Preisträger der 55. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

Preise des Internationalen Wettbewerbs

Preise der Internationalen Jury
Mitglieder der Internationalen Jury:
João Garçao Borges (Portugal), Amrit Gangar (Indien), Angela Haardt (Deutschland), Mike Hoolboom (Kanada), Kathy Rae Huffman (Deutschland)
Großer Preis der Stadt Oberhausen
dotiert mit 7.500 Euro
A Letter to Uncle Boonmee
Apichatpong Weerasethakul
Thailand 2009, 18 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Für die Schaffung eines filmischen Idioms, das den konventionellen dokumentarischen Realismus oder seine Abbildung transzendiert. Für die Entwicklung einer Zeitlichkeit, die gelassen und nachdenklich ist, dabei aber tief verstörend in der Art, wie durch die Re-Imagination des Dorfes Nabua auf die Brutalitäten von Armee und Krieg verwiesen wird.
Zwei Hauptpreise
dotiert mit jeweils 3.500 Euro
Ketamin – Hinter dem Licht
Carsten Aschmann
Deutschland 2009, 21 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Wenn die Schatten des Kinos uns zu einer Reise hinter das Licht einladen, hallen Akkorde, Schönheit, Kunst und wahrscheinlich Tod durch die Abstraktion der Filmform, wie in Ketamin – Hinter dem Licht.
True Story
Robert Frank
USA 2004/2008, 26 min, DV, Farbe und s/w
Begründung:
Eine endlose Familienkatastrophe bildet das Epizentrum des Verlustes für den alternden Künstler, der nach einem Leben voller offener Bilderwunden tiefe Zärtlichkeit beweist, eine lebendige Ethik mit seiner Lebensgefährtin, der Künstlerin June Leaf.
ARTE-Preis für einen europäischen Kurzfilm
dotiert mit 2.500 Euro
Bernadette
Duncan Campbell
Großbritannien 2008, 37 min, DV, Farbe und s/w
Begründung:
Bernadette Devlins außerordentliche politische Überzeugungskraft wird auf Fernsehaufnahmen aus der verbarrikadierten nordirischen Stadt Derry und vom Blutsonntag am 30. Januar 1972 eingefangen. Devlins Haftstrafe für ihren Angriff auf den britischen Innenminister im Parlament ist ein Ausdruck ihrer Rolle als radikale Aktivistin. Duncan Campbell rahmt Bernadettes Geschichte mit unbequemen „weißen Flecken“ ein, die die Auflösung ihrer Parameter widerspiegeln, während das geteilte Land langsam zum geteilten Selbst wird.
Lobende Erwähnung der Internationalen Jury
Nora
Alla Kovgan und David Hinton
USA 2009, 36 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Für seine rauschhaften Farben und ständige Metamorphose von Tanzdelirien, Tagebuchmomenten in Zwischentiteln, Gender auf den Kopf stellende Choreographie und Dorfvignetten, in einer überraschenden Wendung nach der anderen.

Preis der Jury des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen

dotiert mit 5.000 Euro
Mitglieder der Jury:
Barbara Engelbach (Köln), Nikolaj Nikitin (Köln), Ruth Schiffer (Düsseldorf), Ulrike Sprenger (Konstanz), Stefan Westerwelle (Köln)
A Letter to Uncle Boonmee
Apichatpong Weerasethakul
Thailand 2009, 18 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Die Jury des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen zeichnet einen Film aus, der sich als scheiterndes Projekt ausgibt, um dabei auf meisterhafte Weise immer neue visuelle und gedankliche Räume zu öffnen. Der Film spannt den Bogen von einer biografischen Geschichte über eine Reflexion filmischen Erzählens bis hin zur Darstellung politischer und historischer Zusammenhänge. Apichatpong Weerasethakuls Film A Letter to Uncle Boonmee überzeugt als klug konzipiertes und zugleich sinnliches Werk.
Lobende Erwähnung
Elefantenhaut
Severin Fiala und Ulrike Putzer
Österreich 2009, 34,5 min, 35 mm, Farbe
Begründung:
Elefantenhaut ist das Portrait einer Frau in der österreichischen Provinz zwischen ihrer Arbeit als Packerin in einer Druckerei und der Pflege ihrer bettlägerigen Mutter. Der Film besticht durch seine hervorragende Regieleistung, die der Laiendarstellerin Raum gibt, eigene Erfahrungen einzubringen und sie für den Film fruchtbar zu machen. Auf diese Weise wird der Film zu einer genauen Milieustudie jenseits aller Klischees.

Preis der Internationalen Filmkritik (FIPRESCI-Preis)

Mitglieder der Jury:
Philippe Gajan (Kanada), Dietman Kammerer (Deutschland), Marina Kostova (Mazedonien)
Bernadette
Duncan Campbell
Großbritannien 2008, 37 min, DV, Farbe und s/w
Begründung:
Dieser Film ist das faszinierende Portrait einer jungen Frau, deren politischer Aktivismus zur Zeit der nordirischen Konflikte und des Blutsonntags großen Einfluss hatte. Mit Hilfe von Nachrichten- und Archivmaterial fängt der Film die universale Wahrheit politischen Engagements ein, und die Möglichkeiten und Schwierigkeiten des Lebens danach.

Preis der Ökumenischen Jury

dotiert mit 1.500 Euro
Mitglieder der Jury:
Julia Helmke (Deutschland), Gudrun Hohenberger (Österreich), Vanessa Weinert Locke (Deutschland), Natalie Resch (Österreich), Eberhard Streier (Deutschland)
Elefantenhaut
Severin Fiala und Ulrike Putzer
Österreich 2009, 34,5 min, 35 mm, Farbe
Begründung:
Der Film zeigt Menschen in einer tristen Umgebung, die sich immer wieder als stark, liebevoll und menschlich erweisen. Er nimmt ein aktuelles Thema zeitgemäß auf und lenkt den Blick auf verloren geglaubte Möglichkeiten des Lebens.
Lobende Erwähnung
The Conservatory
Matilda Tristram
Großbritannien 2008, 2,5 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Kurz und humorvoll zeigt der Film, wie Unausgesprochenes Form annimmt, verletzt und überwunden wird.

Preise der Kinojury

verbunden mit zwei Ankaufsoptionen durch die KurzFilmAgentur Hamburg für die prämierten Arbeiten
Mitglieder der Jury:
Vildana Drljevic (Bosnien und Herzegowina), Dirk Steinkühler (Deutschland), Martin Urban (Deutschland)
Prrrride
Sirah Foighel Brutmann und Eitan Efrat
Niederlande/Israel 2008, 3 min, DV, Farbe
Begründung:
Wir hören ein Schlagzeug und eine Pauke, hören vom Militärdienst und den Gefühlen einer Mutter. Wir sehen einen Musiker, aber wir sehen nicht seinen Kopf. Trotzdem schaffen es die Filmemacher, in unserem Kopf ein sehr plastisches und persönliches Bild von einem Menschen entstehen zu lassen, und uns ganz nebenbei auf Konflikte und Widersprüche unserer Zeit aufmerksam zu machen.
Murphy
Bjørn Melhus
Deutschland 2008, 3,5 min, DV, Farbe
Begründung:
Dieser Film extrahiert die Essenz des Actionfilms. Dessen Töne geben den Stroboskopeffekten den Rhythmus vor, in dem verschiedenfarbige Flächen auf der Leinwand tanzen. Dies montiert der Filmemacher so originell wie außergewöhnlich, dass der Zuschauer, der sich auf dieses Filmerlebnis einlässt, mit dem startenden Helikopter langsam abhebt, durchgeschüttelt wird und schließlich behutsam wieder in seinem Kinosessel landet.
Lobende Erwähnung
Booo
Alicja Jaworski
Schweden 2009, 7 min, 35 mm, Farbe
Begründung:
Der Animationsfilm versteht es mit einfachen Mitteln, seinem jungen Publikum eine Geschichte vom „Anderssein“ und von Freundschaft zu erzählen und benötigt dafür fast nur einen Laut.
Preis der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen
dotiert mit 500 Euro
Burning Palace
Mara Mattuschka
Austria 2009, 32 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Dieses Jahr haben wir uns für einen Film entschieden, in dem körperliche und emotionale Grenzen auf atemberaubende, intelligente und publikumswirksame Weise gleichermaßen überschritten und neu definiert werden. Hervorheben möchten wir die konsequente filmische Umsetzung eines Bühnenstücks mit eindrucksvollen Tänzerinnen und Tänzern. Ton, Bild und Montage sind von einer sinnlichen Qualität, deren kluge Opulenz uns alle beeindruckt hat.

Preise des Deutschen Wettbewerbs

Mitglieder der Jury des Deutschen Wettbewerbs:
Maike Mia Höhne (Deutschland), Rainer Komers (Deutschland), Isabella Reicher (Österreich)
Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs
ex aequo, dotiert mit je 2.500 Euro
Die Jury vergibt den Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs 2009 ex aequo an zwei Filme: Beide Arbeiten entwickeln analog oder digital, in Bild und Ton neue Perspektiven auf die Welt – technisch virtuos, spielerisch und mit eigenem Witz. Reale Objekte erhalten ein irritierendes Eigenleben, kinematografische Räume entfalten sich jenseits traditioneller Koordinatensysteme.
n.n.
Michel Klöfkorn
Deutschland 2009, 11 min, DV, Farbe
Begründung:
n.n. nimmt Elemente einer technoiden Kulturlandschaft und animiert sie als belustigend-beängstigendes Bewegungsschauspiel – als anschwellenden Schwarm ameisenhafter Wesen, der die Versatzstücke der Zivilisation lustvoll zerschreddert. Ruhe findet die Welt erst im menschenleeren ewigen Eis.
Please Say Something
David OReilly
Deutschland 2009, 10 min, DV, Farbe
Begründung:
Ein klassisches Szenario bildet den Ausgangspunkt für überbordende filmische Explorationen: Please Say Something wirft einen modernen Blick auf ein altes Problem – wie kann das gehen mit der Liebe und der Kreativität. Die Frage zündet ein hintergründiges, beziehungsreiches, eigenwilliges Bilderfeuerwerk. Mittendrin: Katze und Maus. Forever.
3sat-Förderpreis
dotiert mit 2.500 Euro, für einen Beitrag, der sich durch eine neue Sichtweise auszeichnet. Der Preis umfasst darüber hinaus das Angebot, den ausgezeichneten Beitrag zu erwerben und im 3sat-Programm zu präsentieren.
Rebeca
Gonzalo H. Rodríguez
Deutschland 2009, 24 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Im Zuge einer brüchigen, suchenden Bewegung kommen unterschiedlichste filmische Mittel zur Anwendung: Ein verschüttetes Leben wird in Bild, Schrift und Ton, in visuellen Assoziationen, in mimetischen Anverwandlungen, mittels Dokumenten und in fragmentarischen Interviews umkreist. Ansätze werden erprobt und wieder verworfen. Am Ende steht keine gesicherte Erkenntnis. Die Suche geht weiter. Der Gewinn liegt in eben dieser Erfahrung.

Preise des NRW-Wettbewerbs

Mitglieder der Jury:
Gabi Hinderberger (Bochum), Ute Mader (Leverkusen), Dirk Steinkühler (Köln)
Erster Preis des NRW-Wettbewerbs
dotiert mit 1.000 Euro, gestiftet von der NRW Bank
A Taste of Honey
Simon Rittmeier
Deutschland 2008, 10 min, Beta SP, s/w
Begründung:
Der in Schwarzweißbildern gedrehte Film zeigt unerwartete Eindrücke von Kuba im Jahre 49 nach der Revolution: eine wenig motivierte Verkäuferin in einem Geschäft, Ventilatoren, die aufgrund von Stromausfall nicht funktionieren, Senioren beim Tanz, die Santera beim Vollzug eines religiösen Rituals am Strand. Die Lähmung des Lebens manifestiert sich in den Bildern, die von den atmosphärischen Tönen begleitet werden. Dem Regisseur gelang es trotz Zensur und staatlicher Kontrolle, die Abwesenheit der Utopie im tropischen Paradies deutlich zu machen und die beklemmende Umgebung einzufangen. Der Titel des Films stammt von einem Song der Beatles, denn vor allem wurde John Lennon in Havanna mit einem Denkmal geehrt.
Zweiter Preis des NRW-Wettbewerbs
dotiert mit 500 Euro, gestiftet von der NRW Bank
Dial M for Mother
Eli Cortiñas Hidalgo
Deutschland 2008, 11,5 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Der Film befasst sich in erster Linie mit der Filmdiva Gena Rowlands und setzt ihr ein eindeutiges Denkmal. Das Konzept des Films ist durch ein diffiziles Montageverfahren in künstlerischer Hinsicht sehr hintergründig, denn es geht in der zweiten Ebene um Telefonate mit der Mutter der Regisseurin, die durch den Einsatz von Split Screens in der Verkörperung der Diva geschickt verfremdete Eindrücke hinterlässt. Das immer wieder geradezu nervige Klingeln des Telefonapparates schafft in Kombination mit Dialogfetzen eine äußerst dichte Atmosphäre.
Lobende Erwähnung
Luft
Natalia Stürz
Deutschland 2008, 1 min, DV, Farbe
Begründung:
Selten hören wir so genau zu wie bei den Nachrichten – selbst bei den Fernsehnachrichten. Die Filmemacherin hört hier noch genauer hin und entdeckt den Moment vor der Nachricht. Konzentriert und in schneller Montage fügt sie die Augenblicke des Luftholens pointiert zusammen, ohne dass dem Zuschauer dabei die Nachricht entgeht.

Preise des Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs

Preis der Kinderjury des Internationalen Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs
dotiert mit 1.000 Euro, gestiftet von der Neue Ruhr Zeitung
Mitglieder der Jury:
Jonas Held (10), Larissa Janßen (10), Sybel Krämer (9), Alexander Michalopoulos (10), Niklas Schubert (10)
Adriaan: Een Kist voor Stippie
(Adriaan: Ein Sarg für Stippie)
Mischa Kamp
Niederlande 2007, 9 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Stippie, der Hund von Adriaan, ist gestorben und wird begraben. Viele haben eine solche Situation schon erlebt, und der Film gibt die Gefühle besonders durch die Musik realistisch und für uns nachvollziehbar wieder. Wir konnten gut mit Adriaan mitfühlen. Besonders s
nd uns die tollen Schauspieler und die Musik aufgefallen. Der Film ist die richtige Mischung aus traurig und lustig.
Lobende Erwähnung
The Problem with Pets
(Das Problem mit Haustieren)
Catriona Craig
Großbritannien 2008, 13 min, DV, Farbe
Begründung:
Der Film ist besonders erzählt. Die Schauspieler sehen verrückt aus und die Kostüme und die Musik lassen den Film sehr witzig wirken, obwohl das Thema eigentlich sehr ernst ist.
Preis der Jugendjury des Internationalen Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs
dotiert mit 1.000 Euro
Mitglieder der Jury:
Tobias Aarns (16), Marvin Dahlem (16), Katherina Pasaliari (16), Gerrit Plucinski (16), Fritz Schippers (16)
Ralph
Alex Winckler
Großbritannien 2008, 12,5 min, Beta SP, Farbe
Begründung:
Durch das geschickte Spiel mit verschiedenen Sprachen, unkomplizierten Charakteren und einer fließenden Handlung konnte uns ein Film besonders an die Leinwand fesseln, ohne langweilig zu werden. Ralph versucht, in einem fremden Land ohne Fremdsprachenkenntnisse seine Angebetete zu finden. Mit einem überraschenden Wendepunkt, der ein schönes Beispiel für Liebe liefert, berührt dieser Kurzfilm seine Zuschauer und bleibt uns lang im Gedächtnis.
Lobende Erwähnung
Varde
(Grenzstein)
Hanne Larsen
Norwegen 2008, 15,5 min, 35 mm, Farbe
Begründung:
Die Lobende Erwähnung des diesjährigen Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs geht an einen Film, der sowohl durch hervorragende, authentische und glaubwürdige Schauspieler als auch durch seine Kritik am Gruppenzwang und seine spannende Art überzeugt hat. All das haben wir gern im Kurzfilm.

11. MuVi-Preis

Die Jury:
Elke Buhr (Monopol, Berlin)
Diedrich Diederichsen (Autor, Berlin/Wien)
Herbert Fritsch (Schauspieler/Regisseur/Medienkünstler, Berlin)
Vorrede der Jury:
Die Jury stellt fest, dass in Deutschland offensichtlich das Genre des Popmusikvideos, wie wir es kannten, ausgestorben ist. Wir haben es vielmehr mit einer neuen, weniger in kulturindustriellen Sweatshops als an Kunstakademien gepflegten Form zu tun – was sich nicht immer verbergen lässt. Im Musikvideo war die Frage des Status und Anspruchs durch die Einbindung in das Großgenre der Pop-Musik geklärt. In dieser neuen Situation stellt sich der Jury die Frage, mit welcher Art von künstlerischen Objekten sie es eigentlich zu tun hat: Auffällig ist zum Beispiel, dass häufig als angewandte Gestalter ausgebildete Produzenten Objekte herstellen, die mit autonomem Kunstanspruch auftreten. In anderen Fällen, wie etwa dem Gewinnervideo, ist die Bildgestaltung als eine Art gesamtkünstlerische Extension von den Musikern selbst übernommen worden. In dieser Lage muss die Jury auf quasi-experimentelle Weise ihre Kriterien ausrichten.
Der erste Preis, dotiert mit 2.500 Euro, geht an:
Thomas Köner für Pasajeros peregrinos pilotos (Porter Ricks), 2008
Weil das Video uns durch ein ebenso einfaches wie einleuchtendes Bildbearbeitungsprinzip verblüfft hat. Der klassische Blick aus dem Fenster auf einen Platz zeigt die Bewegung der Passanten als Ornament, schafft eine visuelle Erzählung und schlägt unangestrengt die Brücke zu dem Phänomen, dass soziale Ornamente in der Kontrollgesellschaft intime Rückschlüsse auf den Einzelnen zulassen.
Der zweite Preis, dotiert mit 1.500 Euro, geht an:
Xenia Lesniewski für Egodyston (Groenland Orchester), 2009
Dieses Video überzeugt durch seine thematische und gestalterische Konsistenz. Die stroboskopartig hineingeschnittenen Farbflächen verleihen der visuellen Erzählung einen relativierenden und dadurch reflexiven Kontrast.
Der dritte Preis, dotiert mit 1.000 Euro, geht an:
Karl Kliem für Graf (Lithops), 2009
An diesem Video gefiel uns eine negative Erhabenheit, erzeugt von einer Überdosis alltäglicher Hässlichkeit bis zu den grotesken Gesichtermasken öder, tagesaktueller Politiker und einer zu Tode standardisierten Websiten-Grafik. Gegen den so mit leichter Hand durchquerten digitalen Alltagsschmutz werden die Kräfte des gezielt Gelangweilten mobilisiert.
Der MuVi-Online Publikumspreis
ermittelt durch Abstimmung im Internet und dotiert mit 500 Euro, geht an:
Daniel Franke und Martin W. Maier für Zum König geboren (Marteria), 2009
(nach Pressemitteilungen der Kurzfilmtage Oberhausen)
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