Jahres-Mitgliederversammlung der AG DOK bestätigt Vorstand
Thomas Frickel bleibt Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm / AG DOK. Die von mehr als 100 Mitgliedern besuchte Jahreshauptversammlung in Berlin bestätigte den langjährigen Vorsitzenden einstimmig, als zweiter Vorsitzender wurde der Berliner Produzent Gunter Hanfgarn gewählt. Schatzmeisterin ist auch weiterhin Gerlinde Böhm (Berlin), und auch bei der Beisitzerwahl setzten die Mitglieder auf das bewährte Team: Simon Baumann (Leipzig/Moskau), Martin Hagemann (Berlin), Cay Wesnigk (Lübeck), Christian Beetz (Berlin) und Herbert Schwering (Köln) wurden in ihren Ämtern bestätigt, neu hinzugewählt wurde Susanne Petz aus München, nachdem die Mitgliederversammlung zuvor eine Erweiterung des Vorstands beschlossen hatte. Damit reagierte die Versammlung auf die stetig steigenden Mitgliederzahlen der AG DOK – allein im letzten Jahr kamen 78 Mitglieder und Mitgliedsfirmen neu dazu, so dass der Verband inzwischen mehr als 850 Produzenten, Autoren, Regisseure und andere Filmschaffende organisiert. Nicht mehr für den Vorstand kandidiert hatte Jörg Langer, der acht Jahre lang die zahlreichen Auslandsaktivitäten der AG DOK koordiniert hatte und dafür gebührend gewürdigt wurde. Der Status eines Ehrenmitglieds wurde im Rahmen der Versammlung an den Berliner Regisseur Winfried Junge verliehen, der mit der Geschichte der Kinder von Golzow über die letzten Jahrzehnte hinweg die aufwändigste Langzeitdokumentation der Filmgeschichte geschaffen hat.
Die Jahresmitgliederversammlung der AG DOK fand, wie in den letzten Jahren üblich, während der Berlinale statt, da viele Mitglieder der AG DOK zu diesem Anlass nach Berlin kommen.
Als inhaltliche Schwerpunkte des vergangenen Jahres benannte der Jahresbericht des Vorstands unter anderem die Debatte um die Neufassung des Filmförderungsgesetzes und die Bemühungen, den Positionen von Urhebern und Produzenten im aktuellen Rundfunkstaatsvertrag Gehör zu verschaffen. Die AG DOK konnte ihren Gesellschafteranteil bei German Films erhöhen und zugleich die Palette ihrer Aktivitäten zur Präsentation des deutschen Dokumentarfilms im Ausland erweitern – eine Dienstleistung, die der Verband in enger Zusammenarbeit mit German Films nicht nur für die eigenen Mitglieder, sondern für die gesamte Branche erbringt. Andere Aktivitäten richteten sich im letzten Jahr auf die Sicherung des Deutschen Filmerbes – eine Aufgabe, der sich die AG DOK in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv schon seit geraumer Zeit verschieben hat. Ausgelöst durch die Insolvenz eines Berliner Film-Kopierwerks rückte dieser Themenbereich sogar noch stärker in den Mittelpunkt des Interesses – bis hin zu einer Anhörung im Kulturausschuß des Deutschen Bundestags.
Hans-Joachim Otto, der Vorsitzende dieses Ausschusses, war in diesem Jahr politischer Gastredner der Mitgliederversammlung. Er begann mit einem eindrucksvollen Plädoyer für die Erfüllung des Kultur- und Bildungsauftrags durch das öffentlich-rechtliche Fernsehen – das sei der eigentliche Ast, auf dem das gebührenfinanzierte Fernsehen sitzt. Auf die derzeit laufende Diskussion um öffentlich-rechtlichen Internet-Aktivitäten bezogen, unterstützte Otto die Forderung von Urhebern und Produzenten nach angemessenen Vergütungen und fairen Vertragsbedingungen und schloß – für einen liberalen Politiker durchaus bemerkenswert – gesetzgeberische Eingriffe nicht aus, wenn die Sender ihre Marktmacht dazu mißbrauchen sollten, der unabhängigen Produktionswirtschaft die Bedingungen zu diktieren.
(nach einer Pressemitteilung der AG DOK)