Bundeskongress zur Zukunft kultureller Kinoarbeit in Ost und West

Der fünfte Bundeskongress des Bundesverbands kommunale Filmarbeit, der Dachorganisation von 140 Kommunalen Kinos, der vom 15. bis 17. Mai 2009 in Neubrandenburg stattfindet, steht im Zeichen der Zukunft. Zwanzig Jahre nach der Wende wird er ein Fazit aus der kommunalen Kinoarbeit in Ost und West ziehen und gemeinsame Strategien und Modelle entwickeln. Denn es gilt, sich neuen Herausforderungen wie der Digitalisierung und dem veränderten Freizeitverhalten zu stellen. Ziel ist eine Neupositionierung innerhalb der Kulturlandschaft der Städte.
Kurt Maetzig, Filmregisseur und Mitbegründer der DEFA, wird am Freitag als Ehrengast den Kongress besuchen. Veranstaltungspartner vor Ort ist der Latücht Film & Medien e.V. mit seinem Kino in der einmaligen Atmosphäre einer ehemaligen Kirche.
Fragen an den dreitägigen Kongress sind u.a.:
  • Wie haben sich die Inhalte der Programmarbeit verändert und welche Chancen ergeben sich für die Vermittlung von Filmgeschichte in der Provinz?
  • Wie kann die kinokulturelle Ausstattung von Stadt und Land gesichert werden und die Qualität dem Druck wirtschaftlicher Quoten standhalten?
  • Wie hoch ist der Stellenwert von Events und wie wichtig ist es, viele Zuschauer zu haben?
Für die Panels, Impulsreferate und Workshopmoderationen konnten Fachleute aus der Kinokultur und Politik gewonnen werden. So referiert Professor Winfried Pauleit (Universität Bremen) über neue Methoden und Konzepte der Filmvermittlung im Kommunalen Kino als „Schule des Sehens“. Karl-Heinz Schmid vom Kino 46 in Bremen hinterfragt das Motto „andere Filme – anders zeigen“ und Stefanie Schulte-Strathaus vom Arsenal – Institut für Film- und Videokunst in Berlin analysiert unter dem Stichwort „Programmarbeit heißt Kuratieren“ u. a. die Chancen der Digitalisierung.
Eröffnet wird der Kongress am Freitag u.a. mit Kurzstatements des Autoren und Journalisten Dr. Volker Petzold („Tarkowski trifft King Kong – die Geschichte der Filmclubbewegung in der DDR“) und der Filmjournalistin Katharina Dockhorn, die ihre Studie zur Privatisierung der Kinos in der DDR bzw. den Neuen Bundesländern vorstellt.
Im anschließenden Panel zur Neupositionierung diskutieren mit weiteren Vertretern von Kultur und Politik die Publizistin und Kuratorin Adrienne Goehler, 2001 in der Berliner Übergangsregierung Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, sowie Dr. Martina Bade, Sprecherin der LA Kulturverwaltung Mecklenburg-Vorpommern. Das Panel stellt sich akuten Themen wie der Digitalisierung, dem Kinosterben in Stadt und Land oder Kulturetatkürzungen in Zeiten der Rezession und wird versuchen, Perspektiven für die Kinokultur von morgen zu entwickeln.
Der Kongress soll am Sonntag mit der Verabschiedung der Neubrandenburger Erklärung zur Neupositionierung der kulturellen Kinoarbeit enden, die weitere Schritte festlegen wird.
Eingebettet ist der Kongress in ein Filmprogramm. So wird am Freitagabend eine Auswahl des gemeinsamen Kinoprojekts „Deutsch-Deutsche Filmwelten“ vom FilmhausKino Nürnberg und Kino Latücht vorgestellt. Am Samstagabend zeigt das Berliner Arsenal – Institut für Film und Videokunst Filme von Richard Serra und weiteren Künstlern.
Das detaillierte Programm finden Sie als PDF hier.
Der Bundeskongress wird gefördert und unterstützt von: BKM – Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Filmförderungsanstalt (FFA), Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern und dem Hotel Radisson Blu, Neubrandenburg.
Kongressorte: Hotel Radisson Blu, Treptower Str. 1, 17033 Neubrandenburg, Tel.: 0395-55860, Kino Latücht (Filmprogramme Freitag- und Samstagabend, Kongress am Sonntag).
Veranstalter: Bundesverband kommunale Filmarbeit (BkF), Schweizer Str. 6, 60594 Frankfurt am Main, Tel.: 069-622897, info@kommunale-kinos.de; Kommunales Kino Latücht, Große Krauthöferstr. 19, 17033 Neubrandenburg, Tel.: 0395-5442570, d.claudia@t-online.de.
(nach einer Pressemitteilung des Bundesverbands kommunale Filmarbeit)
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