert. Das gilt besonders dem Kurzfilm, der hier noch oder wieder regelmäßig als Vorfilm läuft.
Preise für das Dokumentarfilmprogramm:
Kommunales Kino im Haus, Eckernförde
1.000 Euro
Jury-Begründung:
Das Kommunale Kino im Haus (Eckernförde) überzeugt mit einem dezidiert lokal ausgerichteten Programm, das seinen Schwerpunkt im Dokumentarfilm findet. Höhepunkt ist seit drei Jahren das internationale Naturfilm-Festival “Green Screen”.
Kommunales Kino in der Pumpe, Kiel
3.500 Euro
Jury-Begründung:
Das Koki Kiel, Kommunales Kino in der Pumpe, behauptet in der vielfältigen Kino- und Kulturlandschaft der Landeshauptstadt seit 30 Jahren eine eigene Linie, die auch über regionale Grenzen abstrahlt. Dazu gehörte von Anfang an ein Dokumentarfilmprogramm, das in seiner Auswahl Gegenwartsthemen aufgreift und sie zusammen mit den Filmemachern wie auch im Festival “Augenweide” präsentiert.
Preise für das Jahresfilmprogramm:
Kino-Center Husum
1.000 Euro
Schauburg-Filmtheater u. Kommunales Kino in Rendsburg
1.000 Euro
Kino Blue King in Glücksburg
1.000 Euro
Lichtblick Filmtheater in Oldenburg
1.000 Euro
Jury-Begründung:
Das Kino-Center Husum, das Schauburg-Filmtheater Rendsburg (mit dem Koki) und das Kino Blue King in Glücksburg haben im Rahmen breit gespannter Jahresprogramme immer auch die eigenen Regionen im Blick und fungieren als Orte kultureller Identität. Das Lichtblick Filmtheater in Oldenburg erhält den Preis für sein Gesamtkonzept als integratives Kulturzentrum.
Kino “Deutsches Haus” Meldorf
1.500 Euro
Capitol-Lichtspiele in Kappeln
1.500 Euro
Jury-Begründung:
Das “Deutsche Haus” in Meldorf und die Capitol-Lichtspiele in Kappeln halten außerhalb der Metropolen in zum Teil historischer Umgebung die Kino-Tradition hoch. Mit breitem Programmspektrum von Mainstream bis Arthouse, aber auch Sonderreihen und Angeboten wie den Schulkinowochen lockt man hier alle Generationen ins Kino.
Traum-Kino in Kiel
2.500 Euro
Jury-Begründung:
Das Traum-Kino hebt sich ab von gängigen Trends. Stattdessen pflegt man mit unbeirrbarer Konsequenz ein ausgewähltes Arthouse- und Independent-Programm und ist damit Heimat für Kino-Liebhaber geworden. Die Jury sieht Potential für kleine technische Entwicklungen, die auf das Preisgeld warten.
Sonderpreis des Ministerpräsidenten:
Kino 51 Stufen, Flensburg
5.000 Euro
Jury-Begründung:
Das Kino 51 Stufen im Deutschen Haus in Flensburg hat sich mit seinem vielfältigen und anspruchsvollen Programm in Flensburg als ein herausragender Ort der Kinokultur etabliert. Die Konzentration auf das deutsche und europäische Kino sowie die Sonderprogrammen für Dokumentar- oder Kinderfilm sind kennzeichnend für die ganz eigene Programmphilosophie. Darüber hinaus pflegt das Kino mit den jährlichen Kurzfilmtagen eine im Kino fast verschwundene Filmgattung, die mit ihrem deutsch-dänischen Programm auch ins Nachbarland ausstrahlt.
(nach einer Pressemitteilung der Landesregierung S.-H.)
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