DVD-Release „momordica charantia“ Triologie
Im Rahmen der „Werkschau V“ von Umtrieb, Galerie für aktuelle Kunst (14. bis 25. Juni 2007 in der Galerie Umtrieb, Lutherstr. 26, 24114 Kiel, Mi-Fr 12-19 Uhr, Sa 11-15 Uhr, Finissage in Anwesenheit der Künstler am 25. Juni, 19 Uhr, www.umtrieb.de), wird, neben anderen Künstlern der Galerie, auch die 3-DVD-Edition „momordica charantia“ des Filmemachers Daniel Krönke präsentiert.
Ende 2003 portraitierte Krönke den jetzt in Köln lebenden Kieler Performance-Künstler Clemens Austen („Eine Stunde mit Clemens Austen“) und dokumentierte seine zur Kunstkritik reizende Arbeit „momordica charantia“, die für den Brockmann-Preis der Stadt Kiel („Die Sammlung“) entstand. In einem filmischen Experiment konfrontiert Krönke den Künstler Austen und seine Arbeit mit dem ihm unbekannten Autor und Filmexperten Sven Sonne („kunstwürdig“) und leitet einen Diskurs ein.
Zur „momordica charantia“ Triologie schreibt Tomoko Yanaka:
Drei Stunden, an drei Tagen im Jahr 2003. Drei Filme.
Daniel Krönkes Trilogie zur „momordica charantia“ ist fertig gestellt. Die Langsamkeit ist vielen Ereignissen und tatsächlichen wie sinnbildlichen Reisen der Beteiligten geschuldet. Der zweite Film trägt symptomatisch den Titel „kunstwürdig“, gemeint ist damit auch die Frage „kunstwürdig?“. Dort liegt ein weiterer Grund der gründlichen langsamen Arbeit zähe selbstbezügliche Diskussionen sind der kleinen Szene um die bedeutungsvollen Dinge nicht unbekannt.
Der Zyklus zeigt die Entstehung einer Ausstellung in einer Ausstellung in der Stadtgalerie Kiel im Jahr 2003. „momordica charantia“ ist eine Pflanze, die im gedachten Zentrum des Geschehens steht. Der Filmemacher geht das Risiko ein, den Künstler selbst zu Wort kommen zu lassen.
Die Trilogie fasst die vielfasrige, kommunikative und flüchtige Arbeitsweise des Künstlers Clemens Austen in eine Form. Krönke hat sie dramaturgisch schlicht gefasst: 1. Teil Monolog, 2. Teil Dialog, 3. Teil Gruppe.
Teil 1, „Eine Stunde mit Clemens Austen“: Je ein Mensch vor und einer hinter der Kamera. Eine Stunde ununterbrochen Betrachtung. Betrachtet Krönke Austen oder umgekehrt?
Teil 2, „kunstwürdig“: Zwei Menschen vor der Kamera einer dahinter. Der Versuch sich zu verstehen.
Teil 3, „Die Sammlung“: Ein Mensch hinter der Kamera, vor der Kamera wimmeln Künstler und Künstlerinnen, vertreten durch ihre Werke, und im Dialog der Versuch es zu formulieren. So entfaltet sich die Trilogie vegetativ. Durch diese Form gelingt es Krönke, Dinge zu fassen, die Austen in der Arbeit durchaus manchmal verloren gehen. Der Filmemacher zwingt den Künstler zur Konzentration.
Eine Trilogie über Kunst, Künstler und Leben, über Selbstverschraubtheiten und den Versuch Kommunikation, sogar über Gattungsgrenzen hinaus, entstehen zu lassen. Kontemplative Bilder aus dem Privaten führen in die offene Fläche des öffentlichen. Gäbe es Austen nicht, hätte Krönke ihn erfunden. Hat er ihn erfunden oder ist Austen eine Pflanze und die Pflanze der Künstler?
(nach einer Pressemitteilung von EXPOSED FILM)