Mediatage Nord 2009:
Das Ende der Homepage
„Die Zeit der Homepages geht vorbei. Alle Anwendungen im Internet werden sich an Super-Plattformen wie Facebook andocken“, sagte Ibrahim Evsan auf der Veranstaltung „Social Media im Social Web: Chancen und Risiken“ des Clustermanagements Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) am 19. November in Kiel bei den Mediatagen Nord. Evsan gilt als einer der Internet-Pioniere in Deutschland. 2006 gründete er mit der Videoplattform sevenload eines der erfolgreichsten deutschten Start-Ups und jüngst in 2009 die Socialgaming Firma „United Prototype“.
Facebook wird zu einer Art „Einwohnermeldeamt der Netzwelt“, so Evsan. Wer im Social Web nicht zu finden ist, der hat etwas zu verheimlichen. Twitter ermöglicht, den eigenen Livestream zu veröffentlichen. Dort findet man kosten- und problemlos Fachkompetenz zu Spezialthemen. So bietet das Social Web auch unternehmensseitig viele neue Möglichkeiten, die die Wirtschaft nicht verpassen darf.
Außerdem: „Wer Web-Monitoring betreibt, erkennt frühzeitig Krisen und weiß, wer die starken Multiplikatoren sind“, sagte Evsan. Schon in den 1930er Jahren forderte Bertolt Brecht in seiner „Radiotheorie“, dass das Radio einen Rückkanal brauche. Eingelöst wurde dieses Versprechen erst rund 70 Jahre später vom Internet. Hier können sich Menschen interaktiv austauschen und in Blogs und Social Webs selbst zum „Sender“ werden, statt bloß Inhalte zu konsumieren.
„Ich bin ein Onliner, ich denke und lebe digital“, erklärte Evsan und spricht damit für 76 Prozent der Deutschen, die nicht nur online sind, sondern auch eine digitale Visitenkarte bei Twitter, Facebook, Myspace, studiVZ oder XING hinterlassen haben. In den sozialen Netzen generieren die Menschen inzwischen mehr Content als sie konsumieren. Und: Die Nutzer geben immer mehr ihre reale Identität an, die Zeit der Pseudonyme geht ebenfalls zu Ende, so Social-Web-Experte Evsan.
(nach einer Pressemitteilung der Mediatage Nord)