58. Internationale Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2008

Berlinale 2008 – Die Preise

Die Preise der Internationalen Jury 2008

Goldener Bär für den Besten Film
Tropa de elite | The Elite Squad

von José Padilha

Silberner Bär – Großer Preis der Jury
Standard Operating Procedure
von Errol Morris

Silberner Bär – Beste Regie 2008
Paul Thomas Anderson
für There Will Be Blood

Silberner Bär – Beste Darstellerin 2008
Sally Hawkins
in Happy-Go-Lucky von Mike Leigh

Silberner Bär – Bester Darsteller 2008
Reza Najie
in Avaze Gonjeshk-ha von Majid Majidi

Silberner Bär – Herausragende künstlerische Leistung (Musik) 2008
Jonny Greenwood
für There Will Be Blood
von Paul Thomas Anderson

Silberner Bär – Bestes Drehbuch 2008
Wang Xiaoshuai
für Zuo You | In Love We Trust

Alfred-Bauer-Preis 2008
Lake Tahoe

von Fernando Eimbcke

Preise im Kurzfilmwettbewerb

Siehe hier

Preis Bester Erstlingsfilm 2008

Der Preis für den Besten Erstlingsfilm wird sektionsübergreifend an einen Debütfilm aus dem Wettbewerb, dem Panorama, dem Forum oder der Sektion Generation vergeben. Über den Gewinnerfilm entscheidet eine dreiköpfige internationale Jury.

Der Preis wird von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) gestiftet. Sie verdoppelte zur Berlinale 2007 die Dotierung auf 50.000 Euro. Regisseur und Produzent des ausgezeichneten Films teilen sich das Preisgeld. Die Bekanntgabe der Gewinner findet im Rahmen der offiziellen Gala zur Preisverleihung im Berlinale-Palast statt. 2008 wird den Gewinnern erstmals ein hochwertiger „Viewfinder“ als nützliches Werkzeug und als Erinnerungsstatuette überreicht.

Die Mitglieder der Jury für den Besten Erstlingsfilm,
Ben Barenholtz, Dominique Cabrera und Jasmila Zbanic,
vergeben den Preis an

Asyl – Park and Love Hotel
von Kumasaka Izuru

Preise der Sektion Generation

Im Rahmen von Generation werden in den Wettbewerben Generation Kplus und Generation 14plus mehrere Preise vergeben, sowohl an Kurz- wie an Langfilme. Drei verschiedene Jurys geben hier ihre Voten ab:

Preise der Generation Kplus Kinderjury 2008

Die Mitglieder der Kinderjury, Jana Marie Bußmann, Jesper-Ole Ebbert, Tita-Antonia Hagen, Carl-Ludwig Hausl, Ntozake Iglesias, Max Kreßner, Lisa Frederike Lassen, Joelle Marianek, Lino Steinwärder, Nina-Liliht Völsch, Justus Paul Bauch vergeben folgende Preise:

Der Gläserne Bär für den besten Spielfilm geht an die iranisch-französische Produktion von Hana Makhmalbaf:

Buddha zerfiel vor Scham
Der aufregende, mitreißende und zugleich erschreckende Film handelt von einem kleinen süßen Mädchen, welches darum kämpft, in die Schule gehen zu dürfen. Der Film zeigt auf berührende Art und Weise, wie der von Gewalt beherrschte Alltag das Leben der Kinder beeinflusst. Der Film führte uns vor Augen, dass es nichts nützt, Soldaten in eine Region zu schicken. Hier helfen nur Menschen, die den Kindern beibringen, dass Gewalt keine Lösung ist.

Die Lobende Erwähnung geht an den norwegischen Film von Grethe Bøe: Die zehn Leben der Titanic
Tolle Schauspieler überzeugten bei einem spannenden und geheimnisvollen Film. Die Geschichte wurde von wunderbarer Musik passend untermalt.

Der Gläserne Bär für den besten Kurzfilm geht an den australischen Film von Warwick Thornton:

Nana
Ein kleines süßes Mädchen erzählt von ihrer besonders liebevollen Beziehung zu ihrer Oma. Diese kocht ihrer Enkelin immer Essen und kümmert sich um alte Menschen im Dorf, sie hat aber noch ganz andere Seiten. Der Film ist lustig und voller Humor.

Die Lobende Erwähnung für den Kurzfilm geht an den Film Der Neue von Steph Green.
Auch ohne viele Dialoge ist die Handlung gut zu verstehen und die Darstellung der Gefühle ist berührend und mitreißend. Die Erinnerung an Josephs frühere Heimat gibt uns einen realistischen Einblick in sein vergangenes Leben und seine Gefühlswelt. Das Ende zeigt uns, dass es sich nicht lohnt, Vorurteile zu haben.

Preise der Generation 14plus Jugendjury 2008

Die Mitglieder der Generation 14plus Jugendjury Roman Akbar, Zadora Enste, Hans Hirsch, Nora Kubach, Zoe Martin, Linda Moog und Lavan Vasuthevan vergeben die folgenden Preise:

Der Gläserne Bär für den besten Spielfilm geht an

The Black Balloon von Elissa Down (Australien)
Uns berührte diese aus dem Leben gegriffene Geschichte, die uns den Alltag einer sehr besonderen Familie vorlebt. Beeindruckt hat uns vor allem die Verbindung von fröhlichen und ernsten Momenten und die herausragende schauspielerische Leistung der Darsteller.

Eine Lobende Erwähnung geht an Sita Sings the Blues von Nina Paley (USA) für einen abendfüllenden Animationsfilm von grenzenloser Kreativität und unwiderstehlichem Charme.

Der Gläserne Bär für den besten Kurzfilm geht an

Café com Leite von Daniel Ribeiro (Brasilien)
Der beste Kurzfilm dieses Jahres überzeugte uns durch seine Darstellung einer Patchworkfamilie der etwas anderen Art und drei sympathische Charaktere, die trotz eines schweren Verlusts ihre Herzlichkeit nicht verlieren.

Eine weitere Lobende Erwähnung geht an Take 3 von Roseanne Liang (Neuseeland) für ihren überzeugenden Kurzfilm und insbesondere die begeisternde Performance dreier charismatischer Schauspielerinnen.

Generation Kplus Internationale Jury 2008

Die Generation Kplus Internationale Jury des Wettbewerbs Generation Kplus vergibt den mit 7.500 Euro dotierten „Großen Preis des Deutschen Kinderhilfswerkes“ an den besten Spielfilm. Der mit 2.500 Euro dotierte „Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes“ geht an den besten Kurzfilm.

In die Generation Kplus Internationale Jury 2008 berufen wurden die deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin Anna Justice (Max Minsky und ich), die Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Yasmin Ahmad aus Malaysia (Mukhsin, Großer Preis des Deutschen Kinderhilfswerkes Berlinale 2007), die in Südafrika lebende Finnin Antonia Ringbom (Animationsdesignerin), und der israelische Regisseur und Drehbuchautor Omri Levy (Miss Entebbe, Lobende Erwähnung Berlinale 2003).

Der Große Preis des Deutschen Kinderhilfswerkes geht an

Auf in den Westen, Lucky Luke von Olivier Jean-Marie.
Eine Achterbahnfahrt voller Witze und Abenteuer, geistreich und humorvoll. Ein Film, der durch seine visuellen Gags besticht und sie durch intelligenten Einsatz von Musik zu unterstreichen weiß. Dabei vermischt er fröhlich und auf geniale Weise historische und gegenwärtige Elemente unseres Lebens. Der Film zelebriert die Freude, die uns das Kino bereiten kann.

Die Lobende Erwähnung geht an Mutum von Sandra Kogut.
Eine poetische Reise in das Leben eines Jungen, in der es sowohl Liebe, als auch Ablehnung, Verwirrung und Schmerz gibt. Mit einer überraschenden Mischung aus träumerischen und lose aneinander geknüpften Begebenheiten zeichnet dieser Film ein Bild des ländlichen Brasiliens realistisch und dennoch zärtlich.

Der Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes geht an

Mein Onkel mochte Gelb von Mats Olof Olsson.
In knapp neun Minuten führt uns dieser Film durch ein reiches Spektrum menschlicher Gefühle. Eine Hommage an das Gute im Menschen. Er erinnert uns daran, behutsam zu sein, weil so vieles, das uns umgibt, sehr zerbrechlich ist. Eine bewegende Geschichte, schlicht und meisterlich erzählt.

Die Lobende Erwähnung geht an POST! von Christian Asmussen und Matthias Bruhn.
Dieser Film ist ungewöhlich und visuell interessant gestaltet, mitreißend durch seinen verrückten, anarchistischen Humor, anrührend durch seine liebevolle Botschaft über einen Mann, der einen ganzen Ort glücklich gemacht hat.

Preise der unabhängigen Jurys

Als unabhängig gelten Jurys, die ihre Preise im Namen externer, vom Festival unabhängiger Organisationen und Institutionen vergeben. Das hohe Qualitätsniveau und die Vielfalt im Festival-Programm laden dazu ein, sich kritisch mit dem Medium auseinanderzusetzen und mit einem eigenen Werturteil Akzente zu setzen. Dementsprechend vergeben die unabhängigen Jurys ihre Preise nach unterschiedlichen Kriterien, je nach dem speziellen Anliegen, das sich mit der Auszeichnung verbindet. Folgende Preise werden im Rahmen der Berlinale von unabhängigen Jurys vergeben:

Preise der Ökumenischen Jury

Seit 1992 sind die internationalen Filmorganisationen der evangelischen und der katholischen Kirchen – Interfilm und Signis – durch eine aus sechs Mitgliedern bestehende gemeinsame ökumenische Jury vertreten. Die Jury vergibt ihren Hauptpreis für einen Film aus dem Wettbewerb, sowie je einen mit 2.500 Euro dotierten Preis für einen Film aus der Sektion Panorama und aus dem Programm des Forums. Die Jury ehrt mit den Preisen Filmschaffende, die in ihren Filmen ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringen, das mit dem Evangelium in Einklang steht, oder die es in ihren Filmen schaffen, die Zuschauer für spirituelle, menschliche und soziale Werte zu sensibilisieren. Die Jurymitglieder für die Berlinale 2008: Julia Helmke (Jurypräsidentin), Alina Birzache, Douglas P. Fahleson, Wolfgang Hussmann, Milan Šimacek, Magali Van Reeth.

Der Preis für einen Film aus dem Wettbewerb geht an

Il y a longtemps que je t’aime…
von Philippe Claudel

Lobende Erwähnung:
Zuo You
In Love We Trust
von Wang Xiaoshuai

Der Preis für einen Film aus dem Panorama geht an

Boy A
von John Crowley

Der Preis für einen Film aus dem Forum geht an

Corridor #8
von Boris Despodov

Preise der FIPRESCI Jurys

Die Jurys der „Fédération Internationale de la Presse Cinématographique“, des internationalen Verbands der Filmkritik, sichten Filme aus dem Programm des Wettbewerbs und in den Sektionen Panorama und Forum. Pro Sektion wird ein Preis für den besten Film vergeben. Die drei FIPRESCI Jurys der Berlinale 2008 setzen sich wie folgt zusammen: Par Haddal (Jurypräsident), Jurica Pavicic, Barbara Hollender (Wettbewerb); Göran Bjelkendal, Hassouna Mansouri, Thomas Abeltshauser (Panorama); Elfriede Schmitt, Pablo Utin, Gulnara Abikejeva (Forum)

Wettbewerb
Lake Tahoe
von Fernando Eimbcke

Panorama
Rusalka (Meermädchen)
von Anna Melikian

Forum
Shahida – Brides of Allah
von Natalie Assouline

Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater

Die Jury der „Gilde deutscher Filmkunsttheater“ setzt sich aus drei Juroren zusammen, die Kinobetreiber und Mitglieder der Gilde sind. Sie vergibt ihren Preis an einen Film des Berlinale-Wettbewerbs. Die Jurymitglieder für die Berlinale 2008: Adrian Kutter, Hans-Werner Renneke, Rudolf Huber.

Der Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater geht an

Restless
von Amos Kollek

Preise der C.I.C.A.E.

Für die Confédération Internationale des Cinémas D’Art et Essai (C.I.C.A.E.), den Internationalen Verband der Filmkunsttheater, sind zwei Jurys auf der Berlinale tätig: eine vergibt einen Preis an einen Film des Panoramas, eine kürt einen Film des Forums. Jurymitglieder 2008: Steffen Heinke, Francois Aymé, Tibor Biro (Panorama), Thorsten Kleinschmidt, Marta Krutel, Nikos Grigoriadis (Forum).

Die Jurys vergeben folgende Preise:

Panorama
Revanche
von Götz Spielmann
Die Panorma-Jury der CICAE vergibt den Art-Cinéma-Award 2008 an Revanche, den neuen Film des österreichischen Regisseurs Götz Spielmann – ein feinfühlig geschriebenes und inszeniertes Drama über das Verlangen nach einem besseren, einem bürgerlichen Leben. Der Regisseur erzählt in einem nur oberflächlich ruhigen Drama eine universelle, emotionale Geschichte über den Verlust von Träumen, über Moral, Liebe, Schuld und Sühne. Was Revanche in erster Linie von vergleichbaren, deutlich einfacher strukturierten Dramen unterscheidet, sind seine extrem facettenreich und feinfühlig gezeichneten Figuren, die von herausragenden Akteuren verkörpert werden.

Forum
United Red Army
von Wakamatsu Koji
United Red Army ist ein interessanter und beeindruckender Film, der es seinem Publikum erlaubt eine tiefgehende kinematografische Erfahrung zu machen. Das Schicksal der radikalen jungen Menschen von damals nachzuerleben, ist auch für junge Menschen von heute eine wertvolle Erfahrung. Es ist ein Film, der auch in seiner Länge nicht schwächer, sondern stärker wird. Sein Thema ist ein interessanter Startpunkt für Diskussionen.

Label Europa Cinemas

Das Label „Europa Cinemas“ wurde auf dem Filmfestival in Cannes 2003 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel der Initiative ist die Förderung europäischer Filme, ihres Verleihs und ihrer Wahrnehmung beim Publikum und in den Medien. Es wird jeweils ein europäischer Film der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes und seit 2004 auch der Venice Days in Venedig mit dem Label durch eine Jury von 5 Mitglieds-Kinobetreibern ausgezeichnet. In 2005 wurde diese Auszeichnung zum ersten Mal auf der Berlinale vergeben, und zwar an einen europäischen Film des Panoramas. Die Jury auf der Berlinale 2008: Robert Kenny, Barbara Suhren, Marko Röhr, Wolfgang Steininger.

Die Jury vergibt den Preis an

Revanche
von Götz Spielmann

Manfred-Salzgeber-Preis

Der Preis ist nach dem langjährigen Leiter des Panorama und Mitgestalter des Festivals, Manfred Salzgeber, benannt. Die Jury besteht aus drei Mitgliedern und vergibt einen Preis an einen „die Grenzen des Kinos erweiternden Spiel- oder Dokumentarfilm“ im Panorama. Der Preisträgerfilm darf noch keinen Verleih in mehr als einem europäischen Land haben. Der Preis ist ein Sachpreis und beinhaltet die Untertitelung eines abendfüllenden Films, inklusive Übersetzung, Lasern der Filmkopie und Erstellung eines Digital Source Masters. Der Preis wird gesponsert von Holland Subtitling, Babelfisch Translations und Digital Cinema Services. Die Jury auf der Berlinale 2008: Bee Thiam, Mirsad Purivatra, Susanne Pfeffer.

Der Manfred-Salzgeber-Preis geht an

Megane (Gläser)
von Naoko Ogigami

Lobende Erwähnung:
Improvvisamente l’inverno scorso
Plötzlich letzten Winter
von Gustav Hofer, Luca Ragazzi

Teddy Awards

Die Teddy-Awards gehen an Filme, die in einem schwul-lesbischen Kontext stehen. Die neun Mitglieder der internationalen Jury werden zum großen Teil aus dem Kreis schwul-lesbischer Filmschaffender und FestivalmacherInnen gewählt. Sie sichten Filme aller Festivalsektionen. Aus einer von der Jury festgelegten Auswahl von Filmen wird ein mit je 3.000 Euro dotierter Teddy an einen Spielfilm, einen Kurzfilm und einen Dokumentarfilm vergeben. Die Teddy-Jury der Berlinale 2008 : Maria Cyber, Marcin Pietras, Yair Hochner, Vicci Ho, Meninapurtri Wismurti, Basil Tsiokos, Melissa Pritchard, Chirilov Mihai-Cristian.

TEDDY 22 Queer Film Award 2008 – Die Gewinner

Der TEDDY für den besten Spielfilm, dotiert mit 3.000 Euro, gestiftet von Pro-Fun Media geht an The Amazing Truth About Queen Raquela von Olaf de Fleur Johannesson, „für seine Fähigkeit, Ethnizität, Gender und Armut auf unterhaltsame Weise anzusprechen und gleichzeitig mit den Zuschauererwartungen an die filmische Form zu spielen.“ (Jurybegründung)

Der TEDDY für den besten Dokumentarfilm, dotiert mit 3.000 Euro, gestiftet vom schwul-lesbischen Förderverein elledorado e.V. und dem Förderverein Teddy e.V., geht an Football Under Cover von David Assmann and Ayat Najafi. „Die diesjährigen Dokumentationen haben die Herzen der TEDDY Jury im Sturm erobert. Viele der Dokumentarfilme verpacken schwierige Themen, die zum Nachdenken anregen, auf wirkungsvolle und zugängliche Art. Dem Gewinnerfilm gelingt es sehr filmisch und unglaublich fesselnd, auf subtile und humorvolle Weise die Geschlechterrollen im Sport in islamischen Gesellschaften zu zeigen.“ (Jurybegründung)

Der TEDDY für den besten Kurzfilm, dotiert mit 3.000 Euro, gestiftet von TIMM geht an von Felipe Sholl, „der scharfen und witzigen Betrachtung einer kurzen Begegnung zwischen zwei Jungen“. (Jurybegründung)

Der TEDDY Jury Preis geht an Be Like Others von Tanaz Eshaghian, „ein kompromissloses und bewegendes Porträt über die schockierenden Realität, der queere Iranerinnen und Iraner ausgesetzt sind.“ (Jurybegründung)

Dialogue en perspective

Initiiert wurde der Preis „Dialogue en perspective“ vom französischen Fernsehsender TV5Monde zusammen mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Der Preis geht an einen herausragenden Beitrag in der Sektion Perspektive Deutsches Kino. Ziel des Preises ist es, aktuelles deutsches Kino einem jungen französischen Publikum nahe zu bringen. Der Gewinner-Film wird beim Festival des deutschen Films in Paris vorgestellt. Die Jury besteht regelmäßig aus acht Mitgliedern: einem Jurypräsidenten oder einer Jurypräsidentin, die mit ihrer Arbeit für den filmischen Dialog zwischen Deutschland und Frankreich stehen, sowie weiteren vier französischen und drei deutschen Mitgliedern, die mittels einer öffentlichen Ausschreibung von den Preisstiftern ausgewählt werden. 2008 übernimmt der deutsche Regisseur und Produzent Peter Sehr den Juryvorsitz. Seine Jurykollegen sind: Suzanne Berjot, Hélène Courtel, Marie Klein, Ariane Kujawski, Markus Müller, Haddad Mehdi, Julian Radlmaier.

Die Jury vergibt den Preis Dialogue en perspective an

Drifter
von Sebastian Heidinger

Lobende Erwähnung:
Lostage
von Bettina Eberhard

Caligari-Filmpreis

Die aus drei Mitgliedern bestehende Jury vergibt den Caligari-Filmpreis an einen Film des Forums. Der Preis wird vom „Bundesverband kommunale Filmarbeit“ und der Zeitschrift „film-dienst“ gestiftet. Er ist mit 4.000 Euro dotiert, wobei die eine Hälfte an den Regisseur des Films geht, die andere den Verleih fördert. Die Jury 2008: Andreas Heidenreich, Dagmar Kamlah, Julia Teichmann.

Die Jury vergibt den Preis an

Tirador (Slingshot)
von Brillante Ma. Mendoza

NETPAC-Preis

Das „Network for the Promotion of Asian Cinema“ (NETPAC) ist ein Zusammenschluß von Festivalorganisatoren und Filmkritikern, die sich die Förderung des asiatischen Films zum Ziel gesetzt haben. Die Jury sichtet asiatische Filme im Programm des Forums. Die Jury setzt sich zusammen aus Aditya Assarat, Garin Nugroho und Meenakshi Shedde.

Die Mitglieder der Jury vergeben den NETPAC-Preis an den Film

United Red Army
von Wakamatsu Koji

Lobende Erwähnung:
Paruthiveeran
von Ameer Sulthan

Friedensfilmpreis

Die Jury besteht aus neun Mitgliedern, die Filme aus allen Sektionen sichten. Der Hauptpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird von der „Initiative Friedensfilmpreis“ in Verbindung mit den „Ärzten zur Verhütung des Atomkriegs“ (IPPNW) und der Heinrich-Böll-Stiftung gestiftet. Darüber hinaus kann die Friedensfilmpreis-Jury lobende Erwähnungen aussprechen. Die Jurymitglieder auf der Berlinale 2008: Harriet Eder, Christoph Heubner, Oliver Passek, Wilma Pradetto, Monica Ch. Puginier, Michael Schorr, Christoph Wermke, Marianne Wündrich-Brosien, Christian Ziewer.

Die Jury vergibt den Friedensfilmpreis 2008 an:

Buda Az Sharm Foru Rikht (Buddah zerfiel vor Scham)
von Hana Makhmalbaf

Amnesty International Filmpreis

Die deutsche Sektion von „amnesty international“ verlieh auf der Berlinale 2005 erstmalig den Amnesty International Filmpreis, der bereits auf anderen internationalen Filmfestivals vergeben wird. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Die Jury sichtet Filme der Sektionen Wettbewerb, Panorama und Forum und richtet dabei ein besonderes Augenmerk auf Dokumentationen. Ziel des Preises ist es, die Aufmerksamkeit von Fachbesuchern und breitem Publikum auf das Thema Menschenrechte zu lenken und Filmemacher dazu zu ermutigen, sich dieses Themas verstärkt anzunehmen. Die Jurymitglieder zur Berlinale 2008 Heike Makatsch, Selina Nelte, Oliver Stoltz.

Die Jury prämiert mit dem Amnesty International Filmpreis

Sleep Dealer
von Alex Rivera

Lobende Erwähnung:
Be Like Others
von Tanaz Eshaghian

Femina-Film-Preis

Der Verband der Filmarbeiterinnen e.V. vergibt jährlich den Femina-Film-Preis, im Jahr 2005 erstmals im Rahmen der Berlinale. Der Preis wird verliehen für „hervorragende künstlerische Leistungen einer Technikerin“ in einem deutschsprachigen Spielfilm, und zwar im Bereich Ausstattung, Kamera, Kostüm, Musik oder Schnitt. Ziel des Preises ist, die Bedeutung der künstlerischen Arbeit der mitwirkenden Frauen für das Gesamtresultat eines Filmes hervorzuheben. Die Jury des mit 3.000 Euro dotierten Preises besteht aus drei im Filmbereich tätigen Frauen. Die Jury auf der Berlinale 2008: Adriana Altara, Bettina Böhler, Ann Kristin Reyels.

Die Jury vergibt den Femina-Film-Preis an

Maria Gruber
für die Ausstattung in Revanche von Götz Spielmann

Lobende Erwähnung:
Isabelle Baumgartner
für die Kostüme in Teenage Angst von Thomas Stuber

Publikumspreise

Panorama Publikumspreis

Für den Panorama Publikumspreis können alle Besucher der Berlinale mittels Stimmzetteln votieren. Der Preis wird seit 1999 vergeben und verdankt sich einer gemeinsamen Initiative des Berliner Stadtmagazins „tip“, des Radiosenders „Radioeins“ und des Panoramas.

PanoramaPublikumsPreis-Gewinner 2008:
Lemon Tree

Israel/Deutschland/Frankreich 2008
Regie: Eran Riklis

2. Platz PanoramaPublikumsPreis 2008:
Darling! The Pieter-Dirk Uys Story

Australien 2007
Regie: Julian Shaw

3. Platz PanoramaPublikumsPreis 2008:
Erika Rabau – Der Puck von Berlin

Deutschland 2007
Regie: Samson Vicent

Leserpreis der „Berliner Morgenpost“

Die Jury besteht aus 12 Lesern der Tageszeitung „Berliner Morgenpost“. Es wird ein Spielfilm des Wettbewerbs prämiert.

Der Gewinner des Leserjury-Preises der Berliner Morgenpost ist
Il y a longtemps que je t’aime…
von Philippe Claudel

Der Leserpreis der „Siegessäule“ ELSE

Die Jury, die sich aus sieben Lesern der „Siegessäule“, einem schwul-lesbischen Berliner Stadtmagazin, zusammensetzt, sichtet Filme aller Sektionen, die in einem schwul-lesbischen Kontext stehen. Der Leserpreis wird an einen Spielfilm verliehen. Die Jury 2008: Antje Wilms, Tom Neumann, Anja Schittenhelm, Marcus Lichtmannegger, Mario Russo, Reiner von Klingenbiel, Petra Piontek.

Den Leserpreis der Siegessäule ELSE, dotiert mit 1.000 Euro, gestiftet vom Jackwerth Verlag, geht an
Be Like Others
von Tanaz Eshaghian.

Leserpreis des „Tagesspiegel“

Auf der Berlinale 2007 beruft erstmalig auch der „Tagesspiegel“ eine Leserjury. Sie wird aus neun Mitgliedern bestehen, die in einem Ausschreibungsverfahren ermittelt werden. Der Leserpreis des Tagesspiegel ist mit 3.000 Euro dotiert und geht an den besten Film des Forums.

Der Gewinner des Leserpreises des Tagesspiegels ist
God Man Dog
von Singing Chen

VOLKSWAGEN Zuschauerpreis

Den in diesem Jahr vergebenen VOLKSWAGEN Zuschauerpreis, dotiert mit 3.000 Euro, gestiftet von Volkswagen, gewinnt Football Under Cover von David Assmann and Ayat Najafi. Ausgezählt wurden mehr als 4500 Stimmen.

Volkswagen Score Competition

Der von Volkswagen gestiftete Preis wendet sich an junge Sounddesigner und Komponisten. Diese bewerben sich bei der Volkswagen Score Competition mit der Vertonung von drei ausgewählten Filmausschnitten von je zwei Minuten. Eine internationale Jury wählt die drei besten Bewerber aus, die ihren Score dann gemeinsam mit dem Filmorchester Babelsberg in Berliner Studios umsetzen. Eine Jury kürt im Anschluss den besten Score, dessen Komponist dann eine von Dolby gestiftete Reise nach Los Angeles antreten darf.

Der VOLKSWAGEN SCORE COMPETITION Award geht an
Conrad Oleak (Deutschland)

Berlin Today Award

Für den Berlin Today Award sind die Teilnehmer jedes Campus’ aufgefordert, internationale Teams zu bilden und sich mit einer Kurzfilmidee zu bewerben, die einen Berlin-Bezug hat. Drei Projekte werden ausgewählt und anschließend in Zusammenarbeit mit dem Medienboard Berlin-Brandenburg und Boxfish Films realisiert. Im Folgejahr werden die Filme im Rahmen des Berlinale Talent Campus gezeigt. An den besten von ihnen vergibt eine Jury den Berlin Today Award.

Gewinner des Berlin Today Award 2008

Maheen Zia (Pakistan) für
Match Factor

Goldener Ehrenbär 2008 an Francesco Rosi

Der renommierte italienische Regisseur Francesco Rosi wird anlässlich der ihm gewidmeten Hommage auf den 58. Internationalen Filmfestspielen Berlin mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet. „Rosis Filme überzeugen bis heute mit ihrer explosiven Kraft und gehören zu den Klassikern des politisch engagierten Kinos“, kommentiert Berlinale-Direktor Dieter Kosslick die Ehrung.

Der heute 85-jährige Rosi hat rund 50 Jahre italienischer Filmgeschichte mitgeschrieben. Die Hommage der Berlinale wird eine Auswahl von 13 Filmen zeigen, die die verschiedenen Dekaden von Rosis Schaffen dokumentiert. Mit Salvatore Giuliano (1961/62, Wer erschoss Salvatore G.?) fand er seinen persönlichen Stil und gelang ihm der internationale Durchbruch: Der Film wurde auf der Berlinale 1962 mit dem Silbernen Berliner Bären für die beste Regie ausgezeichnet, er wird anlässlich der Verleihung des Goldenen Ehrenbären am 14. Februar 2008 gezeigt.

Berlinale Kamera 2008

Für sein Wirken im deutschen Film und für sein humanitäres Engagement als Gründer der Organisation „Menschen für Menschen“ wird bei den 58. Internationalen Filmfestspielen Berlin der österreichische Schauspieler Karlheinz Böhm mit einer Berlinale Kamera geehrt. Dem Berliner Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher Otto Sander wird für seine Verdienste um den Film und sein langjähriges Filmschaffen im Rahmen der Filmfestspiele 2008 die Berlinale Kamera überreicht.

Karlheinz Böhm
Mit seiner Darstellung eines Serienmörders in Michael Powells Film Peeping Tom überraschte Karlheinz Böhm 1960 die internationale Filmwelt. Der bis dahin vor allem durch seine Rolle als Kaiser Franz Josef in den Sissi-Filmen (1955-1957 an der Seite von Romy Schneider) bekannte Schauspieler machte in den Folgejahren sowohl im In- als auch im Ausland auf sich aufmerksam. Unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder stand er für Martha (1973), Fontane Effi Briest (1974) und Mutter Küsters Fahrt zum Himmel (1975) vor der Kamera. Der Träger des „Filmband in Gold“ (1983) erhielt im November 2007 den höchstdotierten Friedenspreis, den Balzan Preis, für seinen unermüdlichen Einsatz für die Menschen in Äthiopien.

Otto Sander
Der schon in den 60er und 70er Jahren als Theaterschauspieler erfolgreiche Otto Sander erlangte vor allem mit seinen Filmrollen des Engels Cassiel in Der Himmel über Berlin (1987) von Wim Wenders und der des U-Boot-Kommandanten Philipp Thomsen in Das Boot (1981) von Wolfgang Petersen internationale Bekanntheit. Nach Stationen an der Freien Volksbühne Berlin unter der Leitung von Claus Peymann und an der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer unter der Intendanz von Peter Stein war Sander in Die Marquise von O. von Éric Rohmer (1976) und Die Blechtrommel von Volker Schlöndorff (1979) zu sehen.

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