59. Int. Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2009

Perspektive Deutsches Kino: „Gitti“ von Anna Deutsch mit „Dialogue en perspective“ ausgezeichnet

Am 14.2. wurde auf der 59. Berlinale im Rahmen der Preisverleihung der unabhängigen Jurypreise zum sechsten Mal der Jurypreis „Dialogue en perspective“ von einer jungen deutsch-französischen Jury vergeben. In diesem Jahr ging der Preis an den Film Gitti von Anna Deutsch. Der Preis wurde 2004 vom internationalen frankophonen Fernsehsender TV5MONDE gemeinsam mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin initiiert und wird in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) an einen Film aus der Sektion Perspektive Deutsches Kino verliehen.
Die junge Jury bestehend aus drei deutschen und vier französischen Cineasten zwischen 18 und 29 Jahren entschied über die Vergabe des „Dialogue en perspective“. Unter der Führung des Jurypräsidenten und Regisseurs Matthias Luthardt sahen die Jurymitglieder die zwölf Beiträge der Berlinale-Sektion Perspektive Deutsches Kino und diskutierten anschließend leidenschaftlich darüber, welches filmische Werk sie am meisten beeindruckt hat und somit den „Dialogue en perspective“ verdient.
Warum Gitti schließlich gekürt wurde, begründet die Jury wie folgt: „Die Jury entscheidet sich für Gitti, weil der Regisseurin Anna Deutsch mit bescheidenen Mitteln ein sehr persönliches und dabei humorvolles Portrait von ihrer Protagonistin gelungen ist. Ein Dokumentarfilm, der in seiner präzisen Formsprache nie voyeuristisch wirkt, und dem Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minuten in den Bann seiner Hauptfigur zieht.“
Eine lobende Erwähnung geht an Polar von Michael Koch: „Polar fällt durch eine besondere Fragilität auf. Es ist ein leiser, feiner Film, mit beiläufig erzählten und nachhaltigen poetischen Momenten. Der Film zeugt von einem vielversprechenden Regietalent.“
Der Jury fiel auf, dass es in den diesjährigen inszenierten Filmen der Perspektive Deutsches Kino einige sehr überzeugende schauspielerische Leistungen gab. Zwei Darsteller sollen besonders hervor gehoben werden: Franziska Petri in Für Miriam von Lars-Gunnar Lotz, die mit ihrer sensiblen Darstellung der Lehrerin Karen die Jury tief bewegte, sowie Jacob Matschenz, der in Fliegen von Piotr J. Lewandowski durch seine Darstellung des jungen Russen Dima eine besonders kraftvolle schauspielerische Präsenz zeigt.
Für TV5MONDE und das DFJW ist das Ziel der Vergabe des „Dialogue en perspective“-Jurypreises den jungen deutsch-französischen Austausch und den interkulturellen Dialog über Film und insbesondere junge deutsche Produktionen zu fördern. Der Preisträgerfilm wird im Herbst 2009 beim Festival des deutschen Films in Paris vorgestellt. Ferner wird TV5MONDE die französische Untertitelung von Gitti übernehmen und einen möglichen deutschen Kinostart des Filmes durch Werbung unterstützen.

(nach einer Pressemitteilung der Berlinale)
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