13. Filmfest Schleswig-Holstein Augenweide

Die Preisträger – Jurybegründungen

Preis für den besten Langfilm für „Die Glücklichen“ von Jan-Georg Schütte
Drei Tage, sechs Kameras, genauso viele Schauspieler, kein Drehbuch und 80 Stunden Material. Aus der Improvisation entwickelt sich bei Jan-Georg Schütte ein irritierendes Geflecht der Beziehungen, das wortreich Lebenslügen, Entwürfe und Befindlichkeiten auslotet. Schütte und seine fulminanten Schauspieler wagen viel. Und ihnen gelingt ein großartiger komischer Film. In dem gewinnt die erfolglose Suche nach dem Glück eine bittere Authentizität, bei der uns das Lachen auch mal im Halse stecken blieb.
Preis für den besten Kurzfilm (ex aequo) für „Tischgesellschaft“ von Tobi Degenhardt
Sieben Gänge, sechs Personen und ein sinnfreies Tischgespräch. Man kennt solche Gespräche, die ihre eigene Parodie sind. Trickfilmer Tobi Degenhardt zerlegt die Endlosschleife der Nicht-Kommunikation in schräge Bilder und treibt das Palaver um Wachtelei und BumBum-Eis mit eigenwilligem Strich auf die Spitze. Das ist lässig, frech – und erinnerte uns in seiner Beobachtungsgabe und mit dem Gespür fürs Absurde an Großmeister Loriot.
Preis für den besten Kurzfilm (ex aequo) für „Schneezeit“ von Hannes Burchert
Eine Hütte in Norwegen, zwei Männer, vielleicht auch nur einer, ein paar tote Käfer und massenweise Winter. In den traumverlorenen Schneebildern von Hannes Burchert verlieren sich Zeit und Raum. Handwerklich souverän entsteht hier eine Einheit von Bild, Montage und Atmosphäre. Eine Geschichte vom Stillstand der Zeit.
Lobende Erwähnung für „Was übrig bleibt“ von Fabian Daub und Andreas Gräfenstein.
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