21. European Media Art Festival
IDENTITY
Das EMAF steht in diesem Jahr unter dem Motto IDENTITY. Dabei wird sowohl die Frage nach der eigenen Identität in einer globalisierten Welt gestellt, als auch die generellen Veränderungen, die mit dem Vordringen der digitalen Technologien in alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens verbunden sind, diskutiert.
INTERNATIONALER TREFFPUNKT
Das Festival zeigt Film als zeitgenössisches Kunstwerk in Kinos, in Ausstellungen, performativ und multimedial. Als bedeutendes Forum für internationale Medienkunst werden Filme, Videos, Performances, multimediale Installationen und digitale Medien wie DVD und Internet präsentiert. Auf dem 21. EMAF 2008 werden Produktionen international renommierter Künstler ebenso vertreten sein wie innovative Arbeiten junger Talente aus Hochschulen und Kunstakademien. Für fünf Tage ist Osnabrück ein lebendiger und bedeutender Treffpunkt für Kuratoren, Verleiher, Galeristen und Fachleute aus Kunst, Kultur und Medien sowie für ein interessiertes internationales Publikum.
PROGRAMMPLANUNG
An die 2200 Beiträge werden zur Zeit vom EMAF gesichtet. Sie kommen u.a. aus Deutschland, den USA, Brasilien, Südkorea, Neuseeland, aus Litauen, Rumänien und dem Iran – aus allen fünf Kontinenten. Insgesamt gibt es Einreichungen aus rund 50 Ländern. Derzeit läuft die Programmplanung und -auswahl zu allen Bereichen des Festivals:
- CINEMA
- EXHIBITION
- EXPANDED MEDIA
- LIVE CINEMA
- INTERNATIONAL STUDENT FORUM
- CONGRESS
Voraussichtlich werden auf dem Festival etwa 350 neue Installationen, Filme und Videos für das Festival präsentiert, die einen umfassenden Einblick in die Tendenzen der aktuellen Medienkunst bieten. Das Angebot des Festivals richtet sich sowohl an die Liebhaber des experimentellen Kinos als auch an die der Bildenden Kunst.
INTERNATIONAL STUDENT FORUM
Das International Student Forum präsentiert in diesem Jahr wieder eine eigene Ausstellung sowie Film- und Videoprogramme mit studentischen Arbeiten. Für Studierende gibt es zum Hochschultag außerdem ein breit gefächertes Informationsangebot mit Filmproduktionen aus den Hochschulen und über Studiengänge aus dem In- und Ausland. Ausführlich werden sich in diesem Jahr die Muthesius Kunsthochschule aus Kiel, die Sint Lucas aus Gent und die Hochschule für Gestaltung in Offenbach vorstellen. Der Hochschultag dient auch als Kontakt- und Projektbörse für neue Vorhaben und Tendenzen aus den Medienuniversitäten, Kunstakademien und Designhochschulen.
AUSSTELLUNG: YOUNG IDENTITIES – GLOBAL YOUTH
Die Ausstellung widmet sich den „Young Identities“ und zeigt Positionen zu und Blicke auf jugendliche Realitäten verschiedener Kontinente und Kulturen. Die internationalen Medienkünstler setzen sich mit Jugendkulturen und ihren Gemeinschaften auseinander, die teils in kleinen Strukturen, aber auch in globalen Netzwerken zu Hause sind. Ob Online-Communities oder „echte“ soziale Netze: kaum ist die hohe Zahl der jugendlichen Szenen zu überblicken. Sie sind bestimmt durch Musik, Mode, Rituale, Stars und Zeichen, die zugleich Selbstidentifizierung und Abgrenzung liefern. Die Suche nach Orientierung und die nach der Identität der Gemeinschaft steht in einer Umgebung zunehmender ökonomischer, familiärer und sozialer Unsicherheit oftmals im Vordergrund. Wie finden und besetzen Jugendliche Nischen in öffentlichen Räumen, unter dem Druck von Kommerz und Konsum oder in prekären Lebenssituationen? Wie spiegeln sich die Lebenssituationen Jugendlicher in der Medienkunst? Welche Hoffnungen und Visionen entwickeln sie? Die Ausstellung geht diesen Fragen nach.
KONGRESS
Der Kongress nimmt das Thema IDENTITY auf und spiegelt es in den Referaten. Ricardo Mbarkho, Mitarbeiter der Académie Libanaise des Beaux-Arts in Beirut, spricht über die Medienkunstszene im Libanon, in der Künstler die Identitätskrise im Kontext der soziopolitischen und geographischen Umwelt reflektieren. Die Niederländerin Sophie Ernst, die an der Kunstakademie in Lahore/Pakistan lehrt, wird über die pakistanische Kunst- und Akademieszene sprechen. Digital Identity – Formen und Folgen der zunehmenden Erfassung privater Daten und deren kommerzielle Nutzung sind Themen von Ralf Bendrath. Ein anderes Thema beschäftigt Prof. Birgit Richard. Sie referiert über jugendliche Identitäten im web 2.0 und zeigt kreative Arbeiten von Jugendlichen, zum einen YouTube Favorites und zum anderen Inszenierungen von Game-Fans.
RETROSPEKTIVE
Als Retrospektive wird der österreichische Avantgarde-Filmemacher Kurt Kren, der schon in den 1950er Jahren mit 8mm und 16mm experimentierte, von der Expertin Brigitte Burger-Utzer vorgestellt.
PREISE
Auf dem Festival werden drei Preise vergeben: der „EMAF-Award“ für eine richtungsweisende Arbeit der Medienkunst, der „Dialogpreis“ des Auswärtigen Amtes zur Förderung des interkulturellen Austausches und der „Preis der deutschen Filmkritik“ für den besten deutschen Experimentalfilm.
(nach einer Pressemitteilung des EMAF)