59. Int. Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2009
Die Bären – Preise der Internationalen Jury 2009
Die Internationale Jury der Berlinale 2009 (Tilda Swinton (Präsidentin), Isabel Coixet, Gaston Kaboré, Henning Mankell, Christoph Schlingensief, Wayne Wang, Alice Waters) stellt fest, dass es im Wettbewerb dieses Jahr sehr viele Filme gegeben hat, in denen es vor allem darum ging, wie das Verständnis und die Interpretation wichtiger Themen vorangetrieben werden. Deshalb hat sich die Jury dazu entschlossen, die Filme und Künstler auszuzeichnen, denen es gelingt, politisches Statement und poetische Form in ein ausgeglichenes Verhältnis zu setzen.
Goldener Bär für den Besten Film
La teta asustada (The Milk Of Sorrow) von Claudia Llosa
Silberner Bär – Großer Preis der Jury
Alle Anderen von Maren Ade
ex aequo
Gigante von Adrián Biniez
Silberner Bär – Beste Regie
Asghar Farhadi für Darbareye Elly (Alles über Elly)
Silberner Bär – Beste Darstellerin
Birgit Minichmayr in Alle Anderen von Maren Ade
Silberner Bär – Bester Darsteller
Sotigui Kouyate in London River von Rachid Bouchareb
Silberner Bär – Herausragende künstlerische Leistung
Jurybegründung: „Wir Filmemacher vergessen manchmal die besondere Fähigkeit des Sounds, Atmosphären zu schaffen; und sehr oft verwenden wir den Sound auf eine vorhersehbare Weise. Die Art, wie dieser Film seine düstere Erzählung um ein starkes Sound-Design herum aufbaut, hat eine große Originalität, Experimentierfreude und Risikobereitschaft.“ Der Silberne Bär für eine herausragende künstlerische Leistung geht an:
Gábor Erdély und Tamás Székely für das Sound-Design in Katalin Varga von Peter Strickland
Silberner Bär – Bestes Drehbuch
Jurybegründung: „Die Jury zeichnet ein Drehbuch aus, das uns an einer speziellen Erfahrung teilhaben lässt, eine Erfahrung die oft übersehen oder verborgen wird. Wir wollen mit dem Preis Produzenten, Verleiher und das Publikum in aller Welt ermutigen, nach Möglichkeiten zu suchen, wie unser Horizont erweitert werden kann. Wir wollen außerdem mit dem Preis die Besonderheit des Kinos würdigen, uns Geschichten zu erzählen, an die kein anderes Medium sich herantraut.“ Die Jury verleiht den Silbernen Bären für das beste Drehbuch an:
Oren Moverman und Alessandro Camon für The Messenger von Oren Moverman
Alfred-Bauer-Preis
Jurybegründung: „Die Jury hat einstimmig entschieden, den diesjährigen Alfred-Bauer-Preis an zwei Filme und zwei Regisseure zu verleihen. Einer dieser Regisseure ist ein Altmeister, der auf eine bereits sechzigjährige Erfahrung als Filmemacher zurückblickt. Doch er ist jung und geistig mutig geblieben, was die Entwicklung neuer filmischer Ausdrucksmöglichkeiten anbelangt. Er zögert auch nicht, sich selbst als Figur in seinem neuen Film mit einzubringen.
Der andere Regisseur ist ein junger Mann, der mit seinem ersten Spielfilm nach Berlin gekommen ist.
Beide sind vom gleichen leidenschaftlichen Willen angetrieben, die Filmsprache weiter zu entwickeln, um die wichtigen Geschichten über unsere Zeit und die Grundbedingungen menschlichen Daseins zu erzählen.“ Die Jury verleiht den Alfred-Bauer-Preis an:
Gigante von Adrián Biniez
ex aequo
Tatarak (Der Kalmus) von Andrzej Wajda
(nach einer Pressemitteilung der Berlinale)