Die Welt im Blick – Studentenfilmfestival „sehsüchte“ mit Rekordeinreichung

Erstmals in der Geschichte des größten Studentenfilmfestivals Europas erreichten das Festivalteam über 1.200 Einreichungen. Mit knapp 60 Prozent erhöhte sich der Anteil an internationalen Zusendungen erheblich. Die sechsköpfige Programmgruppe des 38. Internationalen Studentenfilmfestivals „sehsüchte“ (21. bis 26. April 2009) hat damit ein Drittel mehr Filme zu sichten hat als im Vorjahr. Die zahlreichen Zusendungen sind ein erneuter Beleg für den hohen Bekanntheitsgrad von „sehsüchte“ weltweit.
Das Auswahlkomitee freut sich besonders über den hohen Anteil an internationalen Einreichungen. Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme aus 67 Ländern werden um die begehrten Plätze im internationalen Wettbewerb des Studentenfilmfestivals wetteifern. Auffällig sind neben den traditionell zahlreichen Zusendungen von deutschen Filmhochschulen die vielen Einreichungen aus Israel und den USA. Aber auch Filme aus weniger bekannten Filmländern wie Pakistan, Sri Lanka, Libanon, Irak, Panama und Nepal haben die Organisatoren des Studentenfilmfestivals erreicht.
Zahlreiche Einsendungen beschäftigen sich mit den gegenwärtigen und vergangenen Kriegsituationen weltweit. So thematisieren israelische Filme und Einreichungen aus dem ehemaligen Jugoslawien das alltägliche Leben während des Krieges, das sich häufig in privaten Schicksalen spiegelt. Die Filme der deutschen Nachwuchsregisseure beschreiben vor allem zwischenmenschliche Beziehungen, die sich einfühlsam und leise mit den Problemen des Alltags auseinandersetzen.
Alles außer Bollywood? – sehsüchte-Fokus präsentiert Nachwuchsfilme vom Indischen Subkontinent
„sehsüchte.09“ widmet sich in der Sektion Fokus Filmen aus Indien, Pakistan, Sri Lanka, Nepal, Bangladesch und Buthan. Eine hochkarätige Jury mit Teilnehmern aus drei Fokus-Ländern wird aus 50 Einreichungen einen Gewinnerfilm prämieren
Mit über einer Milliarde Einwohnern ist der Indische Subkontinent die bevölkerungsreichste Region der Welt. Nahezu 1.000 Filme werden südlich des Himalajas jährlich produziert. Der Hindi-Film, besser bekannt unter dem Begriff „Bollywood“, dominiert den westlichen Blick auf diese vielfältige und faszinierende Filmlandschaft. „sehsüchte“ möchte in diesem Jahr hinter die Kulissen Bollywoods schauen. Wie entwickelt sich der Filmnachwuchs jenseits des Hindi-Kinos? Dominieren die Produktionen der Nachwuchsfilmemacher aus Indien andere Länder des Subkontinents? Gibt es eine junge, aufstrebende Filmemachergeneration, die vom achtfachen Oscargewinner „Slumdog Millionaire“ profitieren kann?
Eine eigene Jury bewertet die eingereichten Filme und vergibt den vom Auswärtigen Amt mit 1.000 Euro dotierten Fokus-Dialog-Preis. Das Auswahlkomitee ist auf der Suche nach innovativen Werken jenseits des etablierten Hindi-Kinos. „sehsüchte“ konnte drei ausgewiesene Experten aus Indien, Pakistan und Sri Lanka für die Jury gewinnen:
  • Partho Sen-Gupta – Indischer Filmemacher, hat 1995 mit seinen Film „Le Cochon“ am Studentenfilmfestival „sehsüchte“ in Potsdam-Babelsberg teilgenommen, lebt in Brighton,
  • Rubini Selvanathan – Schriftstellerin und Filmemacherin aus Sri Lanka, lebt in Berlin
  • Manzar Sehbai – Pakistanischer Schauspieler und Theaterwissenschaftler, stellvertretender Vorsitzender des Asian Pacific Filmfestival, lebt in Berlin.
Der Fokus ist ein fester Bestandteil des Festivals und setzt einen regionalen Schwerpunkt in der Filmauswahl. Gemeinsam mit dem Publikum wird „sehsüchte“ dieses Jahr die unangetasteten Filmkostbarkeiten des Indischen Subkontinents entdecken.
Konzeption und die Organisation dieses Festivals der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ liegen auch in diesem Jahr vollständig in den Händen ihrer Studierenden.
Weitere Infos unter www.sehsuechte.de.
(nach Pressemitteilungen von „sehsüchte“)
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